Eimeldingen Wo beim Verkehr der Schuh drückt

Ingmar Lorenz

Workshop: Eimeldinger Bürger geben in der Reblandhalle Anregungen fürs Verkehrskonzept

Eimeldingen - Sämtliche Facetten des Verkehrs in Eimeldingen kamen bei einem Workshop in der Reblandhalle auf den Prüfstand. Auf Grundlage erster Vorschläge des Büros „Verkehr mit Köpfchen“ brachten rund 20 Bürger zahlreiche Ideen ein.

An Pinnwänden hatte das Büro „Verkehr mit Köpfchen“, das mit der Erstellung eines Verkehrskonzepts für Eimeldingen betraut ist, seine ersten Ergebnisse präsentiert. Diese fußen unter anderem auf einer Begehung, bei der man sich die neuralgischen Punkte vor Ort angeschaut hatte, erklärte Hannah Eberhardt von dem beauftragten Fach-Büro. Die Erstellung des Verkehrskonzepts erfolge zudem unter Berücksichtigung verschiedener übergeordneter Aspekte. Zu diesen zählen etwa die Entlastung der B 3 sowie die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs.

Verschiedene Themenschwerpunkte

Für die Ausarbeitung der vorgestellten Handlungsempfehlungen wurden sowohl die Resultate der kürzlich beendeten Online-Umfrage herangezogen, als auch verschiedene Details zum Thema Verkehr in Eimeldingen näher beleuchtet. Dadurch ergab sich ein umfassendes Bild: Neben Maßnahmen, die den Autoverkehr betreffen, wie etwa die bereits beschlossene Einführung von Tempo 30 entlang der Hauptstraße, fanden die interessierten Bürger auch Anregungen für eine Verbesserung der Rad-Infrastruktur sowie des ÖPNV.

In einem ersten Schritt stellte Eberhardt den angedachten Ablauf des Abends vor: So waren die Bürger angehalten, die etwa 40 Handlungsempfehlungen, die an den Pinnwänden ausgestellt waren, ihrerseits mit Kommentaren auf kleinen farbigen Zetteln zu versehen. Während einzelne zu Beginn noch mit Zurückhaltung reagierten, schnappten sich andere gleich mehrere der kleinen Zettel und brachten ihre Kommentare gezielt an den aus ihrer Sicht besonders wichtigen Punkten an.

Viel Zustimmung zu Handlungsempfehlungen

Bereits in dieser ersten Runde stellte sich heraus, dass es bestimmte Schwerpunkte gibt. Neben der B 3 war das in erster Linie die Radweg-Situation in Eimeldingen, aber auch das Thema Parken. Auffällig war zugleich, dass viele der vorgeschlagenen Maßnahmen offenbar auf große Zustimmung stießen. Zahlreiche Kommentare wie „gut“ oder „wichtig“ wurden von den Bürgern angebracht.

Um die einzelnen Themenschwerpunkte dann vertiefen zu können, fanden sich die Bürger anschließend in kleinen Gruppen an den großen Tischen zusammen und erarbeiteten dort – natürlich mit Maske und nötigem Sicherheitsabstand – Vorschläge, die mit ins Verkehrskonzept einfließen sollten. Schnell war die anfängliche Scheu abgelegt und an den Tischen entwickelten sich teils lebhafte Diskussionen. Nach einer guten halben Stunde präsentierten die einzelnen Arbeitsgruppen dann ihre Ergebnisse.

Radfahrer haben genaue Vorstellungen

Genaue Vorstellungen hatte die Gruppe, die sich mit dem Thema Radverkehr in Eimeldingen befasst hatte. Die Radwege sollten durchgängig rot gefärbt sein, weil den Autofahrern dadurch Vorsicht signalisiert werde. Ein Beitritt in Interessenverbände, die sich mit der Stärkung des Radverkehrs befassen, müsse angestrebt werden.

Auch die vorgeschlagene Änderung für den Radweg bei der Metzgerei an der Hauptstraße wurde kontrovers diskutiert. Sie sah eine Verlegung des Radwegs vor, so dass dieser nicht wie bislang zwischen den geparkten Autos und der B 3, sondern dem Eingang der Metzgerei und den geparkten Autos verläuft. Eine Idee, die die Gruppe aber mehrheitlich als nicht notwendig erachtete.

Die Gruppe „Fußverkehr“ hatte in ihrer Präsentation unter anderem die Jurastraße im Eimeldinger Westen im Blick, wobei über das Für und Wider der Einführung eines verkehrsberuhigten Bereichs debattiert wurde. Eberhardt riet von der Maßnahme jedoch ab: Da es an der Jurastraße Gehwege gebe, sei ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem Schrittgeschwindigkeit für Autos gelte, dort nur mit großem Aufwand umsetzbar. Stattdessen könne man etwa durch Blumenkübel dafür sorgen, dass der Verkehr dort verlangsamt wird.

Parksituation vielen ein Dorn im Auge

Mit dem Hinweis, dass auch darauf geachtet werden müsse, dass am „Loewen“ parkende Fahrzeuge nicht auf den Gehweg ragen, erfolgte bereits der Übergang zur Gruppe, die sich mit den Themen Parken, Autoverkehr und ÖPNV auseinandergesetzt hatte.

Dabei wurde darauf hingewiesen, dass das „wilde“ Parken an vielen Straßen im Dorf immer weiter überhand nimmt. Die Gründe dabei sind vielfältig, weshalb man genau analysieren müsse, wie man der Situation Herr werden kann, so das Ergebnis der Diskussion zu diesem Punkt.

Mit Blick auf künftige Baugebiete müsse man das Thema frühzeitig in den Blick nehmen. Vorstellbar seien etwa eine Steuerung durch die Einführung von Parkgebühren oder eine Zentralisierung der Parkplätze, so dass nicht direkt vor den Häusern an der Straße geparkt wird.

Auch der Schwerlastverkehr auf der B 3 war Thema. Obwohl man der Auffassung war, dass dieser nicht durchs Dorf rollen sollte, sind die Möglichkeiten, dies einzuschränken, sehr begrenzt, hieß es. Das liege schlicht daran, dass die durch Eimeldingen führende B 3 die Umleitungsstrecke für den Autobahnverkehr sei.

Stärkung des ÖPNV befürwortet

Hinsichtlich des ÖPNV wünschte sich die Gruppe günstigere Preise und eine bessere Taktung. Auch ein zusätzlicher Fahrkartenautomat am Busbahnhof wurde angeregt und die Idee in den Raum gestellt, regelmäßig einen Busfahrplan mit dem Amtsblatt zu versenden.

Abschließend bedankten sich sowohl Hannah Eberhardt als auch Bürgermeister Oliver Friebolin für die Teilnahme und die zahlreichen Vorschläge. Man werde diese berücksichtigen und – sofern sie umsetzbar sind – auch in die weitere Ausarbeitung des Verkehrskonzepts mit einbeziehen. Der Bürgermeister wies zum Ende der Veranstaltung zudem darauf hin, dass die Planungen für den Kreisel in der Ortsmittel weiterlaufen.

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