Fußball Entschlossen nach der Pause

Die Oberbadische
Äußerst mutig, hier eine Abseitsstellung zu fordern: Waldkirchs Benedikt Dufner steht beim spielentscheidenden 2:1 durch Andreas Lismann auf der eigenen Torlinie. Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga: FV Lörrach-Brombach siegt mit Mühe gegen Waldkirch 3:1

Die zwei Pflichtspiel-Niederlagen zuletzt haben den Verbandsliga-Kickern des FV Lörrach-Brombach in der Heimpartie gegen den FC Waldkirch noch in den Knochen gesteckt. Trotzdem: Am Ende schlug der dritte „Dreier“ der Saison zu Buche. Die Minardi-Elf bog gegen den Aufsteiger einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Erfolg um.

Von Mirko Bähr

Lörrach. Die Erleichterung war den Hausherren deutlich anzumerken. Schließlich war es ein hartes Stück Arbeit. Die eigentlich harmlosen Gäste, die genauso wie der FVLB auf einige Akteure verzichten mussten, beschränkten sich weitestgehend auf die Defensive. Diesen stabilen Riegel mussten die Rothemden erst einmal knacken.

Zu Beginn klappte das auch ganz gut. Erst landete Roberto Billecis Kopfball auf dem Tornetz, dann war Gästetorwart Lukas Lindl zur Stelle, als nach einem Spielzug über Daniel Briegel und Gianfranco Disanto Teamkollege Andy Lismann vor ihm auftauchte. In der 27. Minute schob Semenschuk dann den Ball nach einer Flanke von Mirco Böhler mit der Innenseite am Kasten vorbei.

Gegentor in bester Playstation-Manier

Das war es dann aber auch schon zunächst. Die vergebenen Chancen zu Beginn sorgten für Nervenflattern. Es fehlte die Sicherheit, die Bälle wurden viel zu schnell hergegeben und der Gegner hatte keinerlei Mühe, dem favorisierten Gegner Paroli zu bieten. „Jungs, spielt ruhiger, bitte. Alle“, forderte Kapitän Benedikt Nickel, den man keinen Vorwurf machen konnte, als die Nummer zehn der Gäste, Kristian Disch, in Minute 39 einen Playstation-Trick auspackte, sich mit dem Ball gekonnt an ihm vorbei drehte und aus mehr als 20 Metern das runde Leder in den Winkel jagte. FVLB-Schlussmann Dominik Lüchinger konnte nur hinterhergucken. Ein toller Treffer, der gleichzeitig auch den Pausenstand bedeutete.

Die Ansprache, so Coach Enzo Minardi nach der Begegnung, sei etwas lauter ausgefallen. Er forderte eine andere Körpersprache, und seine Jungs hörten auf ihn. Plötzlich war die Zielstrebigkeit da, der Zug zum Tor erkennbar. „Wir haben nun entschlossen agiert“, befand der Trainer.

Briegel hat seine Füße fast immer im Spiel

In den zweiten 45 Minuten tat sich auf Seiten des FVLB vor allem Angreifer Briegel hervor. Bei fast jeder gefährlichen Aktion hatte er seine Füße im Spiel. In der 57. Minute flankte er auf Semenschuk, der per Dropkick zum 1:1 einnetzte. Dann klatschte ein Briegel-Ball an die Latte. Die Hausherren hatten das Geschehen im Griff, mussten aber lange auf die Erlösung warten.

Die gab es dann in Minute 81 und in Form einer Kopfballstaffette. Semenschuk verlängerte auf Disanto, der brachte den Ball zurück in die Mitte, wo Lismann den Fuß hin hielt. Die Gäste protestierten heftig, wollten eine Abseitssituation gesehen haben. Doch das Schiri-Gespann um Jürgen Schätzle lag richtig, denn Benedikt Dufner stand noch auf der Torlinie und hob somit das Abseits auf. „Das waren zwölf Meter“, konnte es FCW-Trainer Daniel Kreisl nicht fassen. Die Enttäuschung war groß, schließlich hielt der Gast lange die Partie offen.

Zu lange nach dem Geschmack der Grütt-Kicker, die nach dem 2:1 befreit aufspielten. Der Ball lief, der Freiraum wurde besser genutzt. Nach einem langen Abschlag von Lüchinger scheiterte Briegel noch, dann aber machte er nach einem schnellen Gegenangriff und der Vorlage von Semenschuk mit dem 3:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit alles klar. „Wir hatten die Führung auf dem Fuß, dann haben wir die Linie verloren. Nach dem 2:1 war die Verkrampfung weg“, meinte Minardi.

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