Fechten Degen-Sieger zurück zu den Wurzeln

Michael Hundt
Julian Jean-Baptiste bejubelt seinen zweiten Erfolg bei den Südbadischen Meisterschaften. Foto: Michael Hundt

Das Feld der Sieger bei den Südbadischen Meisterschaften war international. Bei den Florett-Damen siegte die Belgierin Britt Nijsen. Im Degen holte die Waldshuterin Oksana Michel die Goldmedaille. Der Freiburger Bodo von der Trenck gewann im Florett.

Beim Degen-Finale der Herren bei den Südbadischen Meisterschaften der Fechter wusste Verbandspräsident Swen Strittmatter nicht so wirklich, wem er den Titel mehr gönnen sollte. Denn mit Julian Jean-Baptiste und Leonard Djokai standen gleich zwei Degen-Fechter im Finale, deren Namen eng mit den Fechtern des TV Rheinfelden verbunden sind. Am Ende setzte sich Jean-Baptiste in einem spannenden Endkampf mit 15:14 durch.

Start in Lörrach war eine Selbstverständlichkeit

Das Fechten hat der 34 Jahre alte Jean-Baptiste in Rheinfelden gelernt, dann führte ihn sein Weg über Tauberbischofsheim und Berlin nach St. Gallen. Da war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass er bei den diesjährigen Südbadischen Meisterschaften an den Start gehen wird.

Mit seinen 34 Jahren gehört der Degen-Fechter zu den erfahrenen Sportlern seiner Zunft. Vom großen internationalen Geschäft hat er sich mittlerweile zurückgezogen. Ein Start in Lörrach am Wochenende war für ihn aber eine Selbstverständlichkeit. „Meine Mama ist in der Halle, meine ersten Trainer, die mir zum zweiten Mal das Laufen beigebracht haben, sind hier“, beschrieb Jean-Baptiste die persönliche Besonderheit des Turniers.

Dass es am Ende sogar zum Sieg gereicht hatte, war die Sahnehaube auf der Torte. Denn nach der Platzierungsrunde gab der Fechter offen zu: „Ich muss zugeben, dass ich länger nicht gefochten habe und nicht richtig trainiert habe. Aber es gibt jetzt keine Ausreden“, erklärte er vor dem Start in die K. O.-Runde.

Für den zahlreich in der Halle vertretenen Nachwuchs waren die Kämpfe der Erwachsenen und auch in der Junioren-Klasse ein guter Ansporn, dem Fechtsport treu zu bleiben. „Der Anfang war etwas schleppend. Ich habe mit mehr Teilnehmern gerechnet“, so Swen Strittmatter, Präsident des Südbadischen Fechter-Bundes. „Es gab leider noch einige Absagen. Es gab noch ein Veteranen-Turnier in Hamburg, das für die deutsche Rangliste zählt.“

Internationales Flair am zweiten Wettkampftag

Gerade aus dem benachbarten Ausland hätte sich Strittmatter für den ersten Turniertag, als die Degenfechter im Seniorenbereich und die Florettfechter in der U20 ihren Meister suchten, noch die eine oder andere Anmeldung mehr gewünscht.

Doch das Gesamtfazit fiel für Strittmatter durchweg positiv aus. „Wir hatten doch einige internationale Gäste aus Belgien, Tschechien, der Schweiz und aus Frankreich. Von den Sportlern kam eine gute Resonanz“, freute sich der Verbands-Präsident. Gerade bei den Florett-Fechtern waren viele Teilnehmer am Start. „Florett-Turniere gibt es nicht so viele. Wenn man ein gutes Feld hat, dann kommen die Athleten dann auch gerne.“

Auch wenn nicht so viele Teilnehmer aus dem Ausland am Start waren, war das Starterfeld an beiden Tagen durchaus mit nationaler und internationaler Klasse bestückt. So ging zum Beispiel am Samstag in der U20-Klasse der Florettfechter mit Michel Mäder (Freiburger TS) der amtierende Deutsche Juniorenmeister an den Start. Im Finale unterlag er allerdings seinem älteren Bruder Finian Mäder.

Für einen weiteren internationalen Touch sorgte die Belgierin Britt Nijsen. Sie holte sich souverän den Titel bei den Florett-Damen.

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