Flüchtlingshilfe in Zell Hans-Fräulin-Preis für Wolfgang und Barbara Lindner

Uli Merkle
Die Hans-Fräulin-Preisträger 2023: (v.l) Wolfgang Lindner und Barbara Lindner mit dem Vorsitzenden des Bürgervereins Michael Gehri und dem Laudator Manfred Schmittel Foto: Uli Merkle

Barbara und Wolfgang Lindner sind die neuen Träger des Hans-Fräulin-Preises. Die Eheleute erhalten die Auszeichnung des Zeller Bürgervereins für ihr Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe.

„Barbara und Wolfgang Lindner kümmern sich seit 2016 ehrenamtlich um Flüchtlingsfamilien. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Integration der Menschen, die meist unfreiwillig ihre Heimatländer verlassen mussten. Das Zurechtfinden in einem neuen Land, mit einer anderen Sprache und Kultur ist ohne diese Unterstützung schwierig bis unmöglich. Dieses soziale, ehrenamtliche Engagement entspricht ganz dem Denken und Handeln von Hans Fräulin“, so der Text der Urkunde, die der Vorsitzende des Zeller Bürgervereins Michael Gehri übergab.

In seiner Laudatio ging Manfred Schmittel darauf ein, dass das Ehrenamt ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft darstellt. Barbara und Wolfgang Lindner bringen sich in mehreren Bereichen in die Gesellschaft ein und packen gemeinsam dort an, wo Hilfe benötigt wird. Vor allen Dingen sind beide seit Jahren in der Betreuung von Flüchtlingen engagiert.

Das Thema Migration ist nicht erst in den vergangenen Wochen ein heiß diskutiertes Thema. Es ist mittlerweile zu einer echten Herausforderung für die Gesellschaft geworden. Viele Menschen kommen aus nachvollziehbaren Gründen nach Deutschland. Für viele geht es ums reine Überleben nach Krieg und Vertreibung. Hier angekommen, brauchen sie Unterstützung bei der Integration in einer für sie fremden Kultur.

Das Leben verbessern

Barbara und Wolfgang Lindner investieren ihre Zeit und Energie, um diesen Flüchtlingen zu helfen. Seit vielen Jahren arbeiten sie unermüdlich daran, das Leben von Flüchtlingen zu verbessern. Sie haben ihnen unter anderem geholfen, in Sprachkursen Deutsch zu lernen, sie bei Behörden- oder Arztterminen begleitet oder Schulanmeldungen vorgenommen. Barbara Lindner hat sogar eine afrikanische Frau zur Entbindung in den Kreißsaal begleitet. Auch Arbeitsstellen für Flüchtlinge konnte das Ehepaar Lindner schon erfolgreich vermitteln. Zusätzlich arbeiten beide noch ehrenamtlich einmal wöchentlich in der Schönauer Kleiderkammer und sorgen dafür, dass die Menschen sich mit dem Nötigsten an Kleidern versorgen können. Sie sind auch regelmäßig fleißige Helfer am städtischen Seniorennachmittag und versehen unentgeltlich den Servicedienst im Café am Hans-Fräulin-Platz.

Ein offenes Ohr

Mit sichtlicher Rührung nahmen Barbara und Wolfgang Lindner den Preis zur Würdigung ihrer Arbeit entgegen. Wolfgang Lindner schloss in seinen Dankesworten auch die Mitstreiter in ihrer Umgebung ein, die sie unterstützen. Oft schon reicht bei der Integration ein offenes Ohr, dass einem Fremden ein gewisses Gefühl der Sicherheit signalisiert oder ganz profane Dinge, wie das Besorgen von Möbeln, Bügeleisen, Bettwäsche oder anderen Dingen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

Der seit 2015 verliehene Hans-Fräulin-Preis ist mit 500 Euro dotiert.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading