Flüchtlingsunterbringung Landkreis favorisiert Fessmann-Halle

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Die Halle der ehemaligen Zellaerosol der Unternehmerfamilie Fessmann wird als Flüchtlingsunterkunft favorisiert. Foto: /MT-Archiv

Die Prüfung der drei möglichen Standorte für die Flüchtlingsunterkunft in Zell ist nun abgeschlossen. Der Landkreis schlägt dem Gemeinderat die Fessmann-Halle als Gemeinschaftsunterkunft vor. Eine Bürgerinfo wird am 19. März stattfinden.

Der Landkreis wird dem Zeller Gemeinderat in der Sitzung am Montag, 25. März, die Fessmann-Halle als künftige Flüchtlingsunterkunft vorschlagen. Darüber informiert nun das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Die Prüfung der drei möglichen Standorte sei nun abgeschlossen.

Die neue Unterkunft wird je nach Belegung Platz für 150 bis 200 Personen bieten. Eine Fertigstellung der Unterkunft ist für September 2024 geplant.

Spanimatt als Puffer

Zur Spanimatt hatte es Kritik gehagelt von Seiten der Gemeinderäte, aber auch der Bürger: Zum einen war die Hochwasser-Problematik angesprochen worden, da das Areal im Überschwemmungsgebiet liegt. Zum anderen gab es Bedenken wegen Tempo 100, das an dieser Stelle auf der Bundesstraße gilt. Ist die Spanimatt nun also vom Tisch? Nein. Denn: Sollten sich die Zugangszahlen wieder stark nach oben entwickeln, soll es in einem nächsten Schritt ebenfalls möglich werden, eine Gemeinschaftsunterkunft auf der Spanimatt zu errichten, informiert das Landratsamt.

„Schönauer“ ungeeignet

Das dritte geprüfte Objekt in Zell – die Firma Schönauer im Grönland – ist laut Landratsamt für die Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft ungeeignet.

Bürgerinfo am 19. März

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung laden der Landkreis Lörrach und die Stadt Zell zu einer gemeinsamen Bürgerinformationsveranstaltung am Montag, 19. März, 19.30 Uhr, in der Stadthalle Zell mit Landrätin Marion Dammann und Bürgermeister Peter Palme ein, um über den bisherigen Entscheidungsprozess und die geplante Unterkunft zu informieren.

Die erste Idee

Ursprünglich hatte der Landkreis Ende des vergangenen Jahres geplant, eine Gemeinschaftsunterkunft in der Spanimatt nahe Atzenbach zu errichten. Dort hätte eine Leichtbauhalle auf der Wiese neben der Bundesstraße aufgebaut werden sollen.

Sorgfältige Prüfung

Nach der Bürgerinformationsveranstaltung am 4. Dezember seien dem Landkreis zwei weitere Gebäude in Zell als Unterkünfte angeboten worden, so die Behörde in ihrer Mitteilung. In Absprache mit der Stadt wurden beide Objekte sorgfältig geprüft, um die Sicherheit der künftigen Bewohner zu gewährleisten und eine objektiv gute Entscheidung unter verschiedenen Gesichtspunkten zu treffen, hießt es weiter. Dabei wurden neben der Lage des Objekts und der Qualität der Unterbringung auch die Kosten und die voraussichtlich erforderliche Bauzeit sowie die Einschätzungen der Stadt Zell berücksichtigt. Das Ergebnis spreche nun für die Fessmann-Hallen, so das Landratsamt weiter.

Das Gelände in der Spanimatt habe nach Auswertung der Prüfungsergebnisse nur knapp hinter dem Fessmann-Objekt gelegen und sei für eine Umsetzung ebenfalls gut geeignet, teilt das Landratsamt in ihrem Schreiben mit.

Schadstoff-Prüfung

Die Standort-Prüfung habe insbesondere wegen der intensiven Schadstoff-Untersuchung mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, da sichergestellt werden musste, ob die beiden Objekte die erforderlichen Sicherheitsstandards für eine Unterbringung erfüllen.

Keine Engpässe

Da aktuell seit Jahresbeginn weniger Geflüchtete im Landkreis ankommen, sei derzeit durch die Verzögerung jedoch kein Engpass an Plätzen zu befürchten, so das Landratsamt in seiner Mitteilung. Die Zugangszahlen würden aber wieder steigen, erfahrungsgemäß ab Sommer.

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