Fasnacht Wenn der Narrenbaum auf dem Auto des Bürgermeisters landet

Ulrike Jäger
Mit Muskelkraft und einer ausgefeilten Taktik brachten die 29 Baumsteller den Narrenbaum in die Senkrechte. Foto: /Ulrike Jäger

Der Narrenbaum auf dem Rathausplatz ist in der Senkrechten. Gespendet wurde er von Bürgermeister Peter Schelshorn. Doch mit dem Baum von 2023 hatte das Stadtoberhaupt nicht so viel Freude, denn dieser fiel beim Abbau auf seinen Tesla.

Unter lautem Trommelwirbel und dem Kommando von Bammert Quick (Mathias Markanic) wurden die letzten Zentimeter des 31. Schönauer Narrenbaums am Samstagnachmittag „eingelocht“. Der Schönauer Fanfarenzug und die Guggemusik Chaibelochlärtschi aus Schönenberg begleiteten das Spektakel, das von sehr vielen Besuchern bei eisigen Temperaturen und Sonnenschein verfolgt wurde.

Im Narrendorf auf dem Rathausplatz und vor dem Gymnasium hatten sich auch benachbarte Zünfte und Gruppen versammelt, darunter auch „VIPs“, wie der Zeller Hürus „Giusi vo de Hürusmusik“, der mit seiner musikalischen Entourage erschienen war, sowie Vertreter des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte Dreiländereck. Auch die Todtnauer Zundelmacher trugen zur musikalischen Umrahmung bei. An den Feuerstellen und in den Zelten wärmten sich die Narren auf, es gab ordentlich zu essen und zu trinken. Spezielle Getränke warteten im riesigen, bunt bemalten „Party-Truck“.

„Ein edler Spender“

29 Baumsteller in einheitlicher Kleidung und mit dem obligatorischen Hut auf dem Kopf stemmten die Fichte in knapp einer Stunde in die Höhe. Das „Prachtstück vom Haselberg“ hatte Bammert Quick entdeckt, wie Oberzunftmeister Julian Seckinger in seiner Begrüßungsansprache lobte, und er freute sich, dass auch ein edler Spender für den Baum gefunden worden war: Bürgermeister Peter Schelshorn, der am Samstag jedoch krankheitsbedingt fehlte. Ihm wurde in Abwesenheit der Baumstellerorden verliehen. Der Oberzunftmeister lobte den Burgi, er habe endlich mal Geld an der richtigen Stelle ausgegeben. Ebenfalls einen Baumstellerorden gab es für „Schlaggi“, Christian Schlageter, der seit 20 Jahren seine Muskelkraft beim Narrenbaumstellen einsetzt.

Mit Schildern und Baken

Genau 24 Meter und 24 Zentimeter misst das Herrschaftssymbol passend zum Jahr 2024, wie Bammert Quick informierte. Und da der Kranz immer mit Bezug auf den Spender geschmückt wird, hängen in diesem Jahr Schilder mit Warnbaken und dem Tesla-Symbol am Kranz. Denn leider war der letztjährige Narrenbaum beim Abbau am Fasnachtsdienstag auf das Auto des Bürgermeisters gefallen.

Partnerbörse Baumstellen

Dass das alljährliche Narrenbaumstellen auch als Partnerbörse fungieren kann, sehe man daran, dass vor elf Jahren der Bürgermeister seine „First Lady“ hier kennengelernt hatte, berichtete der Bammert in seiner launigen Ansprache. Von dieser möge er sich aber bitte das nächste Mal chauffieren lassen und seinen „Charre“ zu Hause parken, wenn der Narrenbaum fällt.

Wie bereits im vergangenen Jahr kletterte dann Katarzyna Szaterny, Partnerin eines Baumstellers, mit Steigeisen und gut gesichert den Stamm hinauf und löste in luftiger Höhe die Halteseile des Kranzes. Mit Spannung wurde ihre Kletterpartie von unten beobachtet.

Noch lange feierte man im Schönauer Narrendorf.

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