Fußball Landesliga, Staffel 2, SV Weil:
Totgesagte leber länger. Für den SV Weil gilt dieses Sprichwort aktuell wie die Faust aufs Auge. Vom Abstiegs-Kandidaten nach Platz 15 am sechsten Spieltag schwangen sich die Blau-Weißen als Vierter am letzten Spieltag vor der Winterpause zumindest zum Kandidaten für Rang zwei und damit für die Verbandsliga-Aufstiegsrunde auf. Hut ab vor diesem Husarenstreich!
Von Uli Nodler
Weil am Rhein. Eigentlich ist der SV Weil vom Potenzial her keine Mannschaft, die in der Landesliga, Staffel 2, um den Verbleib fürchten muss. Alle haben das gewusst, nur eben der SV Weil bis zum siebten Spieltag nicht.
Hohn und Spott ergoss sich über das einstige Flaggschiff des Hochrhein-Fußballs. Mit drei Punkten und einem indiskutablen Torverhältnis von 4:12 fristeten die Weiler nach dem sechsten Saison-Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz ein kümmerliches Dasein. Der neue Trainer Tobias Bächle musste sich eine Menge anhören.
Doch dann zahlte sich des Trainers Sachverstand und seine Akribie aus: Bächle stellte in der Defensive auf eine Viererkette um. Zudem ließ er die Mannschaft abwartender auftreten, verzichtete auf ein dominantes Offensivpressing. Es waren die Schachzüge, die alles änderten. „Und weg war die Blockade. Die Jungs haben das richtig gut umgesetzt und wieder Selbstvertrauen gewonnen“, erklärte Bächle den Umschwung.
In den letzten elf Spielen nur sieben Gegentore kassiert
Bis zur Winterpause sammelte ein wieder erstarkter SV Weil 29 Punkte, kassierte in den folgenden elf Partien nur noch sieben Gegentore und stürmte auf den vierten Tabellenplatz vor. Der Abstand zum Tabellenzweiten FSV RW Stegen beträgt nur noch vier Punkte. da ist nach der Winterpause noch alles möglich. Stark präsentierten sich die Grenzstädter in der Fremde, holten 13 Zähler und belegen in der Auswärtstabelle Rang drei. Drei Punkte mehr holten sie zu Hause, sind in dieser Statistik aber nur Siebter. Erfolgreichster Torschütze ist Almin Mislimovic mit zehn Treffern. Dahinter folgen Yannik Weber, David Groß und Kyriakos Stergianos mit jeweils vier Torerfolgen.
Der Titel und damit direkte Wiederaufstieg dürfte an den FC Waldkirch vergeben sein. Der Verbandsliga-Absteiger führt aktuell die Tabelle souverän an, hat neun Zähler Vorsprung auf den Zweiten Stegen.
Perseus Knab, der als Sportlicher Leiter mit dem SV Weil souverän durch Höhen und Tiefen gegangen ist, hält den Ball trotz des wiedergewonnenen Glaubens an die eigene Stärke flach: „Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt allerdings keinen Grund, in Euphorie auszubrechen.Die -Saison ist noch lang.“
