^ Fasnacht in Hausen: Tanzende Kühe in der Festhalle - Hausen im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Fasnacht in Hausen Tanzende Kühe in der Festhalle

Gudrun Gehr
Der Kuhtanz überzeugte so sehr, dass das Publikum eine Wiederholung verlangte. Foto: Gudrun Gehr

Die Hausener Narren haben ein abwechslungsreiches Programm geliefert. Das Publikum war von den Sketchen rundum begeistert und verlangte auch eine Wiederholung.

Sprühend vor Witz und Kreativität verliefen mehr als viereinhalb Stunden mit 16 Auftritten beim Hausener Zunftabend in der rappelvollen Festhalle. Schlag auf Schlag verwandelte sich die Halle in einen närrischen Hexenkessel, das Publikum wurde von Ozume Björn „Joe“ Keller und seinem Anhang zum Toben gebracht.

Die Gäste schüttelten sich vor Lachen und spendeten bei den jeweiligen Auftritten jubelnden Beifall. Aufs Korn genommen wurde bei allerbester Unterhaltung das Lokalkolorit, insbesondere der neue Bürgermeister Philipp Lotter war Ziel des närrischen Geplänkels.

Austausch von Gastgeschenken

Für die musikalische Umrahmung und zahlreiche Tuschs sorgte eine Abordnung der Hebelmusik Hausen. Neben der Narrenzunft Hausen gab sich die Hinterhäger Narrenzunft mit Burgvogt Patrick I vo de Höll die Ehre und überbrachte den Huusemern ein Gastgeschenk in Form einer in einen Schokoladenkuchen eingebauten Bierkiste. Ozume Keller bedankte sich: „Wir bringe auch immer jede Seich mit.“

Die Plänkeleien gingen nach dem stattlichen Einmarsch der Fastnächtler aus Zell mit der Hürusmusik und Hürus Giusi samt Gefolge weiter. Als Gastgeschenk für Zell („Wo keine Sonne hinkommt“) gab es Sonnencreme, ein Handtuch und Schwimmflügelchen zum Baden im Wuhr. Ozume Keller wiederum erhielt einen Orden, der genauso glänzte wie dessen Glatze, und das Publikum erhielt Landjäger, Brot und Bier, damit niemand verhungert.

Die Fasnachtsrufe „Huuso Ho“ und „Ta-Hü“ konnten wechselseitig in Empfang genommen werden. Die beiden Putzfrauen Sandra Boos und Melanie Brunner führten mit lockeren Sprüchen durchs Programm des spritzigen Zunftabends. Sandra Boos hatte auch schon ihr erstes Opfer ausgeguckt und fragte den ledigen Bürgermeister: „Suche Sie immer no ä First Lady?“

Auch stellten die beiden Tratschweiber fest, dass ein fleißiger Hausmeister wegen seiner Überqualifikation nichts für die Stellenbesetzung der Huusemer Festhalle sei. Schlag auf Schlag wirbelte der Narresome mit einem Tanz über die Bühne. Es wurde in bester Choreographie getanzt und die Freude, mitzumachen, spiegelte sich in den strahlenden Gesichtern der Kinder.

Lokalkolorit aufs Korn genommen

Die Schnitzelbänkler mit Zeremonienmeister Mario Brugger und Jörg Thum deckten gnadenlos Missgeschicke der Huusemer Mitbürger auf. Am Piano begleitete Brigitte Behringer den Dorfspaziergang. Fotoprojektionen wurden dazu eingespielt. Jubelnde Beifallssalven waren der Dank des Publikums.

First Lady für den Bürgermeister gesucht

Im „Huusemer Herzblatt“ der Irrlichter wurde als Glanznummer bei einer Dating-Show die ideale Partnerin des neuen Burgis ermittelt, der Siegerin winkte ein Freiflug mit Hubschrauber über Hausen und ein Gratis-Besuch des Hebelhauses. Der Auftritt „Zwoi alti Manne am Hebelfescht“ amüsierte mit einem Besuch beim Hebelfest nach einigen Viertele Wein. Die vom Verwaltungsangestellten Michael Malzacher vergessene Fahne kam natürlich mit maximaler Situationskomik erneut zu Ehren.

Kein Auge blieb trocken beim „Dorfrundgang“ der Schellewercher. Hier wurde die Schließung von Metzgerei und Apotheke aufs närrische Korn genommen, und festgestellt: „Das Rathaus ist ganz verlottert.“ Das Hebelhaus entpuppte sich als „Wiesental-Louvre“. Der Gang zur Toilette im Gasthaus „Adler“ machte „die Nebenhöhlen frei“. Der Tanz der Dorfhexen im aufgeplusterten Kuh-Kostüm zeugte von brillanter Choreographie, sodass die Gäste unter jubelndem Beifall nochmals eine Wiederholung der Tanzeinlage verlangten.

Wetten dass... ich länger drehen kann

Lachsalven und Begeisterungspfiffe erntete der Auftritt der Schellewercher – sie stellten Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker dar – über die Wette, wer länger den Hula-Hoop-Reifen bewegen kann. Als Opfer wurden der ehemalige Bürgermeister Martin Bühler und Amtsinhaber Philipp Lotter zur Bühne gebeten, die sich im artistischen Glück versuchten. Ex-Burgi Martin Bühler machte hierbei die elegantere Figur , er wurde mit jubelndem Applaus bedankt. Auch der imaginäre Wettbewerb der Briefmarkenfreunde Elmar Vogt und Bruno Aucktor, die die Briefmarken durch Ablecken identifizieren sollten, erntete Lachsalven.

Gänzlich den Vogel abgeschossen hatten die Hebeldorf-Harmonists, die auf die schwungvolle Melodie „Funiculi, Funicula“ ein dreifaches Hoch auf den Huusemer Obernarr „Joe“ Keller präsentierten. Auch „Du hast ein Kabel vergessen“ nahm die Baustellen-Situation in Hausen aufs närrische Korn.

Kein Leben ohne Hebelwurst

Die Schließung der Metzgerei brachten Mario Brugger und Anhang mit dem Verlust der „Hebel-Wurst“ zum Verzweifeln, sodass von der Narrenzunft Würstchen ins Publikum geworfen wurden. So wurde festgestellt: „Ohne Hebelwurscht isch kei Läbe.“

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