Fasnacht Todtnau Wie Kretschmann Todtnau rettet

Verena Wehrle
„Achtung Motorräder“ heißt es in Präg. Oliver Fiedel (links, gespielt von Alfred Bernauer) feiert mit Winfried Kretschmann (Jürgen Wehrle) auf der Bühne. Foto: /Verena Wehrle

Lautes Gegröle, Jubel und Begeisterung in der ausverkauften Silberberghalle, denn es ist wieder Besenbinderball. In diesem Jahr verzaubern die überwiegend jungen Akteure mit einem originellen und musikalischen Programm. Da passt einfach alles.

Wenn es ein Disney-Film gewesen wäre, wäre der Besenbinderball wohl mit einem Preis gekrönt worden – für beste Unterhaltung über vier Stunden lang von Anfang bis Ende, die die Lachmuskeln ausgiebig strapazierte und die Zuschauer begeisterte. Unter dem Motto „Disney lädt ein“ boten die überwiegend jungen Akteure ein buntes und sehr musikalisches Programm.

Mit „Sei hier Gast“ zogen Sabrina Giorgetti mit ihrem voluminösen Gesang und die Blätzlenarren mit ihrem goldenen Disney-Ballett die Zuhörer in ihren Bann.

Dann war es an Moderator Aladdin (Tobias Moser), sich von seinem Kompagnon Genie (Tobias Gutmann) den nächsten Programmpunkt zu wünschen. Doch zuerst trat deren Vorgänger Roland „Paule“ Walleser als König der Löwen auf die Bühne. Nach 15 Jahren als Moderator, bekam er nochmals seinen letzten großen Applaus und einen Verdienstorden.

Paule Walleser verabschiedet sich als Moderator vom Besenbinderball. /Verena Wehrle

Die Besenbinder und Schatzgräber präsentierten ihre erste Werbepause, die das Publikum zum Grölen brachte. Immer wieder streuten sie ihre Reklame ins Programm ein. Dann stellte Nachtgrab Tom Ruf in seiner Büttenrede dar, wie er als Jäger und absoluter Fleischliebhaber wegen Albträumen zum Vegetarier wurde.

Tom Ruf in der Bütt. /Verena Wehrle

Burgi zeigt sich kreativ

Und schon war es wieder soweit: Die Nummer des Zunftrats – immer ein Höhepunkt des Balls – war an der Reihe. In „Was mi no bloogt“ zeigte Andreas Wießner (Jürgen Wehrle) seinem Nachfolger Oliver Fiedel (Sven Schmidt) alle noch offenen Baustellen in der Stadt. Fiedel zeigte sich beim Lösen der Probleme äußerst kreativ: In Todtnauberg lässt er einen Scheich ein Luxushotel in Form einer Kuckucksuhr bauen, in Fahl retten Elsa und Schneemann Olaf aus dem Disney-Film „Die Eisprinzessin“ den Winter und lassen es endlich kräftig schneien und in Präg ist ein zweiwöchiger Motorrad-Treff und währenddessen ein Urlaub für die Präger im Todtnauer Feriendorf die Lösung für das andauernde Lärmproblem.

„Achtung Motorräder“ heißt es in Präg. /Verena Wehrle

Auf dem Todtnauer Marktplatz wird – gegen die Stille – ganzjährig ein Oktoberfest gefeiert und König Sven von Schlechtnau, der sich selbst spielte, baut am Regenüberlaufbecken ein Wasserschloss. Ob diese originellen Ideen Wirklichkeit werden, wird man sehen. Der Zunftrat hatte jedenfalls die Lacher auf seiner Seite.

Nach einer weiteren Werbepause mit einem Seitenhieb auf die Schönauer heizten die Bergteufel Wieden dem Publikum ordentlich ein.

Zundler als Senioren

Und auch wenn nach der Pause Aladdins letzter Wunsch eigentlich schon aufgebraucht war, durfte er eine weitere Runde Genies Wunderlampe nutzen. Und so wünschte er sich einen Klassiker aus dem TV. Die Zundelmacher zeigten daraufhin im Stil von „Dinner for one“ ihren Dreikönigsstammtisch im Jahr 2060. Alt und gebrechlich erzählten sie sich lustige Anekdoten aus ihrer närrischen Zeit und brachten die Zuschauer dank ihres süffigen Schauspiels zum Grölen.

Gelächter nimmt kein Ende

Bei der nächsten Nummer kam hoher Besuch nach Todtnau: Denn Gerhard Asal (gespielt von Arndt Sorke), die Geheimwaffe vom Rathaus, soll „The Länd“ auf Todtnau übertragen und holt sich Hilfe bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Mit einer Parade und unter Jubel zieht dieser auf die Bühne.

Winfried Kretschmann kommt zum Besenbinderball, gespielt von Jürgen Wehrle. / Verena Wehrle

Überragend gespielt von – wie soll es auch anders sein – Jürgen Wehrle, ist das Publikum nicht mehr zu halten und das Gelächter will nicht enden. Und auch die Ideen von Kretschmann begeistern einmal mehr: Das Gasthaus „Sonne“ soll zum Geisterschloss werden, im Edeka wird ein Escape-Einkaufserlebnis geboten und die vielen Touristen sollen künftig in Schönau parken, um dann mit einem Shuttle nach Todtnau zu kommen.

Hymne für Oliver Fiedel

Der neue Bürgermeister-Schönling Oliver Fiedel (lustig dargestellt von Alfred Bernauer) wird dann von seiner neuen Band „Bergwelt-Casanovas“ mit einer Hymne gehuldigt.

Zum Abschluss bringt der Fanfarenzug der Todtnauer Zundelmacher die Stimmung in der Silberberghalle zum Brodeln.

Die Zundler bringen die Halle zum Kochen. /Verena Wehrle

Das hohe Niveau des Todtnauer Balls konnte auch in diesem Jahr gehalten – wenn nicht sogar überboten – werden. Es war einfach wunderbar, was Genie und die Akteure der Narrenzunft unter der Regie von Zeremonienmeisterin Carina Franz da aus der Flasche gezaubert haben. Diese Auftritte wird man so schnell nicht vergessen. Mit bester Unterhaltung durch die Tanzband Querbeat feierte man noch ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.

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