Fußball Hohe Ehrung für den Bosporus FC Friedlingen

Die Oberbadische
Die Abordnung von Bosporus FC Friedlingen mit Schriftführerin Olivia Teschner und dem Vorsitzenden Teberdar Yildirim wurde mit dem „Jugendpreis Gottfried Fuchs“ ausgezeichnet.                                       Foto: Joachim Hahne Foto: Die Oberbadische

Fußball Klub aus dem Bezirk Hochrhein in Freiburg mit der Gottfried-Fuchs-Medaille ausgezeichnet

Freiburg (pd). Bei der Preisverleihung des Jugendpreises Gottfried Fuchs vergaben die Fußballverbände in Baden-Württemberg im Historischen Kaufhaus in Freiburg die Platzierungen. Den ersten Platz und damit 6 000 Euro heimste der Bosporus FC Friedlingen ein. Den mit 3 000 Euro dotierten zweiten Platz belegt die SpVgg. Holzgerlingen, Platz drei und ein Preisgeld in Höhe von 1 500 Euro gehen an die TSG Hoffenheim.

Unter strengen Hygienevorgaben ging die Preisverleihung über die Bühne. Der Begrüßung durch SBFV-Präsident Thomas Schmidt folgte ein Vortrag von Dr. Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung über Fußball, Fouls, Fairness und die Verantwortung der Gesellschaft.

Bosporus fördert die Zusammengehörigkeit und das Miteinander

Im Anschluss zeichnet Moderator Stefan Basters kurz und prägnant die Biographie von Gottfried Fuchs nach und skizzierte ein bewegendes Bild des jüdischen Fußballers, in dessen Namen die baden-württembergischen Fußballverbände den Jugendpreis zum zweiten Mal verliehen. Per Videobotschaft übermittelte Monica Heller, eine in Kanada beheimatete Enkelin von Gottfried Fuchs, den Dank der Familie Fuchs und appellierte an alle, sich auch weiterhin für ein offenes und tolerantes Miteinander einzusetzen. „Unser Großvater stand für Fair Play und Toleranz. Es gibt nichts Wichtigeres, als immer wieder darüber zu sprechen“, betonte Heller.

Das Thema des Jugendpreises sei aktueller denn je, betonten die Vertreter der drei Fußballverbände Ronny Zimmermann (Präsident Badischer Fußballverband), Thomas Schmidt (Präsident Südbadischer Fußballverband) und Michael Supper (Verbandsjugendleiter Württembergischer Fußballverband). Es habe lange gedauert von der Idee des verstorbenen wfv-Ehrenpräsidenten Dr. Alfred Sengle bis zur ersten Preisverleihung 2017, aber sie kam angesichts der politischen Entwicklungen in Deutschland genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Schirmherrin des Jugendpreises, Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, überbrachte ihre Grußworte per Videobotschaft und dankte dabei den Preisträgern für ihr Engagement für dieses wichtige Thema.

Zum Höhepunkt der Preisverleihung wurden die Platzierungen der drei Preisträger verkündet. Drei Projekte hatte die Jury aus zwölf Bewerbungen im Vorfeld ausgewählt.

Auf den ersten Platz wählte die Jury die „Wir sind eins!“-Initiative des Bosporus FC Friedlingen. Mit dieser Initiative fördert der Verein die Zusammengehörigkeit und das Miteinander nicht nur im Verein, sondern auch im gesamten Stadtteil Friedlingen.

Neben der Unterstützung von Geflüchteten im Alltag, beispielsweise bei Behördengängen oder Hilfe bei Bewerbungen, bietet der Verein auch verschiedene Aktionen zur politischen Bildung für die Jugendspieler an. Für das Engagement erhielt der Verein nicht nur 6 000 Euro Preisgeld, sondern auch die eigens mit dem Konterfei des ehemaligen Nationalspielers angefertigte Gottfried Fuchs-Medaille.

Gottfried Fuchs ein deutscher Nationalspieler

Die drei baden-württembergischen Fußballverbände Südbaden, Baden und Württemberg erinnern mit der Stiftung des Jugendpreises Gottfried Fuchs an den mehrfachen deutschen Nationalspieler Gottfried Fuchs jüdischer Herkunft.

Darüber hinaus gedenken die Fußballverbände der jüdischen und anderen diskriminierten Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Funktionäre und Vereinsmitglieder, die nach der Machtübernahme durch die Nazis seit 1933 aus der Gesellschaft und der Fußballfamilie ausgeschlossen worden waren. Der Jugendpreis Gottfried Fuchs wurde erstmals 2017 vergeben, er ist mit insgesamt 10 500 Euro dotiert.

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