Fischingen Gewässer in populären Klangbildern

Weiler Zeitung

Konzert: Akkordeon-Orchester Fischingen feierte sein Silberjubiläum nach der Devise „Alles im Fluss“

Mit Wassermusiken von barock bis modern bestritt das Akkordeon-Orchester Fischingen (AOF) am Samstagabend getreu dem Motto „Alles im Fluss“ die Feier seines Silberjubiläums.

Von Walter Bronner

Fischingen. Dabei wurde in der aufwändig und höchst apart dekorierten Läufelberghalle nicht nur begeisternd musiziert, sondern auch die Bedeutung des Vereins als kultureller Imageträger seines Dorfes und als feste Größe im Konzertleben der Region sowie darüber hinaus deutlich herausgestellt. Das ging übrigens ganz unpathetisch mit einem kurzen Grußwort der Vorsitzenden Renate Linder und ohne weitere große Lobreden. Dafür aber umso amüsanter mit den aufheiternden Ansagen des jugendlichen Moderatoren-Duos Paul Nowak und Julius D’Angelico, das im Piraten-Look seine herzigen Pointen abfeuerte.

Eine spezielle Würdigung der 25-jährigen AOF-Erfolgsgeschichte war auch die kabarettistische Inszenierung von Dieter Schmiedlin. Als Handörgeler alter Schule reflektierte er mit viel komödiantischem Esprit quasi im Schnelldurchgang die Vereinschronik. In vergnüglichen Dialogen mit den „whatsapp- und hashtag-bewanderten“ Ansager-Buben wurden anekdotische Erinnerungen geweckt an die Anfangsjahre, die permanent positive Vereinsentwicklung, der Bau des AOF-Domizils unter Oberpolier Dieter Schächtelin und die Auswärtserfolge, einschließlich Rundfunk-Aufnahmen und Teilnahmen an den Weltmusik-Festivals in Innsbruck. Und gerne stimmte das Publikum in der randvoll besetzten Halle abschließend mit ein in den Gratulationssong „Zum Geburtstag viel Glück, liebes AOF“.

Das präsentierte sich unter dem inspirierenden Dirigat von Dieter Lau vorzüglich präpariert und sinnbildlich „mit allen Wassern gewaschen“, wobei die Akkordeon-Arrangements berühmter barocker und klassischer Tonschöpfungen deren Original-Instrumentation durchweg überzeugend imitierten. Das waren zunächst drei Sätze aus Georg Friedrich Händels berühmter „Wassermusik“, die das 29-köpfige Konzertorchester lupenrein interpretierte.

Seemanslieder und Säbeltanz

Gemeinsam mit Erwachsenen bot dann der Akkordeon-Nachwuchs das lustige Seemannslieder-Potpourri „The Swinging Sailor“ von Hans Rauch. Zu einem besonderen Höhepunkt geriet der Auftritt des vom Schlagzeug flankierten Ensembles aus AOF-Spitzenkräften, in dem auch Dirigent Lau mitmusiziert. Mit der Ouvertüre zu Friedrich von Flotows Oper „Alessandro Stradella“ bot das Sextett ein melodisch opulentes und rhythmisch kontrastbetontes romantisches Klanggemälde. Getoppt wurde diese Einlage dann noch durch die Zugabe des rasanten „Säbeltanzes“ aus dem Ballett „Gayaneh“ von Aram Chatschaturjan.

Nach den Ehrungen (wir berichten noch gesondert) und der Pause mit Verkauf von Jubiläumgläsern zugunsten der Jugendarbeit, zelebrierte das Konzertorchester dann eine regelrechte Ohrwurm-Hitparade zu Ehren bedeutender Gewässer, denen nicht minder bedeutende Tonschöpfer ihre schönsten Melodien widmeten. All da waren der „Donauwalzer“ von Johann Strauß und das elegische Medley „Zwischen Don und Wolga“ von Adolf Götz, der auch das zuvor aufgeführte Capriccio „Schwabenstreiche“ (sieben muntere Skizzen über das Volkslied „Jetzt gang i ans Brünnele“) komponiert hatte. Je eine Tophit-Melange aus dem Musical „Girls, Girls, Girls“ und der Tanzshow „Lord of the Dance“ beschlossen das offizielle Programm.

Für die stehenden Ovationen revanchierte sich das Jubiläumsorchester zudem mit einem beschwingten Walzer-Potpourri und dem unverwüstlichen „Badner Marsch“.

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