Und so ist für Kocer die Türkei mit Mittelfeld-Ass Hakan Calhaoglu noch lange nicht aus dem Rennen. Immerhin würden ja auch vier der sechs Gruppendritten weiterkommen. „Wir haben keine einfache Gruppe. Die Schweiz ist super, Wales körperlich sehr präsent. Aber ich halte es für realistisch, dass wir in die K.o.-Runde kommen. Es gilt einfach abzuwarten, wie die junge Truppe in das Turnier hineinfindet.“
Und wo landet Deutschland? „Die Deutschen, so finde ich, laufen komplett unter dem Radar. Ich meine zu Unrecht. Sicherlich waren die Ergebnisse im Vorfeld nicht so stark und das letzte Turnier nicht so gut verlaufen, aber mit den Ergänzungen Mats Hummels und Thomas Müller hat Deutschland nun eine Weltklasse-Mannschaft beisammen.“
Es stelle sich jedoch die Frage, ob die jungen Spieler bereits die Siegermentalität und den Charakter besitzen würden, um so eine EM erfolgreich zu absolvieren. „Für mich wäre es keine Überraschung, wenn Deutschland das Turnier gewinnt. Die Top Vier traue ich den Deutschen zu. Da bin ich viel optimistischer als viele andere.“
EM-Titel: England hat sicherlich die Qualität
Was ist sein Europameister-Wunsch? „Die Türkei, das wäre schon klasse. Dahinter folgt aber gleich schon Deutschland.“ Realistischer sei es dann aber schon, auf die Engländer zu setzen. „Sie haben einfach die Qualität, das Ding zu reißen.“ Aber Kocer hat auch Italien und Frankreich auf dem Zettel. „Die beiden Länder darf man nie vergessen.“
Das nächste Spiel der Türkei schaut sich der 28-jährige Rheinfelder wieder im Fernsehen an. Morgen geht es für die Truppe von Coach Senol Günes gegen Wales. Die Erlebnisse der Rom-Reise wird Kocer nicht so schnell vergessen. Wie auch immer diese Partie endet.