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Fußball „Basti auf der Zehn – einfach unfassbar“

Die Oberbadische
Faik ZikolliFoto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Fußball Interview mit Faik Zikolli, dem neuen Trainer des A-Kreisligisten TuS Lörrach-Stetten

Faik Zikolli greift wieder an. Der 41-Jährige hat nach seiner mehrmonatigen Pause die Nachfolge von Marc Jilg beim TuS Lörrach-Stetten angetreten. Aufgrund der Corona-Pandemie wollte er die Mannschaft allerdings noch nicht kennenlernen.

Lörrach. Unser Mitarbeiter Fabian Schreiner hat sich mit Zikolli über die Gründe für seinen Wechsel zum TuS Lörrach-Stetten, die gemeinsame Zeit mit Ex-Profi Sebastian Deisler und die Möglichkeit eines Tages als Trainer zum SV Weil zurückzukehren unterhalten.

Frage: Herr Zikolli, nach zwei Jahren beim FC Schönau haben Sie sich seit dem vergangenen Sommer eine Pause gegönnt. Was haben Sie in dieser Zeit gemacht?

Ich habe viel mit meiner Familie unternommen, mit meinen Jungs Basketball und Fußball gespielt, war spazieren und habe ein Haus gekauft. Diese Zeit habe ich wirklich genossen, ich hatte keinen Stress. Natürlich habe ich mir aber auch das eine oder andere Spiel angeschaut. Ansonsten habe ich meine Arbeit als Trainer reflektiert. An der Seitenlinie bin ich impulsiv und emotional. Manchmal bringe ich da vielleicht auch ein bisschen zu viel Unruhe rein. Das kann ich ändern.

Frage: Wann haben Sie gespürt, dass es wieder Zeit wird, als Trainer zu arbeiten?

Es hat schon gekitzelt, als ich mir Fußballspiele in der Region angeschaut habe. Ich hatte auch ein paar Angebote aus der Schweiz, aber so richtig Klick hat es beim Gespräch mit Sascha Müller und Franco Vitteri (Sportdirektoren beim TuS Lörrach-Stetten, Anm. d. Red.) gemacht. Wir drei saßen gemeinsam an einem Tisch, haben viel über Fußball gesprochen, und die Zeit verging wie im Flug. Wir haben uns super verstanden. Nach dem Gespräch wusste ich, dass ich das in Stetten machen werde und wieder als Trainer arbeiten will. Bevor ich meine Zusage gegeben habe, habe ich aber zuerst noch mit meiner Frau gesprochen, sie meinte aber, dass sie voll hinter mir stehe.

Frage: Sie wurden Anfang Januar als Trainer beim TuS vorgestellt. Die Mannschaft haben Sie daher noch gar nicht kennenlernen können. Das ist eine schwierige Situation, oder?

Definitv. Aber zum Glück kenne ich bereits einige Spieler. Trotzdem möchte ich die anderen Jungs nicht online kennenlernen. Ich mache das lieber persönlich, wenn die Zeit dafür da ist. Der erste Kontakt ist sehr wichtig, wie du dich vor dem Team präsentierst.

Frage: Wann kommt denn die Zeit, um den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können?

Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir im April wieder trainieren dürfen und im Mai die Saison zu Ende spielen werden. Die Schweizer fahren da ja einen ganz anderen Weg, die spielen bald wieder. Da ist man auch ein bisschen neidisch.

Frage: Was wäre denn, wenn die Saison nicht sportlich zu Ende gebracht werden könnte und die Spiele annuliert werden? Stetten steht momentan an der Spitze der Kreisliga A-West und würde um den Aufstieg in die Bezirksliga gebracht werden.

Für die Spieler wäre das sehr schade, sie haben dafür viel Arbeit investiert und ihnen das wegzunehmen, wäre nicht gut. Für mich würde das jetzt aber keinen großen Unterschied machen, ob ich in der Bezirks-, oder Kreisliga A die Jungs coache. Ich kenne ja auch beide Ligen.

Frage: Die Planungen für die kommende Saison laufen trotz der Unterbrechung weiter. Nach der Bekanntgabe Ihres Wechsel stießen auch Servet Ay-Güven und Arjenit Gashi von Ihrem Ex-Team Bosporus FC Friedlingen zum TuS. Patric Lauber vom SV Weil spielt ab der nächsten Spielzeit auch in Stetten. Sie haben sich sicherlich über diese Zugänge gefreut, oder?

Klar. Nach meinem Wechsel habe ich sowohl mit Servet als auch mit Ari gesprochen. Wir kennen uns ja schon lange, haben viele Jahre zusammen gearbeitet. Dass Patric zu uns kommen wird, ist überragend. Ich hoffe, dass noch ein, zwei Spieler kommen.

Frage: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem TuS Lörrach-Stetten?

Wir hatten in der B-Jugend ein Bezirkspokal-Spiel mit dem FV Lörrach und bekamen einen Freistoß an der Grundlinie auf Höhe des Strafraums. Sebastian Deisler hat den Ball mit seinem rechten Außenrist über den Torwart in den Winkel geschossen. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Frage: Sie haben ein Jahr zusammen mit Deisler gespielt. Wie war das?

Das war unfassbar. Ich habe im Sturm gespielt, er auf der Zehn. Der Basti war ein super Fußballer, auch charakterlich ein toller Junge. Einmal waren wir nach einem Spiel so kaputt, dass wir alle schnell in die Kabine gegangen sind, um uns zu erholen. Der Basti ist aber zurück auf den Platz und hat weitergespielt. Das kannst du dir nicht vorstellen. Unsere Spiele wurden oft verlegt, da er mit der U-Nationalmannschaft unterwegs war. Das war auch gut für uns. Basti kannte ich seit der D-Jugend. Ich habe in Weil gespielt. Er hat diese Spiele immer entschieden. In der B-Jugend ist er dann zu Borussia Mönchengladbach gewechselt.

Frage: Sie haben einige Zeit für den SV Weil aktiv gespielt, spielen heute noch bei den Alten Herren. Können Sie sich vorstellen eines Tages auch die erste Mannschaft zu trainieren?

Wenn sich diese Möglichkeit irgendwann ergeben sollte, wäre das schon toll. Es ist immer schön nach Hause zu kommen. Diese Chance sollte man dann auch wahrnehmen. Man will als Trainer ja auch immer nach dem Höchsten streben.

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