Fußball Ein mutiger Auftritt soll es sein

Die Oberbadische
Auch auf FVLB-Flügelflitzer Aramis Rohner (links) kommt es wieder an. Foto: Mirko Bähr

Fußball Oberliga Baden-Württemberg: FV Lörrach-Brombach reist zum SV Linx und hat Punkte im Visier

„Für Kopf und Geist war das extrem wichtig“: Erkan Aktas weiß genau, was so ein Last Minute-Treffer auslösen kann. Zumal, wenn in Unterzahl und gegen einen haushohen Favoriten erzielt. Außerdem sorgte dieser Treffer für den ersten Punkt in der neuen Oberliga-Runde. Nun will der FV Lörrach-Brombach diesen Brustlöser nutzen, um auch in der Fremde beim SV Linx zu punkten.

Von Mirko Bähr

Lörrach. Coach Aktas weilt für einige Tage mit der Familie in Kalabrien. Nach dem Villingen-Match reiste er seinen Liebsten nach, am heutigen Nachmittag geht es wieder mit dem Flieger zurück. Aktas will beim Abschlusstraining mit dabei sein. Landung in Basel um 18 Uhr, und ab ins Grütt. Zwei Trainingseinheiten hat er diese Woche indes verpasst. „Aber das ist kein Problem. Ich stehe im engen Austausch mit meinem Trainerteam.“

Mit der Leistung gegen das Spitzenteam aus Villingen waren Aktas & Co. zufrieden, quasi als Sahnehäubchen obendrauf gab es den Punktgewinn in letzter Sekunde. „Das war wichtig für die Moral“, sagt er. Und dieses erste Tor der Saison sorgte ebenso für Selbstvertrauen. Vielleicht auch für ein Umdenken. Warum sich immer klein reden, wenn bereits der hochgehandelte FC 08 Villingen Probleme hat, dem FVLB ein Schnippchen zu schlagen?

Und so lautet die Devise für Sonntag, 15 Uhr, wenn es beim SV Linx zur Sache geht: „Wir werden da hinreisen, uns nicht verstecken, und wollen einen Sieg mit nach Hause nehmen.“ Das Ziel sei ein „mutiger Auftritt“. Wettkampfmodus heißt das Schlüsselwort. Sprich: Bereit sein und ein positives Ergebnis erreichen. „Wir dürfen uns nicht mehr hinter irgendwelchen weichen Aussagen verstecken“, macht Aktas deutlich. Sicherlich sei man sich bewusst, dass sich der Gegner verstärkt habe und im Heimspiel natürlich dreifach punkten wolle. Aber: Linx gehört ohne Wenn und Aber ebenfalls zu den Teams, die am Ende den Abstieg unter sich ausmachen. Der FVLB auch, und deshalb braucht es in den direkten Duellen mit diesen Klubs auch Zählbares.

„Gut getan hat uns, dass wir das erste Saisontor markieren konnten. Auch wenn es nur ein Strafstoß war. Jetzt haben wir nicht mehr null Tore auf dem Konto“, meint Aktas. Und genauso wichtig sei gewesen, dass man die Villinger Top-Offensive fast über die gesamte Spielzeit in den Griff bekommen habe. „Eine gute Defensive ist die Basis, auch gegen den SV Linx. Nur so können wir dann auch ins Spiel finden.“

Wer ersetzt Dieng im FVLB-Angriff?

Die Achillesferse ist und bleibt die Offensive. Dort ist Vincent Kittel derzeit gesetzt. Der groß gewachsene Angreifer arbeitet viel, versucht, die Bälle zu sichern. Ein echter Torjäger ist er allerdings nicht. Sidy Dieng ist einer, der weiß, wo das Tor steht. Aber: Der muss zuschauen. Die Rote Karte im Villingen-Spiel war unnötig. Er wird nun erst einmal eine Sperre absitzen müssen. Wie lange? „Das ist noch nicht klar“, sagt Aktas.

Und so muss sich der Trainerstab intensive Gedanken machen, wie man das Fehlen des Stürmers kompensieren könne. Da trifft es sich gut, dass Youngster Johannes Binkert nach zwei Wochen Training nun wieder eine Alternative für die Oberligaformation darstellt. In der Bezirksliga zuletzt wusste er beim Auswärtsauftritt der U23 in Efringen-Kirchen zu gefallen. „Wir sind froh, dass er wieder dabei ist.“

Eine Einsatzgarantie gibt es für den technisch sehr versierten Offensivspieler aber nicht. Schließlich gibt es weitere Alternativen. Der junge Neuzugang Romano Males beispielsweise oder aber Mustafa Muharemovic. Beide kamen gegen die Villinger in die Partie und trugen ihren Teil zum Punktgewinn bei.

Neben dem gesperrten Dieng wird in Linx auch Abwehrrecke David Pinke verletzt passen müssen. Witali Semenschuk und Paolo Disanto ebenso. Zurück im Training ist nach seiner Oberschenkelblessur Patrik Kierzek, und auch Gianfranco Disanto hat wieder einige Einheiten absolviert. Da dürfte ein Einsatz in der U23 infrage kommen.

Die Linxer feierten unter der Woche einen hart erkämpften Erfolg im Südbadischen Verbandspokal. Der Oberligist steht jedoch nach einem 3:1-Sieg beim Bezirksligisten FC Bräunlingen im Viertelfinale. In der Liga schlagen bisher ein Sieg (2:0 in Bruchsal) und eine Niederlage (0:7 gegen FSV 08 Bietigheim-Bissingen) zu Buche. Am vergangenen Wochenende musste das Kräftemessen mit dem Göppinger SV aufgrund eines Corona-Falls beim Gegner ausfallen.

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