Eimeldingen Trotz städtebaulicher Bedenken durchgewunken

Jennifer Ningel
Der Bauherr hat eine Schleppgaube geplant, die die bestehenden Gauben ersetzen soll. Foto: Pixabay

Drei Befreiungen für den geltenden Bebauungsplan hat ein Bauherr beantragt.

Birthe Fischer von der Stadtbau Lörrach stellte dem Eimeldinger Gemeinderat einen Bauantrag zu einem Grundstück am Bahnweg vor. Die Bauleute wollen eine Gaube und einen Windfang mit Gäste-WC anbauen sowie Änderungen am Dach des Carports vornehmen.

Das Grundstück liege im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Beim Märkter Steg – Bruckacker“. Fischer merkte zu Beginn an, das es sich um ein sehr enges Baufenster handele und dieses schon bebaut sei. Nun wurde ein Antrag für drei Änderungen am Bestandsgebäude gestellt.

Für die Änderung des Garagendachs wurde eine Befreiung beantragt. Der Bebauungsplan sehe vor, das Flachdächer von Garagen nicht höher als 2,4 Meter sind, erklärte Fischer. Die bestehende Garage mit Satteldach habe eine Firsthöhe von 3,8 Metern. Die geplante Höhe des Flachdachs soll bei 2,98 Metern liegen. Dies sei städtebaulich vertretbar, sagte Fischer.

Weiterhin berichtete sie, dass das Gebäude momentan drei Dachgauben habe. Laut Bebauungsplan seien Dachgauben unzulässig. Die Bauherren wollen diese zurückbauen und in Richtung Bahnweg eine Schleppgaube errichten. Dafür beantragten sie eine Befreiung vom Bebauungsplan. In der Umgebung gebe es bereits Schleppgauben. Es bestünden keine Bedenken, erläuterte Fischer.

Schlussendlich solle vorne noch ein Windfang mit integrierter Toilette und eine Treppe entstehen. Hier habe die Stadtbau Bedenken. Fischer erklärte, dass damit das Baufenster eklatant überschritten werde, da der Windfang 1,71 Meter aus dem Baufenster herausrage. Auch gebe es so gut wie keine Windfänge in der Umgebung.

Die Stadtbau Lörrach empfahl den Gemeinderäten, dem Bauvorhaben nicht zuzustimmen, da städtebauliche und planungsrechtliche Bedenken gegenüber der Gesamtplanung bestehen. Die Empfehlung wurde auf Grundlage des Bebauungsplans getroffen. Fischer verdeutlichte in der anschließenden Diskussionsrunde der Gemeinderäte, dass die Summe der Änderung der Grund für die empfohlene Ablehnung sei. Sie bezeichnete das Gesamtbild als schwierig.

Gemeinderätin Birgit Pohl merkte an, dass andere Gebäude eine größere Grundfläche hätten. Diese wirke sich auf die prozentuale Überschreitung des Baufensters aus, die laut Fischer auch gegen den Windfang spreche. Für Pohl seien die Änderungen ein stimmiges Bild. Schließlich würde kein Wintergarten angebaut oder alles extrem vergrößert.

Dem schloss sich Elisabeth Azem an. „Ich kann nachvollziehen, warum ein Windfang und ein WC angebaut werden sollen“, sagte die Gemeinderätin. Sie sah allerdings ein Problem in der Garage, die massiv sei, auch wenn sie aus Holz bestehe. Dieser Einschätzung schloss sich Gemeinderätin Silke Voß-Schwarz an.

Gemeinderätin Martina Bleile erinnerte an die Lärmschutzwand, die nicht weit entfernt stehe. Sie fände es schwierig, da von städtebaulichen Bedenken zu reden.

„Wir haben einen gültigen Bebauungsplan. Wenn wir damit nicht einverstanden sind, dann müssen wir ihn ändern“, sagte Bürgermeister Oliver Friebolin zum Ende der Diskussion. Bei der abschließenden Abstimmung war lediglich Manfred Schamberger gegen das Bauvorhaben. Azem, Siegfried Kibbat und Friebolin enthielten sich. Der Rest der anwesenden Gemeinderäte stimmte für das Bauvorhaben. Vor der Umformulierung des Beschlussentwurfs stimmte der Bürgermeister noch gegen den Bauantrag.

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