Fußball Ein namhaftes Trio enttäuscht

Fabian Schreiner

Fußball Bezirksliga-Rückblick: Zufriedenheit beim TuS Binzen / FC Wittlingen hält den Kontakt zur Spitze

Der FC Tiengen spielt in dieser Bezirksliga-Saison in einer anderen Liga. Dahinter folgt ein ausgeglichenes Feld. Am besten aus der hiesigen Region hat der FC Wittlingen in der Hinrunde abgeschnitten. Ein namhaftes Trio liegt derweil hinter den Erwartungen. Ein Rückblick.

Von Fabian Schreiner

Kreis Lörrach. Zum ersten Mal seit drei Jahren konnte die Hinserie in der Bezirksliga wieder ohne coronabedingte Unterbrechungen durchgespielt werden. Das Maß aller Dinge ist ohne jeden Zweifel der FC Tiengen. Mit 45 Punkten nach 16 Spielen führt die Elf von Trainer Erkan Kanli souverän die Tabelle an. Nur gegen die SG Mettingen/Krenkingen (2:3) mussten sich die Tiengener geschlagen geben. Ansonsten wurden alle Spiele erfolgreich bestritten. Sollte im neuen Jahr nichts Außergewöhnliches mehr passieren, steigt Tiengen in die Landesliga auf. Dorthin möchte auch der VfB Waldshut, der mit 34 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz liegt. Mit Nexhdet Gusturanaj hat der VfB den besten Torjäger in den eigenen Reihen. Der Routinier traf bislang 15 Mal ins Schwarze.

FC Wittlingen hält den Anschluss nach oben

Hinter Mettingen/Krenkingen findet sich die erste Mannschaft aus dem hiesigen Westen wieder: der FC Wittlingen. Der Absteiger aus der Landesliga hat sich schnell an die neue Liga gewöhnt und sich gleich vorne etabliert. Im Kandertal denken die Verantwortlichen langfristig. Mit der Entwicklung zeigt man sich beim FCW zufrieden. Punktgleich mit dem SV Buch rangiert der TuS Binzen als Aufsteiger auf dem sechsten Platz. Einige Beobachter der Bezirksliga hatten Binzen nach der beeindruckenden Meisterschaft und den tollen Individualisten im Team vor der Saison sogar noch besser eingeschätzt. Im Binzener Lager ist man mit der Platzierung allerdings durchaus einverstanden. „Es hätten zwar ein paar Punkte mehr sein können, aber es waren auch sehr viele Spiele eng. Die vielen Remis hätten in beide Richtungen gehen können“, sagt TuS-Cheftrainer Karl-Frieder Sütterlin.

Binzen in der Abwehr auch mal unkonzentriert

Angreifer Nils Mayer erzielte 18 der 41 Treffer. In der Defensive erlaubten sich Sütterlins Schützlinge hin und wieder eine Unkonzentriertheit zu viel. In den beiden letzten Duellen gegen Schliengen und Efringen-Kirchen stand aber die Null. Das Spiel in Schliengen musste Ende November allerdings 15 Minuten vor dem Ende beim Stand von 2:0 wegen zu schlechten Sichtverhältnissen abgebrochen werden. Anfang März wird die Begegnung der beiden Aufsteiger dann wiederholt. Gefreut haben sich Sütterlin und Co. während der Hinrunde über die Gastfreundschaft einiger Vereine wie Weilheim oder Hochrhein.

