^ Fußball: Das darf doch nicht wahr sein - Fußball - Verlagshaus Jaumann

Fußball Das darf doch nicht wahr sein

Uli Nodler
Johannes Binkert (rotes Trikot) erzielt für den FVLB ein herrliches Tor. Foto: Uli Nodler

Fußball BW-Oberliga: FVLB – Spfr. Dorfmerkingen 1:2 / Am Samstag in Nöttingen

Es ist zum Verzweifeln. Statt zu resignieren, eine Klatsche nach der anderen zu kassieren, spielt der FV Lörrach-Brombach in der Oberliga-Rückrunde über weite Strecken richtig guten Fußball. Das war auch am Mittwochabend im heimischen Grütt gerade in der zweiten Halbzeit der Fall. Doch am Ende jubelte einmal mehr die schwächere Mannschaft. Die Sportfreunde Dorfmerkingen feierten mit einem Treffer in der 92. Minute einen völlig unverdienten 2:1-Erfolg.

Von Uli Nodler

Lörrach. Freistoß für den Gast in der 92. Minute auf der linken Seite. „Pass auf, jetzt schießen sie noch ein Tor.“ FVLB-Sportchef Tobias Jehle hatte die dunkle Ahnung gerade ausgesprochen, als es auch schon im FVLB-Kasten zum Entsetzen Jehles und der spärlich erschienenen Fans auch schon klingelte. Der eingewechselte Kevin Renner reagierte am schnellsten und der einmal mehr starke Dominik Lüchinger im Gastgeber-Kasten war geschlagen.

Es spricht für die intakte Moral der Mannschaft, dass sie weiter an ihre Chance glaubte und in den zusätzlichen vier Minuten Nachspielzeit alles nach vorne warf, um doch noch den Ausgleich zu realisieren. Es war vergebene Liebesmüh. Der FV Lörrach-Brombach verlor ein Spiel, das er eigentlich hätte gewinnen müssen.

Die Württemberger Dorfkicker, die allenfalls mittelmäßiges Verbandsliga-Niveau präsentierten, nutzten am Ende ihre letzte Chance, um dem drohenden Abstieg doch noch entgehen zu können. In Sachen Effizienz übertrafen sie allerdings den gastgebenden Tabellenletzten. Die Dorfmerkinger machten im gesamten Match aus drei Chancen zwei Treffer.

Einmal mehr musste FVLB-Coach Erkan Aktas eine bittere Pille schlucken, die seine Mannschaft nicht verdient hatte: „Nachdem wir vor der Pause in der Offensive überhaupt nicht stattfanden, haben wir uns in der zweiten Halbzeit deutlich gesteigert. Gemessen an den Torgelegenheiten hätte wir das Spiel gewinnen müssen. Doch dann haben wir uns bei diesem Freistoß einen Aussetzer geleistet, den Dorfmerkingen eiskalt bestraft hat. Es macht einfach weh zu sehen, dass die Jungs alles geben und am Ende doch mit leeren Händen dastehen.“

Sehenswert war allerdings der Gäste-Führungstreffer vor der Pause. Nach einem Doppelpass tauchte Daniel Nietzer unbedrängt vor Lüchinger auf und schob die Kugel clever in die Maschen. Eine Augenweide war der Ausgleich in der 72. Minute. Nach einer sehenswerten Kombination schlenzte Johannes Binkert die Kugel zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. Und zwischen der 79. und 81. Minute hätten die Gastgeber die Partie entscheiden müssen. Der eingewechselte Semenschuk köpfte aus sechs Metern Gäste-Keeper Christopher Junker an. 30 Sekunden später traf David Pinke ebenfalls per Kopf nur den Pfosten. Und wieder eine Zeigerumdrehung weiter grätschte Robin Hinrichsen wenige Meter vor dem Tor knapp am Ball vorbei.

Verschnaufen gilt nicht. Der FV Lörrach-Brombach sieht sich schon am morgigen Samstag auswärts beim FC Nöttingen in der Außenseiterrolle.

FVLB kündigt für nächste Woche positive Personalien an

Schien vor vier Wochen und zahlreichen Abgängen die personelle Lage bedenklich, so dürfte sich beim FV Lörrach-Brombach inzwischen das Blatt gewendet haben: „Nahezu synchron teilten Sportchef Tobias Jehle und der neue Trainer Tiziano Di Domenico mit, dass es in der kommenden Woche sowohl interne Vertragsverlängerungen als auch externe Neuzugänge zu vermelden gibt. Namen wollten sie noch nicht preisgeben. Doch im Expertenkreis war zu hören, dass vom „Tafelsilber“ die meisten Spieler dem FV Lörrach-Brombach in der kommenden Spielzeit die Treue halten werden.

Ein Verlust ist sicherlich der Abgang von Torwart Dominik Lüchinger. Auch Wissam Kassem, der zum Emporkömmling und potenziellen Verbandsliga-Aufsteiger FSV Rheinfelden wechselt, hätte dem FVLB in der Verbandsliga gut zu Gesicht gestanden. Eine Bereicherung für die zu künftige Mannschaft wäre auch Batuhan Sevinc gewesen. Aner auch er wird den FVLB am Saisonende verlassen. Romano Males, Witali Semenschuk oder auch Vincent Kittel, die sich ebenfalls dem aktuellen Landesliga-Spitzenreiter aus der Industriestadt anschließen, waren keine Leistungsträger. Ihr Abgang kann der zukünftige Verbandsligist verschmerzen. Dagegen war zu hören, dass die Defensivrecken Mirco Böhler, David Pinke und Arno Leisinger auch in der kommenden Saison das FVLB-Trikot tragen werden. Mit Johannes Binkert und Alija Kapidzija stehen noch Gespräche aus. Auch bei Benjamin Gysin und Robin Hinrichsen sieht es eher danach aus, dass sie bleiben, als dass sie gehen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading