Fußball Boos kommt, trifft und zahlt

Die Oberbadische
Matchwinner-Pose: Leon Boos steuert nach seiner Einwechslung einen Hattrick bei, Weils Elfan Mehmeti kann es kaum glauben. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Bezirksliga Hochrhein: FC Zell dreht in Weil einen 0:3-Rückstand in Sieg um

Mausetod war der FC Zell nach 47 Minuten schon. Der SV Weil II hatte soeben das 3:0 erzielt. Aufgeben? Dieses Wort kennen sie in der Schwanenstadt nicht. Es folgte eine eindrucksvolle Sturm- und Drangperiode, in der Joker Leon Boos herausstach. Als Schiri Ralf Brombacher die Partie beendete, jubelten doch tatsächlich die Grünhemden. Sie hatten einen 4:3-Auswärtserfolg gelandet.

Von Mirko Bähr

Weil am Rhein. „Du weißt schon, dass drei Tore einen Kasten bedeuten“, ließ Keeper Tobias Fräßle in Richtung des jungen Goalgetters wissen, als die Zeller freudestrahlend vom Kunstrasen schlenderten. „Was? Dafür muss man zahlen?“, konnte es ein erstaunter Boos nicht fassen. „Hättest du vier gemacht, wäre das Thema erledigt“, feixte Fräßle zurück.

Klar, dass die Stimmung bei den Gästen nach dem Schlusspfiff bestens war. „Sensationell, ich bin stolz auf euch“, lobte Co-Trainer Christian Lais. Und er hatte allen Grund dazu. Als Marvin Stöhr, er war quasi der Alleinunterhalter im Weiler Angriff und nur schwer zu stoppen, zwei Minuten nach der Pause das 3:0 für seine Farben markierte, setzte wohl kaum noch jemand auch nur einen Cent auf die Zeller Kicker, die bis dahin viel zu hastig agierten und offensiv kaum etwas zu Stande brachten.

Auf der anderen Seite waren die Weiler zwar nicht drei Tore besser zu diesem Zeitpunkt, aber vor dem Tor abgebrühter. Mit dem ersten Angriff erzielte nach zwei Minuten Ozan Bozkurt auf Vorlage von Stöhr die Führung. Sandro Samardzic erhöhte nach 32 Minuten und einem Stöhr-Querpass auf 2:0. Das 3:0 hätte Samardzic in der 34. Minute machen müssen. Stöhr hatte vier Gegenspieler aussteigen lassen, mustergültig den Weiler Kapitän freigespielt, doch dieser jagte die Kugel aus acht Metern ebenso viele Meter über den Kasten. Zell war nur mit Distanzschüssen von Kevin Weiß gefährlich.

Das 1:3 des FCZ fiel nach einem Standard und quasi aus dem Nichts. Marc Philipp war wieder erfolgreich. Gespielt waren 52 Minuten. Es folgten die Hereinnahme von Boos und eine Aufholjagd allererster Güte. Der traf fünf Minuten später per Kopf zum Anschluss und in der 65. Minute zum Ausgleich. Zell überrollte die nun unsortierte Weiler Abwehr. Chancen über Chancen gab es, doch die Gäste nutzten nicht eine einzige. Erst als Weil das Spiel wieder offener gestaltete, schlug der FC Zell erneut zu. Boos, wer sonst, schob den Ball nach 88 Minuten ins lange Eck.

„Bitter. Am Ende hätten wir mit einem Punkt zufrieden sein können. Nach dem 1:3 ging das Schwimmen los“, erklärte Weils Trainer Thomas Schwarze. „Die Jungs haben Moral bewiesen, die Köpfe gingen nicht runter, sondern wir konnten das Spiel drehen“, freute sich Lais.

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