„Ein Laden muss lächeln.“ Diese wichtige Botschaft brachte Schaufenster-Dekorateurin Karin Wahl mit, als sie am Mittwoch die Schopfheimer Einzelhändler im Rahmen eines geförderten City-Konzepts auf Attraktivität trimmte.
Es sei „unglaublich wichtig, mit fremdem Blick von außen ein Schaufenster zu betrachten“, meinte die Fachfrau für visuelles Marketing. Einen ganzen Tag lang zog sie von Geschäft zu Geschäft, um ihre Ratschläge an die Geschäftsleute zu geben.
Manfred Schnell von Schopfheim aktiv betonte, die Geschäftswelt habe angesichts erster Leerstände die Zeichen der Zeit erkannt und sofort zugegriffen, als die IHK Schopfheim die Teilnahme an einem vom Wirtschaftsministerium finanzierten Förderprogramm fürs City-Marketing angeboten habe – als eine von drei Städten neben Säckingen und Bonndorf.
„Der Einzelhandel ist der Herzschlag eines Ortes“, verdeutlichte Schnell. Deshalb darf er nicht sterben. Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Dirk Harscher: „Das ist es, was uns ausmacht: Gastronomie und Handel. Darum müssen wir kämpfen.“ Zur Expertin meinte er weiter: „Es ist ganz wichtig, dass mal jemand von extern auf die Gestaltung der Schaufenster schaut.“
Harscher wollte wissen, wie denn der erste Eindruck der Schaufensterdekorateurin sei.
„Der erste Eindruck ist, dass der Handel hier gut aufgestellt ist.“ Es gebe einen erfreulichen Mix aus Geschäften und keinen Leerstand ganzer Viertel, wie sie es bei manchen ihrer 200 Beratungen auch schon gesehen hat, auch kein Übergewicht eher minderwertiger Branchen. Angenehm überrascht war Wahl auch, dass rund 40 Einzelhändler vorab das Angebot einer 90-minütigen Videokonferenz mit einem „Webinar“ annahmen. Dabei konnte bereits die Botschaft rübergebracht werden, dass Beleuchtung und Deko sowie die Liebe zum Detail den Erfolg eines ansprechenden Schaufensters ausmachen.
Beim Rundgang in der Schopfheimer City vertiefte sie, dass Kunden eine Wohlfühl-Atmosphäre beim Einkaufen schätzten. In der Parfümerie traf die Expertin bei Danuta Arnold und Catherine Stutz auf offene Ohren. Beide unterschreiben voll, was Wahl forderte. Catherine Stutz gab allerdings zu bedenken, dass die Kreativität des Einzelhandels da ende, wo von Marktführern knallharte Vorgaben kommen, beispielsweise, wie ein bestimmter Flacon auf einer Säule mit dem entsprechenden Werbeposter zu platzieren ist.
Wahl versichert: „Ich fühle mich wohl hier.“ Und dass sie den Bürgermeister am Ende auch noch für die schönen Sitzmöbel und das viele Grün in der Innenstadt lobte, muss Harscher runtergegangen sein wie Öl.
