Fußball „Den hätte er machen müssen“

Uli Nodler
Weils Ferit Fazliji (vorne) gelingt in dieser Szene der 2:2-Ausgleich. Foto: Grant Hubbs/Grant Hubbs

In einem spannenden und über weite Strecken hochklassigen Bezirksderby hat es keinen Sieger gegeben. Gastgeber SV Weil und der SV Laufenburg trennen sich 3:3. Es war ein Duell der Gegensätze.

Am Ende hätte sich der Landesliga-Spitzenreiter nicht beschweren dürfen, wenn der SV Weil als Sieger vom Platz gegangen wäre. „25 Minuten waren wir die schlechtere Mannschaft, doch dann spielten wir auf Augenhöhe, hätten am Ende sogar noch gewinnen können“, kommentierte Weils Trainer Daniel Schepperle das torreiche Unentschieden.

SVL eine halbe Stunde langdie bessere Mannschaft

Nach der ersten halben Stunde hätte aber auch der eingefleischte Weiler Fans keinen Pfifferling mehr auf seine Mannschaft gegeben,. Zu diesem Zeitpunkt führte der SV Laufenburg verdient mit 2:0 . Die Gäste waren in dieser Phase die bessere Mannschaft, hatten deutliche Vorteile in der Aggressivität, Zweikampfführung und im Spielverständnis.

Bis auf einen satten Distanzschuss von Marvin Stöhr, der im Angriff den Alleinunterhalter mimte, fanden die Gastgeber offensiv nicht statt.

Ganz anders agierte der SV Laufenburg. Schon nach nicht einmal einer Minute wurde SVL-Mittelstürmer Sandro D’Accurso erst in letzter Sekunde vom Ball getrennt. Neun Minuten später rauschte ein Freistoß nur knapp über das Weiler Gehäuse. Neun Minuten später war Weils Keeper Sandro Keller erstmals geschlagen. Ein Stellungsfehler in der Defensive brachte Bujar Halili ins Spiel. Der offensive Mittelfeldakteur drehte sich elegant um die eigene Achse und schob den Ball zur Laufenburger Führung am machtlosen Keller vorbei in den Weiler Kasten.

In der 32. Minute ging noch mehr beim Titelanwärter und direkten Aufstiegskandidaten. Emanuel Esser schickte D’Accurso steil, und der ehemalige Erzinger überlobbte den aus seinem Tor herausstürzenden Keller zum 2:0.

Es schien ein geschenkter Tag für den SV Weil zu werden. Doch weit gefehlt. Marvin Stöhr war es, der mit seinem Anschlusstreffer, ein platzierter Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze, nur vier Minute nach dem 0:2 in diesem Derby alles veränderte.

Stöhr hat das 4:3 auf dem Fuß

Plötzlich gewannen die Blauen die Zweikämpfe und stellten die bis dahin souveräne SVL-Defensive vor große Probleme. Linksaußen Ferit Fazliji (44.) hatte das 2:2 auf dem Fuß, doch der Ball ging ans Außennetz. In der fünfminütigen Nachspielzeit, weil Schiedsrichter Nicolas Tournegros die Partie in der 15. Minute wegen eines Hagelschauers unterbrochen hatte, gelang den Schützlingen von Coach Andreas Schepperle doch noch der Ausgleich.

Auch nach der Pause war der SV Weil über weite Strecken das bessere Team und musste doch in der 60. Minute aus dem Nichts den Ausgleich hinnehmen. Einmal mehr unterlief Abwehrchef David Groß ein Stellungsfehler. Den nutzte D’Accurso zu seinem zweiten Treffer gnadenlos aus. Kurz darauf hatte der Nullachter-Mittelstürmer das vierte Gästetor zweimal auf dem Fuß.

Anschließend übernahm der SV Weil wieder das Kommando. Und dann riss Stöhr im Nonnenholz alle von den Sitzen. Mit einem unwiderstehlichen Solo mischte er die Laufenburger Abwehr auf und schlenzte die Kugel zum 3:3 in die Maschen. Drei Minuten später scheiterte Nemanja Radulovic aus spitzem Winkel an SVL-Keeper Fatih Er.

In Minute 81 hallte ein kollektives Stöhnen durchs Stadion, als Stöhr nach einem Steckpass alleine auf das Laufenburg Tor zustürmte, dann aber an Er hängen blieb. „Den hätte er machen müssen“, stöhnte auch Coach Schepperle.

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