Mit großen Verletzungsproblemen hatte die SG FC Wehr-Brennet beinahe über die gesamte erste Halbserie zu kämpfen. Die 20-Punkte-Marke konnte die Mannschaft von Trainer Urs Keser jedoch knacken. Dementsprechend zufrieden blickt man auf die zurückliegenden Monate. Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt auch immerhin schon sieben Zähler. Auch der FC Schönau kann mit den 21 Punkten zufrieden in die lange Winterpause gehen. Ähnlich wie Keser war auch Schönaus Trainer Christian Lais oftmals zu Veränderungen in der Startformation gezwungen. „Es geht sicherlich immer besser. In Summe haben wir uns aber gut verkauft. Wir müssen im neuen Jahr daran anknüpfen, ansonsten kann es schnell in die falsche Richtung gehen“, macht Lais deutlich. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen, wenn man Tiengen mal herausnimmt. Von Platz drei abwärts sollte keiner meinen, die Messe ist schon gelesen. Wir können uns auf eine spannende Rückrunde freuen.“

Zwei Punkte hinter den Schönauern auf Rang zehn kommt mit den Sportfreunden Schliengen der zweite Aufsteiger aus der hiesigen Region. Die Schützlinge von Trainer Alex Schöpflin, der mit Schliengen in den vergangenen Jahren den Weg von der Kreisliga C bis in die Bezirksliga gemacht hat, brauchten zu Beginn ein wenig, um sich an die neue Liga zu akklimatisieren, konnten aber im weiteren Verlauf der Hinrunde ihr Können immer mehr unter Beweis stellen. Auch wenn der Vorsprung auf die Abstiegszone mit drei Zählern nur sehr gering ist, die Sportfreunde haben allemal die Qualität, um am Ende im Tabellenmittelfeld zu landen. „Wir stehen überm Strich. Das ist erst einmal gut. Anhand dessen, was wir investiert haben, hätten uns aber sicherlich sechs Punkte mehr besser zu Gesicht gestanden.“ Schöpflin sieht sein Team auf einem guten Weg, sich in der Liga zu etablieren.

Bad Bellingen weit hinter den Erwartungen

Deutlich hinter den Erwartungen liegt mit dem VfR Bad Bellingen, SV Herten und dem TuS Efringen-Kirchen ein namhaftes Trio. Während Bad Bellingen und Herten immerhin auf dem „rettenden Ufer“ überwintern, gehen die Efringer als Drittletzter in die Pause. Der TuS befindet sich seit vergangenem Sommer mitten im Umbruch. Trainer Patrick Bösch setzt auf zahlreiche Junge. Eine Entwicklung ist zwar zu sehen, dennoch leistet sich die Bösch-Elf insgesamt noch zu viele Fehler. Bereits in der Vorsaison steckte Efringen zu diesem Zeitpunkt im Abstiegskampf. In der Rückrunde hatten die Rebländer mit Bösch überzeugen können und landeten zum Schluss sogar auf Rang sechs. Ob sich das im kommenden Jahr wiederholen wird, darf zumindest bezweifelt werden.

Schwierig war das erste halbe Jahr für Thomas Wachenheim, dem Trainer des VfR Bad Bellingen. Wachenheim sollte den Umbruch beim VfR nach dem Abstieg aus der Landesliga einleiten. Nach einem ordentlichen Saisonstart ließ Bad Bellingen immer mehr nach. Nur ein Sieg sprang aus den letzten acht Spielen heraus. Torjäger Tim Siegin kommt bislang „nur“ auf acht Saisontreffer. Der 26-Jährige hatte allerdings auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, lief deshalb auch erst siebenmal auf.

Trainerwechsel beim SV Herten

Ein Trainerwechsel vollzog der SV Herten. Auf Eike Elsasser, der sein Amt auf eigenen Wunsch Ende September zur Verfügung gestellt hat, folgten Arben Gashi und Julian Jäger. Die Tendenz bei den Grün-Gelben zeigte unter dem neuen Trainergespann wieder nach oben. Die Mannschaft dürfte genug Qualität haben, um letztlich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ganz anders sieht die Lage beim abgeschlagenen Schlusslicht FC RW Weilheim aus. Gerade einmal ein Punkt schlug bislang zu Buche. Die Weilheimer werden sich im Sommer aus der Bezirksliga verabschieden.

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