Fasnacht in Steinen In die Wehmut mischt sich Vorfreude

Ines Bode
Ein Streichholz – und Ermatine-Malwine, besser bekannt als Frau Fasnacht, ging in Flammen auf. Foto: Ines Bode

Mit der traditionellen Fasnachtsverbrennung wurde auch in Steinen das Ende der Kampagne begangen.

Hinter den Narren liegt eine „sehr churzi Fasnachtskampagne“, wie Dieter Volz vom Narrenzunftvorstand bilanzierte. Mit der Verbrennung am Dienstagabend war einer der letzten Höhepunkte angesagt.

Sonne war dem närrischen Volk am Rosenmontag und Fasnachtsdienstag beschieden. Zu nachtfinsterer Stunde indes wurde „Ermatine Malwine“, besser bekannt als Frau Fasnacht, der Garaus gemacht. „Freud und Heiterkeit het sie beschert“, erinnerte Volz. Dann wurde ein Streichholz angesetzt, und die Traditionsfigur brannte wie Zunder.

Wehklagen der Fasnächtler

Das ging nicht ohne Wehklage und Geheule vonstatten. Vor allem die Schnudernasen übten sich im hohen C. Gerade mal so reichte es zum „letschten liesen“-Aufruf: „Maiechäfer Flieg, Schnuder Nase, Häfnet Geischter, Frösche Quak – Narri Narro“. Die Rufe der Cliquen kamen gedämpft und die Bläser der Frösche-Hölschde brachten nur noch brummige Flüstertöne heraus. Die Trauer war spürbar auf dem dunklen Marktplatz, doch Volz ließ es sich nicht nehmen, nach einem „Mach‘s guet“ an Frau Fasnacht die Freude „uf’s nächschti Johr“ einzufügen.

Zufriedene Bilanz

Sein Fazit begann mit Tag Eins, Anfang Januar im Vogtshus, wo der Staub vom Häs gefegt wurde. Man habe Veranstaltungen und Umzüge anderer Zünfte besucht, Zitige wurden verkauft, Hemdglunki und Schlüsselübergabe folgten. Sehr zufrieden zeigte sich Volz mit der Teilnehmerzahl des Umzugs, was auch für die Stimmung danach galt. „In de Wirtschafte war richtig öbbis los“, sagte er und dankte auch den Wirten.

Neu war, dass die Organisatoren mit „Umzug und Narrendorf uf Steine zoge sin“. Die Mottogruppe sei erneut eine Bereicherung gewesen. Am „Rosemendig“ fanden Kinderumzug und Kinderball statt, das Programm sei anders gestaltet worden, und „d‘Chinder hen ihre Spaß gha“. Nicht zuletzt lud er zum traditionellen Essen am nächsten Morgen ein: Zu verdrücken galt es kalten sauren Hering.

Appell an örtliche Cliquen

Darauf freute sich auch der anwesende wie entmachtete Rathauschef Gunther Braun. Doch keine Feier ohne Wermutstropfen: Schade sei, bedauerte Volz, dass sich keine andere Clique, von denen es in Steinen einige gebe, an der örtlichen Fasnacht beteilige. Dazu passte, dass im Narrendorf gleich um die Ecke einiges los war. Gleichwohl fanden nur die Wenigsten den Weg zur altehrwürdigen Verbrennung.

Thema am Rande war der noch unverdaute Austritt der Frösche-Clique aus der Zunft. Burgi Braun – der erneut als Zauberer Merlin unterwegs war – sagte, ohne die Frösche gehe es gar nicht. Bei jeder Veranstaltung gaben sie den Ton an. Die Frösche, so Braun, müssen wieder zurück in die Zunft, das liege auf der Hand.

Das Schlusswort von Volz war ein Dank: Dieser richtete sich an alle, die sich tatkräftig eingebracht haben, angefangen bei den beiden Feuerwehren und der Gemeinde, sämtlichen Vereinen, dem Rudi Steck-Team, allen Mitgliedern und Helfern sowie Techniker Frank Huber.

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