Fahrradschnellweg in Steinen Eine ideale Lösung

Manuel Hunn
Radfahrer sollen durch den Radschnellweg bald besser durch Steinen fahren können. Foto: Pixabay

Ein großer Teil des geplanten Radschnellwegs RS7 durch das Wiesental führt durch Steinen. Gerade dort wurde im Vorfeld Kritik an der Trassenführung laut. Bürgermeister Gunther Braun verrät im Gespräch mit unserer Zeitung auch, wie er die neuen Pläne sieht.

Mit Blick auf die gerade vorgestellten Pläne des Radschnellwegs RS7 durch das Wiesental betont Steinens Bürgermeister Gunther Braun, dass diese für ihn „eine rundum schlüssige Sache“ seien. Laut Braun sind Vorschläge des Steinener Gemeinderats und der IG Velo bei der Trassenführung berücksichtigt worden. Die nun gefundene Lösung sei „ideal“ und habe „Charme“.

Wiesenstraße vom Tisch

Braun berichtet, dass die ursprünglich vorgesehene Streckenführung durch die Wiesenstraße nun vom Tisch sei. Dort sollte der Radverkehr mit dem Autoverkehr zusammengebracht werden. Der Plan sei jedoch schwierig umzusetzen, da an dieser Stelle viele Lastwagen unterwegs seien und beim Recyclingzentrum warten müssten. Hinzu komme, dass die Gemeinde darauf gesetzt habe, dass das Land den Bahnübergang dort schließt. Das Land habe aber signalisiert, dass dies in den nächsten Jahren nicht möglich sei.

Laut neuer Planung wird für den Radschnellweg eine Unterführung unter der L138 an der Eisenbahnstraße bei der Wiesenbrücke errichtet. Braun erklärt, dass dies die Gemeinde „von Anfang an“ favorisiert hat. Das zuständige Planungsbüro habe dann aber die Meinung vertreten, dass es sich an dieser Stelle um ein Dammbauwerk handelt – „und diese sind Tabu für Radwege“. Aus Sicht der Gemeinde handle es sich jedoch lediglich um eine Abbruchkante zur Wiese. Auf Betreiben der Gemeinde habe dies das Regierungspräsidium bestätigt. „Obendrauf ist ganz normales Gelände, von daher ist der Radweg dort sicher“, erläutert Braun. Daher dürfe man auch „unten durch“.

Hochwassergefahr

Zwar sei dort eine Gefahr von Hochwasser gegeben, die Schätzung gingen von ein- bis zweimal jährlich aus, doch werde die Unterführung dann gesperrt und die Radfahrer könnten auf der anderen Seite der Straße weiterfahren.

Durch den nun vorgelegten Plan könne der Radschnellweg auch gut an den Bahnhof angeschlossen werden, berichtet Braun weiter. Die Gemeinde könne die Infrastruktur weiter ausbauen und den Bahnhof mit dem Radschnellweg verbinden. Die Radfahrer könnten so gut in die Steinener Innenstadt beziehungsweise nach Höllstein fahren.

Der bestehende Radweg in Steinen wird in den Radschnellweg integriert und ausgebaut. Der Grundstücksstreifen der Gemeinde ist dort vier Meter breit – „was genau ausreichen würde“, erklärt Braun. Da dort aber dann keine zusätzlichen Fußgänger Platz finden, müsse noch eine neue Fußwege-Infrastruktur auf der anderen Seite, südlich der Wiese entlang, geplant werden.

Insgesamt sind drei Bauwerke in Steinen vorgesehen: Neben der Unterführung, eine Brücke als Eisenbahnbrücke und eine Brücke für die Fahrradfahrer. Da der Radschnellweg ein Projekt des Landkreises und durch Fördergelder finanziert ist, bleiben laut Braun keine Kosten an der Gemeinde hängen.

Weitere Radwege ausbauen

„Es ist ein Projekt, bei dem ich froh bin, dass wir es kriegen und durchziehen müssen“, fasst der Bürgermeister zusammen. Es bestehe auch der Vorteil, dass anschließend an „diese große Achse“ weitere Radwegsverknüpfungen gebaut werden können. So möchte die Gemeinde beispielsweise die Radwege nach Schlächtenhaus, Weitenau, Hüsingen oder in die Gewerbezentren ausbauen.

Vorstellung im Rat

In der nächsten Gemeinderatssitzung, am 19. März, sollen die Pläne offiziell vorgestellt werden. „Da werden wir es absegnen“, ist sich Braun der Zustimmung des Gremiums sicher. Schließlich seien die Räte im gesamten Planungsprozess involviert und engagiert gewesen.

Nicht zuletzt seien die Änderungen in der Trassenführung aufgrund der damaligen Bedenken des Steinener Gemeinderats erfolgt. „Jetzt haben wir eine saubere Lösung – mit der gehen eigentlich alle gerne nach Hause“, bringt es Braun auf den Punkt.

Zum Streckenverlauf in Steinen beschreibt der Bürgermeister, dass der Radschnellweg vom Kreisklinikum kommend südlich der Bahnlinie nach Steinen führt. Danach geht es weiter auf den jetzigen Radweg. Dann bis zur Eisenbahnstraße, beziehungsweise Wiesenbrücke. Anschließend führt der Radschnellweg an der Jahnstraße entlang zu den Schrebergärten.

Neben der Eisenbahnbrücke soll ein neues Brückenbauwerk entstehen, über das die Radfahrer auf die andere Seite der Wiese können. Wie es hinter dem Sägewerk weitergeht, sei noch nicht sicher: entweder durch das neue Gebiet Bäumlematt oder an der Bahnlinie entlang.

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