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Fußball „Das ist schon etwas Großes“

Die Oberbadische
Einwurf in der Oberliga: Mirco Böhler und seine Teamkollegen stehen vor einer großen Herausforderung.Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Freude beim FV Lörrach-Brombach / „Müssen kein schlechtes Gewissen haben“

„Irgendwie sind wir dann mal ab nächster Saison oben. Das ist für mich aber noch nicht wirklich greifbar“: Kapitän Ben Nickel und seine Teamkollegen des FV Lörrach-Brombach greifen also nächste Saison in der Oberliga an. „Wahnsinn, dass wir den Bezirk Hochrhein nach 21 Jahren wieder einmal dort vertreten dürfen.“

Von Mirko Bähr

Lörrach. Eine kleine Sause – unter Einhaltung der Corona-Regeln – haben sie sich nicht nehmen lassen. Auch wenn aufgrund der Pandemie-Einschränkungen und der Tatsache, dass die Saison nicht auf dem grünen Rasen beendet wurde, es nicht ganz so zünftig und euphorisch zu ging, wie das bei Titelfeiern sonst so üblich ist, war die Freude im FVLB-Lager nach dem deutlichen Votum am Verbandstag riesig.

Drei Jahre nach dem Aufstieg in die Verbandsliga nun also bereits der nächste Meilenstein in der noch jungen Klubgeschichte. „Spezielle Umstände hin oder her, das ist unglaublich“, schreibt der Verein auf Facebook. „All denjenigen, die jetzt meckern wollen, dass es unverdient und reines Glück sei, empfehlen wir einen kurzen Blick auf die Fieberkurven der Verbandsliga-Topteams.“ Der FVLB war zu keinem Zeitpunkt der Saison schlechter als auf Rang vier (vierter Spieltag) zu finden.

„Klar, es fühlt sich nicht so an wie unter normalen Umständen, aber wenn man sich mal unsere Platzierungen über die Saison anschaut, müssen wir kein schlechtes Gewissen haben und können ruhig stolz auf das Geleistete sein“, findet auch Keeper Dominik Lüchinger. Das sei schon etwas Großes und Nichtalltägliches für einen Verein wie den FVLB. „Vor allem, wenn man mal bedenkt, dass viele unserer Jungs erst vor drei Jahren mit dem Aufstieg aus der Landesliga den bisher größten Vereinserfolg erreicht haben.“

„Und auch wenn noch nicht wirklich feststeht, wann es denn wirklich losgeht“, wie Nickel feststellt, stelle sich, nachdem es offiziell gemacht wurde, so langsam schon ein gewisses Kribbeln ein. Nickel spricht von einer „unglaublich herausfordernden Saison“, die auf die Rothemden da zukommt. Klubs wie die Stuttgarter Kickers oder der SSV Reutlingen geben im Grütt ihre Visitenkarte ab.

40 Partien und fast 10 000 Kilometer

Das Programm ist knackig. 40 Partien gegen 20 Mannschaften stehen auf dem pickepackevollen Spielplan. An die 10 000 Auswärtskilometer wird der FVLB in der fünfthöchsten Spielklasse der Republik abspulen müssen, wie er selbst ausgerechnet hat.

Einer, der weiß, wie es ist, in der Oberliga aufzulaufen, ist Werner Gottschling. „Das ist eine andere Hausnummer“, macht er klar. „Ich finde es schön, unsere Region profitiert davon.“ Gottschling kam als 18-Jähriger zur SG Lörrach-Stetten, die 1992 in die Oberliga aufstieg. Damals war das die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. Die SG blieb chancenlos und stieg 1993 als Letzter mit 16:52-Punkten wieder ab.

Gottschling war auch 1997 mit von der Partie, als der FC Steinen-Höllstein von 1997 bis 1999 in dieser Spielklasse vertreten war. Zu diesem Zeitpunkt war es die vierthöchste Liga. Für den FVLB sieht Gottschling nicht schwarz: „Das Kollektiv muss es richten. Das hat den FVLB zuletzt immer stark gemacht.“

Für Coach Erkan Aktas waren die Diszipliniertheit und der Teamgeist die entscheidenden Gründe, warum der FVLB nach dem 18. Spieltag ganz oben in der Rangliste stand. Das müsse man auch eine Etage höher in die Waagschale werfen. „Wenn wir hoch gehen, muss unser Ziel auch der Klassenerhalt sein“, wird Aktas deutlich. Und dafür gelte es, mit einer disziplinierten Vorbereitung das Fundament zu legen. Der offizielle Start dazu erfolgt am 6. Juli. Nun gelte es, bis zum 30. Juni die Kaderplanungen abzuschließen. Für Aktas steht aber schon jetzt fest: „In der Oberliga dürfen wir keine Angst haben, sondern mutig auftreten.“

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