Fußball Disantos Tunnel entscheidet

Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga: FV Lörrach-Brombach besiegt den SV Weil vor 900 Fans mit 1:0

Die Gastgeber haben gestern im Grütt das Verbandsliga-Derby für sich entschieden. Ein früher Treffer hat dieses lang ersehnte Nachbarschaftsduell entschieden. Der FV Lörrach-Brombach besiegte den SV Weil mit 1:0. Für die Gäste ein bitteres Ergebnis, weil sie keineswegs das schlechtere Team waren.

Von Mirko Bähr

Lörrach. „Derbysieger, Derbysieger“, skandierten die Kicker der Hausherren, während die Jungs in ihren blauen Trikots sofort mit hängenden Köpfen hinunter in die Kabinen stapften. Matchwinner war Paolo Disanto, der bereits nach zwölf Minuten das Goldene Tor erzielte.

Nach einem Pass von Leon Riede zog er in den Strafraum der Weiler hinein, wurde von Tanh Nam Do Le nicht entscheidend genug attackiert, lief immer weiter und weiter, um dann aus kurzer Distanz SVW-Keeper Sandro Keller eiskalt zu tunneln. Selten durfte Disanto wohl so viel Freiraum vor dem gegnerischen Tor genießen. Niemand griff ihn an, jeder erwartete ein Anspiel in die Mitte.

Das war bereits schon der zweite Aufreger in diesem Derby vor gut 900 Zuschauern, die trotz des regnerischen Wetters den Weg ins Grütt gefunden hatten. Darunter auch die beiden Oberbürgermeister, Jorg Lutz und Wolfgang Dietz. Bereits nach fünf Minuten hatten die Weiler die Mega-Chance zur Führung. Kevin Meier war gegen Justin Samardzic einen Tick zu spät gekommen, hatte ihn getroffen und Schiedsrichter Jonas Brombacher auf den Punkt gezeigt. Elfmeter!

Samardzic jagt einen Elfer über den Kasten

Der Gefoulte selbst schnappte sich selbstbewusst den Ball, legte sich die Kugel zurecht und hämmerte sie drei Meter rechts über den Kasten. „Zum Glück stand da der Fangzaun hinter dem Tor, sonst würde er ihn immer noch suchen“, konnte es ein Weiler Fan in der Halbzeitpause nicht fassen.

Trotz des verschossenen Elfers und dem frühen Gegentor waren es ja hauptsächlich die Gäste, die das Spiel mit sicheren Kombinationen an sich rissen. In der 20. Minute war es erneut Samradzic, der mit einem Schlenzer für Gefahr sorgte. Insgesamt hatten die Weiler mehr vom Spiel, so richtig gefährlich kamen sie aber nicht vor das Gehäuse von Dominik Lüchinger.

Die FVLB-Kicker gingen mit der Führung im Rücken kein großes Risiko. Man spielte abwartend. Andererseits fehlte aber auch die nötige Präzession in der Vorwärtsbewegung. Gefährlich wurden die Rothemden immer dann, wenn sich die SVW-Kicker wieder im Klein-Klein vor dem eigenen Tor verhedderten. So in der 28. Minute, als Alessio Lo Russo den Ball vertändelte und Angelo Di Palma aus 19 Metern nur knapp verfehlte.

Die größte Möglichkeit vor der Pause vergab aber auf der Gegenseite Hannes Kaiser, als er nach einer Ecke und einem Schuss durch Yannik Weber aus sechs Metern zum Abschluss kam, aber Lüchinger mit einer tollen Reaktion den Ausgleich verhinderte. Gespielt waren 40 Minuten.

Dasselbe Bild dann in Hälfte zwei, als der Regen zunächst stärker wurde, die Weiler aber weiter mehr Ballbesitz aufwiesen. In der 65. Minute verlor David Pinke den Ball gegen Lirian Ismajli, der gerade erst eingewechselt aber exakt auf Keeper Lüchinger zielte.

Es dauerte bis zur 78. Minute, ehe der FVLB wieder einmal ein Ausrufezeichen setzte. Tarek Aliane, früher mal in Weil aktiv, sah, dass Keller zu weit vor seinem Tor stand und probierte es einfach mal aus gut und gerne 35 Metern. Der Ball zischte aber knapp vorbei. Aliane war es dann auch, der mit einem Freistoß in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den Pfosten traf. Das war die dickste Chance, um das Spiel zu entscheiden.

Die Gäste mühten sich bis zum Ende, tankten sich auch immer wieder gekonnt bis zum 16er durch, doch dort war dann Endstadion. Entweder, weil die FVLB-Kette aufgepasst hatte oder weil die Weiler selbst, die falsche Entscheidung trafen. Der urlaubende Torjäger Ridje Sprich fehlte durchaus vorne in der Box. Die Hausherren waren auf der Höhe, ließen kaum etwas zu und blieben auch im vierten Heimspiel in dieser Saison ohne Gegentreffer. Auch ein Qualitätsmerkmal, der schlussendlich auch zum viel umjubelten Derbysieg führte.

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