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Fußball, Bezirksliga Es ist jede Menge Wut im Spiel

Michael Hundt
Rassistische Kommentare, die im Kontext eines Foulspiels in der Begegnung zwischen dem SV Buch und dem TuS Stetten gefallen sein sollen, sorgen auf beiden Seiten für erhitzte Gemüter. Foto: Hundt

Wieder soll es in einem Spiel des TuS Lörrach-Stetten zu einem rassistischen Vorfall gegen Muhamadou Krubally gekommen sein. Doch dieses Mal gehen die Aussagen der Beteiligten auseinander.

Nach den rassistischen Vorfällen beim TuS Binzen sitzt der Stachel bei den Spielern und den Verantwortlichen des TuS Lörrach-Stetten immer noch sehr tief. Im August hatte ein ehemaliges Mitglied des Binzener Betreuerstabes Stettens Muhamadou Krubally während eines Spiels rassistisch beleidigt.

Der TuS Binzen bekam eine Geldstrafe, die vom Verband auch bereits verbucht wurde. Als weitere Sanktion sprach der SBFV eine einjährige Sperre gegen den Übeltäter aus. Mittlerweile überlegen die Verantwortlichen beim TuS Lörrach-Stetten rechtliche Schritte gegen alle Beteiligten. „Man muss uns als Verein nicht mögen, wir erwarten aber den gleichen Respekt uns gegenüber, der auch unsererseits erwartet wird“, erklärt Franco Viteritti, Sportlicher Leiter der Fußballer in Stetten, in einem Rundschreiben.

Immer wieder startet der DFB in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden groß angelegte Kampagnen für Toleranz auf dem Fußballplatz, gegen Rassismus oder gegen Homophobie. Doch angesichts der Verhaltensweise mancher Offizieller – und auch des DFB selbst – wird die Wahrhaftigkeit dieser Kampagnen oft bezweifelt.

Sehr viel Diskussionsstoff lieferte am vergangenen Wochenende der Unparteiische Jürgen Vogelbacher vor und während der Partie zwischen dem SV Buch und dem TuS Lörrach-Stetten. Nach Angaben von Viteritti soll sich der Unparteiische mehrfach unprofessionell und herablassend verhalten haben. Der Gipfel soll dann in der 70. Minuten erfolgt sein. Denn da stellte Vogelbacher den TuS-Spieler Muhamadou Krubally nach einem Foulspiel mit der Roten Karte vom Platz. Der Platzverweis selbst wird von den TuS-Verantwortlichen nicht in Frage gestellt.

Nach Aussagen von Spielern und Trainern des TuS Lörrach-Stetten wurde die Hinausstellung von Vogelbacher allerdings mit den Worten „der Schwarze soll jetzt vom Platz gehen“ begleitet. Daraufhin beschlossen TuS-Trainer Sascha Müller und Kapitän Daniel Mundiger, dass die Mannschaft geschlossen das Feld verlässt. Auf Seiten des SV Buch hatten weder die Spieler noch der Trainer Daniel Pietzke diese Wort gehört. Pietzke hatte nach dem Spiel drei seiner Akteure befragt und sagte, dass kein Spieler diese Aussage gehört habe. Und auch auf dem Video des Südkuriers ist die Aussage des Schiedsrichters nicht zu hören.

Schon vor der Roten Karte sei der Unparteiische nach Angaben von Viteritti, der bei der Partie selbst nicht zugegen war, die Aussagen aber überprüft haben will, durch Regelauslegungen, die nicht immer nachzuvollziehen waren, negativ aufgefallen. Fouls gegen Krubally seien nach dessen Einwechslung konsequent vom Schiedsrichter übersehen worden. Die Anschuldigungen der Stettener, dass der Schiedsrichter mit dem namensgleichen Co-Trainer verwandt ist, bestritt Pietzke.

Nach dem Spiel soll der Bucher Mannschaftskapitän Pascal Störk von seinem Trainer Daniel Pietzke einen Maulkorb, erhalten haben, wurde nach Angaben von Viteritti angewiesen, sich zu den Vorfällen nicht zu äußern. Störk war der von Krubally gefoulte Spieler. Auch der vermeintliche Maulkorb gegen seinen Spieler wurde von Pietzke nicht bestätigt.

Auf Seiten des TuS Lörrach-Stetten denkt man derzeit darüber nach, mit allen Teams des Vereins in einen Streik zu gehen. Für Viteritti sind dabei die Schiedsrichter eine Vorbild, die vor einiger Zeit durch einen Streik auf ihre Situation versucht haben aufmerksam zu machen.

Kritik gab es auch von Seiten des SV Buch. Aber nicht am Verhalten des Schiedsrichters, sondern am Auftreten der Gäste aus Stetten. Nach dem Spiel sei der SV-Trainer persönlich beleidigt und bedroht worden. Details will der SV Buch in einer eigenen Stellungnahme an den Südbadischen Fußballverband schildern. „Das Auftreten von Daniel Mundinger und Sascha Müller war aber mehr als fragwürdig“, erklärte Pietzke.

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