Fröhnd Der große Solarpark kommt bald ins Dorf

Quelle: Lena Kircheisen, EWS Schönau
Michael Engesser auf der Bergkuppe in Oberhepschingen, auf der am 10. April der Spatenstich für den neuen Solarpark sein wird. Foto: /Verena Wehrle

Bei der Begehung der Fläche für den neuen Solarpark in Fröhnd zeigt sich Bürgermeister Michael Engesser stolz auf das Projekt.

Bald ist es soweit: Am 10. April ist Spatenstich für den neuen Solarpark der EWS Schönau südöstlich des Fröhnder Osterteils Oberhepschingen. Die Freude und der Stolz sind Bürgermeister Michael Engesser, der sich für mehrere klimafreundliche Projekte stark macht, ins Gesicht geschrieben. Bei der Begehung der Fläche kommt er im Gespräch mit unserer Zeitung aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Der Standort

Blickt man nach oben, sieht man die Häuser von Pfaffenberg, blickt man nach unten, reicht der Blick auf die B 317 und bis Mambach. Dabei merkt man gleich, wie groß die Fläche Fröhnds mit seinen 1620 Hektar ist. Auf einer Bergkuppe, weit abgelegen, auf der bisher Kühe weideten, wird künftig die EWS Ökostrom produzieren.

Die Dimensionen

„Es ist die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage im Landkreis Lörrach“, sagt Engesser stolz. Ausgewiesen wird eine Sonderfläche von fünf Hektar und damit so groß wie etwa sieben Fußballfelder. 7200 Module mit einer Gesamtleistung von 4,2 Megawatt werden hier auf Stelzen aufgebaut. Zum Vergleich die beiden weiteren Solarparks im Landkreis: Jener in Herten hat eine Leistung von drei Megawatt, der in Eimeldingen von einem Megawatt.

Die Fläche in Fröhnd, die an Landwirte verpachtet ist, befindet sich komplett in Gemeindeeigentum.

Steiler Hang

Schon jetzt sind dort oben Bagger im Einsatz. Ein heimischer Betrieb bereitet die Fläche vor und beseitigt Unebenheiten. „Die Montage der Solarmodule wird anspruchsvoll, da die Fläche so uneben ist“, erklärt der Bürgermeister.

Dies bestätigt auch Projektleiterin Lena Kircheisen von der EWS. Denn: Die Fläche hat im Schnitt eine Neigung von 32 Grad.

Aber einen entscheidenden Vorteil hat der Standort laut Engesser: „Es kommt von allen Seiten Sonne drauf.“

Blick auf Pfaffenberg von der Fläche des Solarparks aus. /Verena Wehrle

Ökologische Aufwertung

Da hier im Sommer 2,5 Meter hoher Adlerfarn wächst, wird die Fläche künftig von einem insektenschonenden Mäher bewirtschaftet. Zusätzlich sollen hier Schafe weiden, erzählt Engesser – und das auf 3,75 Hektar. „Damit wird die Fläche ökologisch aufgewertet und es entsteht eine größere Artenvielfalt.“ Dass das Projekt ökologisch begleitet wird, zeigen auch die zwei Totholzhaufen, die eigens für Eidechsen angelegt wurden. Der bisherige Wanderweg soll um den Solarpark herum geführt werden. Ein Zaun rund um die Fläche wird mit einem Abstand von zehn Metern vom Wald errichtet.

Die Vorgeschichte

Ursprünglich wollte die Energiedienst auf einer Privatfläche in Künaberg einen Solarpark errichten. Dies sei aber am Naturschutz gescheitert, sagt Engesser. Parallel dazu habe die Gemeinde mit der EWS Kontakt aufgenommen und die Fläche in Oberhepschingen vorgeschlagen. Es folgten Prüfungen des Arten- und Umweltschutzes. Der Flächennutzungsplan musste geändert, der Bebauungsplan aufgestellt werden.

Im Dezember 2021 wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst. Der Bauantrag der EWS wurde kürzlich verabschiedet und der Gemeinderat hat sein Einvernehmen erteilt.

Der Zeitplan

Mit der Baugenehmigung erhielt die EWS dann am 13. Februar das offizielle „Go“. Baubeginn ist laut Projektleiterin Kircheisen bereits am 2. April, also schon eine Woche vor dem Spatenstich. Die Inbetriebnahme ist für September/Oktober geplant. Und dann will die EWS voraussichtlich 17 Jahre lang im kleinen Ortsteil Oberhepschingen Ökostrom erzeugen.

Der Solarpark in Zahlen

Fläche:
 rund fünf Hektar und damit so groß wie etwa sieben Fußballfelder.

Einsparung:
 Die Anlage wird dabei (im Vergleich zum allgemeinen deutschen Strommix 2022) 1 700 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Erwartete Stromproduktion:
etwa 4,7 Gigawattstunden pro Jahr. Die Anlage soll Strom für rund 1 550 Haushalte erzeugen (bei einem angenommenen Durchschnittsverbrauch von 3000 kWh/Haushalt)

Gesamtinvestitionsvolumen:
4 Millionen Euro

 

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