Fußball Schalter umlegen, Charakter zeigen

Die Oberbadische
Die Stirn bieten: Arno Leisinger, Defensivspezialist des FV Lörrach-Brombach, lässt hier FFC-Akteur Mike Enderle keine Ruhe. Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga: Nach dem FFC-Sieg reist der FV Lörrach-Brombach nun zum SV Endingen

Schalter umlegen: Kaum haben die Verbandsliga-Kicker des FV Lörrach-Brombach dem haushohen Favoriten Freiburger FC mit einer eher defensiveren Grundausrichtung ein Bein gestellt, gilt es nun beim abstiegsbedrohten SV Endingen, das eigene Spiel mit dem Ball wieder anzukurbeln.

Von Mirko Bähr

Lörrach. Da wurden doch einige Schultern geklopft. Mit einer tollen Energieleistung haben die Grütt-Kicker am vergangenen Spieltag für eine Überraschung gesorgt. Der 2:1-Erfolg war aller Ehren wert, spielt aber spätenstens beim Anpfiff der Partie in Endingen keine Rolle mehr. Was man aber auf die kommenden Aufgaben rüber transportieren könnte, sei die Einstellung. „Alle waren fokussiert auf den Fußball, haben die Nebensächlichkeiten vollkommen ausgeblendet. Jeder Spieler hat seine Aufgaben erledigt. Nur so konnten wir auch diese Spitzenmannschaft schlagen“, macht Coach Ralf Moser deutlich.

Während die Einstellung also gleich bleiben soll, wird die Spielweise in Endingen wieder eine andere sein. Moser gibt zu: „Das war nicht unbedingt meine Art und Weise, wie ich Fußball spielen lassen möchte. Aber gegen diesen Gegner war es die einzige Möglichkeit, auch etwas zu holen.“ Sprich: Der FVLB rührte Beton an, ließ den FFC spielen und versuchte es mit offensiven Nadelstichen. Mit Erfolg: „Wir waren relativ effektiv, standen defensiv gut und hatten dabei auch etwas Glück“, blickt Moser auf das vergangene Wochenende zurück.

Im Hinspiel gegen den Topfavoriten aus dem Breisgau hatte der Aufsteiger noch mitspielen wollen und kassierte dafür Lehrgeld. 1:7 hieß es damals. „Da haben wir ein Päckle bekommen“, so Moser, dessen Team nach dem überraschenden Erfolg gegen den FFC nun 33 Zähler und nach 21 Partien neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang aufweist.

Damit kann man die kommenden Aufgaben erst einmal etwas gelassener angehen. Das heißt jedoch nicht, dass man einen Gang zurückschalten möchte. Im Gegenteil. Nach dem Coup zuhause will der FVLB nun wieder auswärts glänzen, nachdem die Reise nach Kehl alles andere als berauschend war. „Da haben wir alles vermissen lassen.“

Jetzt in Endingen werde sich der Charakter seiner Jungs zeigen. „Wir müssen beweisen, dass wir reifer geworden sind, dass wir uns immer neu fokussieren können und uns nicht ablenken lassen.“ Gegen die Endinger gelte es, die Konzentration hochzuhalten. Der Tabellenzwölfte hat dieser Tage erst seinen Trainer Bernd Lupfer (siehe nebenstehender Artikel) gefeuert. Nun hat Spieler Manuel Gleichauf erst einmal das Kommando übernommen. „Das kann die Truppe nochmals zusammenschweißen. Wenn das ein Eigener macht, kann ein Ruck durch die Mannschaft gehen und man kämpft plötzlich Seite an Seite“, erklärt Moser.

Für ihn ist es sowieso unerklärlich, wie der SV Endingen so weit unten in der Tabelle stehen kann und nur zwei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat. „Ich habe diese Mannschaft mit all den starken Neuzugängen eigentlich unter den ersten Acht erwartet. Da ist Potenzial da, aber sie haben es halt nicht auf den Platz bekommen“, so Moser. Er weiß zudem um die Heimstärke des SVE und fordert von seiner Elf, richtig dagegenzuhalten. Und vielleicht gelinge es ja, den verunsicherten Gegner gleich unter Druck zu setzen.

Deshalb gelte es, im Spiel nach vorne noch sicherer als zuletzt gegen den Freiburger FC aufzutreten. „Da haben wir doch viele Bälle verloren. Der Druck war sicherlich groß, aber so einige Abspielfehler und hängengebliebene Dribblings hätten nun wirklich nicht sein müssen“, meint Moser.

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