Der Gemeinderat hat die Pläne für das Gelände des Markus-Pflüger-Zentrums einstimmig gebilligt. Nun kommt das Verfahren in die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Gemeinderäte machten sich vor allem Gedanken über die Infrastruktur des Gebiets.
Birthe Fischer von der Stadtbau Lörrach stellte dem Gemeinderat die Pläne für das Gebiet rund um das Markus-Pflüger-Zentrum in Wiechs und insbesondere den ersten Bauabschnitt vor. Auf dem 0,63 Hektar großen Gelände sollen mehrere Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Dafür muss aber der Bebauungsplan geändert werden. Ziel sei ein Wohngebiet, sagte Fischer.
Die Gebäude sollen drei Vollgeschosse hoch sein. Die Rede ist von 30 bis 35 Wohnungen. Das Gebiet solle möglichst autofrei gestaltet werden, wobei der Zugang für die Feuerwehr natürlich gewährleistet sei. Autos sollen in Tiefgaragen untergebracht werden. Es entstehe jetzt ein Konzept, auf dessen Grundlage dann ein möglicher Investor dem Landkreis die Flächen abkaufen soll.
Auch die weitere Entwicklung des Gebiets – es geht um vier Bauabschnitte – skizzierte Fischer. Auf dem zweiten Bauabschnitt soll auch künftig ein Heim stehen. So ist geplant, das Haus Entegast abzureißen und einen Neubau zu errichten. Das Wohnhaus soll stehen bleiben und für Wohngruppen zur Verfügung stehen. Mit der Planung des dritten Bauabschnitts soll erst nach dem Bauantrag für den Neubau des Hauses Entegast (zweiter Bauabschnitt) begonnen werden.
Der Bereich des vierten Bauabschnitts werde derzeit vom Hof Dinkelberg genutzt, soll aber – wie der dritte Abschnitt – für Wohnbebauung dienen. Die Pachtverträge laufen bis 2041, aber es werden schon Flächen für eine Umsiedlung gesucht.
Jürgen Fremd (Grüne) fragte, ob im ersten Bauabschnitt an Eigentums- oder Mietwohnungen und auch an eine Sozialbindung gedacht sei. Fischer antwortete, dass das Nutzungskonzept erst erstellt werden müsse und es dementsprechend noch keine Richtlinien dafür gebe.
Ino Hodapp, Ortsvorsteher von Wiechs, berichtete aus der Sitzung des Ortschaftsrats. Dieser unterstütze das Vorhaben. Er wünsche sich allerdings ein Nahwärmekonzept, an das auch die umliegenden Gebiete angeschlossen werden könnten.
Marianne Merschhemke (Grüne) fragte nach dem Anschluss des Gebiets an den öffentlichen Personennahverkehr und sorgte sich, ob die Plätze in Kindergarten und Grundschule in Wiechs für diesen Bevölkerungszuwachs reichen.
Ihr Fraktionskollege Ernes Barnet sprach sich für Einkaufsmöglichkeiten in dem neuen Gebiet aus. Er nannte als Beispiele eine Bäckerei oder einen Tante-Emma-Laden.
Bürgermeister Dirk Harscher äußerte Zweifel, ob das sinnvoll sei. In zwei bis vier Minuten seien mit dem Auto mehrere Märkte in Schopfheim erreichbar. Diese Konkurrenz könnte zu schwierig für kleine Läden sein.
