Fußball Außenseiter schockt den Spitzenreiter

Gerd Lustig
Zu selten brandgefährlich: Almin Mislimovic (SV Weil) kommt nicht an Tiengens Keeper Sebastian Hug vorbei. Foto: Gerd Lustig

Fußball Landesliga, Staffel 2: FC Tiengen behält überraschend mit 3:0 Oberhand gegen SV Weil.

Waldshut-Tiengen - Dem FC Tiengen ist eine faustdicke Überraschung gelungen. Mit 3:0 (0:0) hat das Team von Trainer Oliver Neff zum Rückrundenauftakt gestern den souveränen Tabellenführer SV Weil geschlagen. Und das keineswegs unverdient.

Während die Gastgeber mit Disziplin und cleverer Taktik in diesem Hochrhein-Derby zu Werke gingen, ließen die Gäste ihre gesamte fußballerische Kunst vermissen. Die Tore für den FCT erzielten nach der Halbzeit zweimal Vassilios Dimitriadis (52. und 68. Minute). Den dritten Treffer steuerte Tomas Masek bei. Er nahm einen katastrophalen Fehlpass des SVW auf, marschierte aufs Tor, umkurvte den Goalie und schoss zum umjubelten und im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen 3:0-Endstand (74.) ein.

„Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, sie hat absolut diszipliniert gespielt und das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten“, freute sich der FCT-Coach nach dem Schlusspfiff. Trainerfuchs Neff hatte das Team umgestellt, ließ hinten mit einer Dreierkette spielen, dazu eine Fünferkette gegen den Ball agieren, und vorne hatte er mit Danilo Leggio nur einen Stürmer aufgeboten. Dazu kam, dass Süleyman Karacan und Diego Melis den Weiler Torjäger Almin Mislimovic überhaupt nicht zur Geltung kommen ließen und ihn weitestgehend abgemeldet hatten. „Und unsere Taktik ging voll auf“, jubelte Neff.

„Heute lief bei uns gar nichts“, redete der Weiler Trainer Tobias Bächle Klartext. Da habe weder die Einstellung gestimmt noch sei die Laufbereitschaft vorhanden gewesen. Und hinzu kamen auch noch viel zu viele technische Fehler. „Dann ist klar, dass nicht viel dabei rauskommt“ haderte er.

Es sei ja nicht so gewesen, dass der Gegner besonders gut gespielt hätte. „Die waren schwach, aber wir waren noch schwächer“, befand Bächle. Und auch die Tore für Tiengen gingen allesamt auf die Kappe seiner Spieler und resultierten aus individuellen Fehlern, erklärte er. „Wir haben mehr oder weniger dafür gesorgt, dass der Gegner leicht zu seinen Torerfolgen kam“, ärgerte er sich.

Halbherzig, pomadig und umständlich

In der Tat, was der Spitzenreiter da auf dem Tiengener Kunstrasenplatz ablieferte, war sicher nicht eines Tabellenführers würdig. Halbherzig, pomadig und umständlich traten die Gäste in der ersten Halbzeit auf.

Kurz nach Wiederanpfiff schien es, als wollten die Weiler jetzt endlich mehr Druck machen. Doch mit dem ersten Treffer der Platzherren schlief der Siegeswille der Gäste sogleich wieder ein. Von Aufbäumen war beim Spitzenreiter keine Spur.

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