Eimeldingen Wo für Kinder Gefahr droht

Weiler Zeitung
Hanne Palatini, Leiterin des evangelischen Kindergartens Egringen, und Susanne Peter vom Team „echt dabei“ aus Freiburg (rechts) nach dem medienpädagogischem Vortrag Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Digitalisierung: Susanne Peter über Medienkonsum / Worauf Eltern achten müssen

Die Digitalisierung betrifft inzwischen alle Bereiche der Gesellschaft, und für Kinder ist der Umgang mit Internet und Smartphone zur Selbstverständlichkeit geworden. Das aber bringt viele Gefahren mit sich. Susanne Peter erklärte in einem Vortrag, worauf Eltern achten müssen.

Von Joachim Pinkawa

Egringen. „Wie kann mein Kind im digitalen Zeitalter gesund groß werden? Wie viel Medienkonsum ist gesund und angemessen? Wie kann ich mein Kind vor Medienrisiken schützen?“ – Kernfragen, die Eltern, Lehrern und Politikern im schnelllebigen Digitalzeitalter auf den Nägeln brennen und gesellschafts- und bildungspolitisch als große Herausforderung gelten. Das Team des evangelischen Kindergartens in Egringen hat sich unter Leitung von Hanne Palatini dem Thema bereits in einer Fachschulung gestellt. Am Dienstagabend konnten sich Eltern und andere Interessierte beim Vortrag von Susanne Peter vom Team „echt dabei“ aus Freiburg darüber informieren, wie Kinder „Gesund groß werden im digitalen Zeitalter“.

Apps bereits für Dreijährige

Das Präventionsprogramm für Kindergärten und Grundschulen richtet sich gleichzeitig an die Eltern, um diesen zu helfen beim Thema Fernsehen/Computer/Tablet und besonders Smartphone weniger Stress mit den Kindern zu haben. Susanne Peter veranschaulichte den Zuhörern mit einer Präsentation die aktuelle Situation unter den Bedingungen von Smartphone und Co. und verdeutlichte mit teils erschreckenden Beispielen die Gefahren für die Kinder (und Eltern). „Kinder wissen, was sie wollen, aber wissen oft noch nicht, was sie brauchen“, zitierte die praxiserfahrene Psychotherapeutin und langjährige psychologische Beraterin den dänischen Familientherapeuten und Autor Jesper Juul. „Eltern tragen für die Entwicklung der Medienmündigkeit ihrer Kinder die Hauptverantwortung“, konstatierte Peter ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit gut nachvollziehbaren Hinweisen auf Sinnesverarmung, Computerspielsucht, Pornografie, manipulierende Werbung und andere Gefahren mehr.

Beliebte Spiele werden im Internet massiv beworben und von den Kindern auch nachgefragt und gespielt. Manche Apps richten sich inzwischen an Kinder ab drei Jahren. „Ihr Kind kann per Fingertipp Pinguine füttern“, was aber mit dem echten Dabeisein beim Tiere füttern nicht vergleichbar sei, arbeitete Peter deutlich an Beispielen heraus und warnte Eltern den Medienkonsum der Kinder zur Beruhigung zuzulassen, oder sie sogar „Alexa und Co.“ zu überlassen.

Die medienpädagogische Fachwelt empfiehlt Eltern, den Kindern ab zwölf Jahren ein eigenes Smartphone zu ermöglichen, da sie vorher nicht in der Lage seien, den „Gefühlsregulationen“ durch Belohnungssysteme und digital erzeugte Glücksmomente eigenständig zu widerstehen und manipulierbar sind. Dies aber erscheine inzwischen praxisfern, angesichts von Fernsehkonsum und Computerspielen von Kindergarten- und Grundschulkindern und auch der Tatsache, dass Schüler einer zweiten Klasse bereits eigene Youtube-Kanäle betreiben, obwohl dies offiziell erst ab 16 Jahren möglich ist.

Praktische Fallbeispiele konnten die Teilnehmer mit unterschiedlichen Lösungsansätzen betrachten und angeregt miteinander diskutieren.

Bildschirmfreie Zeit fördern

Die Initiative „echt dabei“ lieferte realistische Antworten und Tipps, die im Alltag helfen sollen, den kindlichen Medienkonsum zu reduzieren, um bildschirmfreie Zeiten gezielt zu fördern und mit den Kindern einen angemessenen Medienumgang zu finden.

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