Von Mirko Bähr Madrid. Gegen die Galaktischen („Los Galácticos“) war der FC Basel von einem Wunder so weit weg, wie der Mond von der Erde. Die Defensivspieler vom Rheinknie guckten doch ein ums andere Mal wie Außerirdische aus der Wäsche, die gerade zum ersten Mal mit ihrem Raumschiff auf der Erde gelandet sind. Ronaldo und Co. zischten beim 5:1 (4:1)-Erfolg über den grünen Rasen wie Meteoriten durch die Erdatmosphäre. Gerade in der ersten Halbzeit fegte ein extremer Sonnensturm über das Feld. Nur gut eine Viertelstunde hielt die neu formierte Dreierkette mit Fabian Schär, Walter Samuel und Marek Suchy stand. Dann degradierte das „weiße Ballett“ mit seiner unglaublichen Offensivpower die FCB-Defensive zu Statisten. Schnell stand es 4:0 für Real Madrid. Die Basler Dämme schienen zu brechen. Es musste einem Angst und Bange werden. Glücklicherweise schaltete das Raumschiff mit Kapitän Iker Casillas nach der Pause jedoch von Lichtgeschwindigkeit auf Sonntagsfahrer-Niveau zurück. Die Galaktischen schonten deutlich erkennbar ihre übernatürlichen Kräfte, so fielen die Basler in Halbzeit zwei nicht noch einmal in das tiefe schwarze Loch. Im Gegenteil. Sie spielten auf der gleichen Milchstraße. Einer, der dabei besonders auffiel war Derlis Gonzalez. Der junge Offensivmann aus Paraguay sorgte für den einen oder anderen Asteroiden-Einschlag. Ihm gelang der Ehrentreffer, weitere gute Möglichkeiten ließ er ungenutzt. Extraterrestrisch dagegen war beispielsweise Treffer Nummer zwei der Madrilenen. Gareth Bale lupfte nach einem herrlichen Steilpass von Luka Motric den Ball über FCB-Keeper Tomas Vaclik hinweg. Zum Zunge schnalzen. „Wir hatten zeitweise zu große Räume zwischen den Linien. Wir wollten mutig sein und nicht nur verteidigen, das hat Real Madrid eiskalt ausgenutzt“, erkannte Basels Captain Kirk, Trainer Paolo Sousa, der die Mannschaft erneut auf vier Positionen umstellte, nach der Partie. Der 1. Offizier Mr. Spock, Basels Kapitän Marco Streller, staunte: „ Einiges war einfach nicht mehr zu verteidigen. Da wurden uns die Relationen aufgezeigt. Ich habe zuweilen drei, vier, fünf weiße Spieler um mich herum gesehen, die sich den Ball zuspielten. Das ist frustrierend.“ Teilweise war es Fußball von einem anderen Stern. Aber Real ist auch nicht der Gradmesser des FCB und die Niederlage somit auch kein Beinbruch. Sousa, der zweimal die Champions League gewinnen konnte, versuchte das 1:5 einzustufen: „Wir haben gegen eine der besten Mannschaften Europas gespielt, die gespickt ist mit bedeutenden Spielern aus der ganzen Welt.“ Da liegen Lichtjahre dazwischen.