Krankheiten und Schädlinge
Die Graufäule, Schlauchpilz Botrytis, musste bekämpft werden, ebenso der falsche Mehltau, Peronospera, und Oidium, der echte Mehltau. „Letzterer ist mittlerweile so etwas wie eine Leitkrankheit, oft tritt Oidium bei Rebanlagen auf, die an Waldränder angrenzen“, schilderte Mattmüller weiter. Die Kirschessigfliege (KEF) sei nicht verschwunden. Bis zu dem Unwetter am 24. August sei der Schädling, wie die heimische Essigfliege (HEF), eher „zurückhaltend“ in den Weinanlagen gewesen. Nach dem Unwetter gab es beschädigte Trauben und damit Angriffsfläche für die KEF und sich bildende Fäulnisnester. „Der Obstbau war aber viel mehr betroffen“, informierte Mattmüller. Sowohl Weinbauberater und Winzer begrüßen die vielen Niederschläge seit Oktober. „Dass es schon seit Mitte Oktober so viel und auch gleichmäßig regnet, tut Boden und Grundwasser gut“, urteilte Stücklin.
Glyphosat-Nutzung
Dass die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat für zehn Jahre verlängert hat, wurde von den Weinbauberatern eher begrüßt, da es hier immer noch keine gute Alternative gibt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beschloss als Folge eine Glyphosat-Eilverordnung, mit der das Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln mit Glyphosat bis zum 30. Juni ausgesetzt wird. Die Weinbauverbände bemühen sich um eine weitere Genehmigung. In Baden-Württemberg gelten die Vorgaben des Bio-Diversitätsgesetzes. Das Anwendungsverbot von Glyphosat in Wasserschutz- und Quellschutzgebieten bleibt bestehen.
Abschied
Im Anschluss an den Vortrag bot Hansjörg Stücklin einen großen Rückblick auf seine 31 Jahre in der Weinbauberatung. Insbesondere bei der Bearbeitung der Rebanlagen, im Rebschutz, der Wiederetablierung des Gutedels und der Arbeitswirtschaft habe sich viel getan, fasste er zusammen. Zudem gab es einige ganz außergewöhnliche Jahre und Wetterereignisse, die er in Erinnerung rief. Stücklin erhielt für seine Arbeit sehr viel anerkennenden Beifall. Ulrich Höferlin als Vorstandsvorsitzender der Markgräfler Winzer überreichte ihm im Namen aller Winzer einen Geschenkkorb.