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Fußball Motivation contra Emotion

Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga Südbaden: Lokalderby im Grütt: FVLB trifft am Sonntag auf Weil

Darauf mussten die Fußballfans im Bezirk lange warten: Erstmals seit der Saison 2007/08 messen sich wieder zwei Oberrhein-Teams im Verbandsoberhaus im direkten Duell. Und es ist ein waschechtes Derby. Keine sechs Kilometer (Luftlinie) trennen das Nonnenholz und das Grütt. Am Sonntag, 15.30 Uhr, treffen der FV Lörrach-Brombach und der SV Weil aufeinander.

Von Mirko Bähr

Lörrach. Viele werden sich nicht an die letzte bezirksinterne Auseinandersetzung erinnern. Vor elf Jahren trafen Weil und der FC Wehr aufeinander. Der SVW behielt am 1. April die Oberhand.

Die Zeit des Wartens ist nun vorbei. Rot gegen Blau, Lörrach gegen Weil – im direkten Duell beider Vereine führt der FVLB mit vier Siegen. Einmal einigten sich die Kontrahenten auf Unentschieden, dreimal ging Weil als Sieger vom Feld. Sechsmal ging in der Landesliga zur Sache, zweimal im Pokal. Fast schon legendär war das Cup-Match Anfang August 2018, als Lörrach-Brombach mit 7:5 nach Verlängerung die Nase vorn hatte. Gleich sechs Platzverweise gab es. Da war alles drin.

Die letzten beiden Duelle gehen an den FVLB

Die letzten direkten Duelle datieren aus der Saison 2016/2017, als der FVLB mit 3:0 und 1:0 das bessere Ende für sich hatte und als Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga die Wachablösung im Bezirk vollführte. „Wer erinnert sich da nicht gerne dran“, meint FVLB-Kapitän Ben Nickel. Er und seine Teamkollegen mussten am Mittwoch auf ihren Cheftrainer Erkan Aktas verzichten, der beruflich in Tschechien weilte. Aber auch dort war die Vorfreude auf das bevorstehende Derby groß.

„Wobei ich das alles schon etwas relativieren möchte. Es ist ein Derby, aber trotzdem ebenfalls ein normales Meisterschaftsspiel, bei dem es drei Punkte zu vergeben gibt. Für uns gilt, zu unserer alten Stärke zurückzufinden. In Teningen sind wir nicht so aufgetreten, wie wir uns das vorgenommen hatten.“ Natürlich weiß er, dass viele Fans kommen und sich die Spieler beide Klubs untereinander kennen. Und trotzdem hebt er den warnenden Zeigefinger: „Wir dürfen uns nicht auf das Falsche konzentrieren. Die Motivation, das Spiel gewinnen zu wollen, darf nicht in Emotionen umschlagen.“ Die Gefahr sei groß. „Wichtig ist, dass wir uns darauf besinnen, wie wir gegen den Ball zu arbeiten haben und wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.“

Aktas weiß um die Stärken des Nachbarn: „Die Offensive mit ihrer Geschwindigkeit, dazu ihre individuelle Qualität.“ Darauf müsse man achten und dürfe nicht ins offene Messer laufen.

Personell kann Aktas wohl aus dem Vollen schöpfen. Daniel Briegel ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. „Ob es dann in den Kader reicht, weiß ich noch nicht“, so Aktas. Wissam Kassem ist nach seiner leichten Zerrung wieder ins Training eingestiegen.

„Das wird ein Leckerbissen für Freunde des gepflegten Fußballs“, rührt Perseus Knab, der Sportliche Leiter des SVW, indes die Werbetrommel. Mit großer Vorfreude nehme man die kurze Anreise in Angriff. „Und weil es im Gegensatz zu sonst eine kurze Strecke ist, werden auch viele Weiler Fans den Weg ins Grütt finden“, weiß er. „Derbys sind immer eine schöne Sache, da ist Stimmung drin, da sind Emotionen“, freut sich Knab.

Weils Torjäger Ridje Sprich fehlt im Grütt

Wer die Favoritenrolle einnimmt, das steht für Knab fest: „Lörrach ist viel gefestigter als wir.“ Um dem FVLB überhaupt Paroli bieten zu können, müsse sich das Zweikampfverhalten der Weiler Equipe entscheidend verändern. „Bieten wir den Gegenspielern am 16er nur Begleitschutz an, dann klingelt es“, macht er klar. Für die Weiler wäre es gut, lange die Null zu halten. „Damit holen wir uns Sicherheit.“ Sicherheit, die nach den letzten Ergebnissen abhanden gekommen zu sein scheint.

Beim Derby nicht dabei ist Torjäger Ridje Sprich. Der Kapitän ist im Urlaub. Yannik Weber und Hannes Kaiser sind angeschlagen. Dafür wird Julien Tschira nach seiner Rot-Sperre wieder in den Kader zurückkehren.

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