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Fußball Siegin & Co. trumpfen groß auf

Die Oberbadische

Fußball Landesliga, Staffel 2: Bad Bellingen entführt beim 3:0 im Derby beim SV Weil alle drei Zähler

„Siegin is on fire“, sangen die Kicker des VfR Bad Bellingen nach dem Schlusspfiff völlig losgelöst. Die Freude bei den Gästen war riesig. Kein Wunder, schließlich wurde der haushohe Favorit SV Weil in dessen eigenem Stadion mit 3:0 in die Knie gezwungen. Und der Aufsteiger klaute sich diese drei Zähler nicht, er nahm sie durchaus verdient mit nach Hause.

Von Mirko Bähr

Weil am Rhein. Er trifft, trifft, trifft und trifft: Bad Bellingens Stürmer mit eingebauter Torgarantie, Tim Siegin, war auch von der Weiler Hintermannschaft nicht zu stoppen. Der groß gewachsene Angreifer zeigte im Nonnenholz sein ganzes Können. Jede Angriffsaktion des VfR lief über ihn, und meistens wurde es dann auch noch gefährlich. „Er ist eine echte Waffe“, verneigte sich auch Coach Werner Gottschling bei der Lebensversicherung des VfR, der jetzt schon bei neun Treffern in dieser Spielzeit angekommen ist. Unfassbar.

Auch Weils Trainer Tobias Bächle zog den Hut: „Natürlich mussten wir, was Siegin kann. Er ist eine echte Ausnahmeerscheinung. Er zieht drei Leute auf sich und spielt dennoch jede Abwehr blank.“ Und so verwundert es auch nicht, dass Siegin von höherklassigen Vereinen umworben wird. Der 22 Jahre alte Goalgetter, so brodelt es in der Gerüchteküche gewaltig, soll vergangene Woche sogar ein Probetraining beim Regionalligisten SC Freiburg II absolviert haben.

Zurück zum Derby, bei dem vor dem Spiel für viele nur die Höhe des Weiler Erfolgs noch unklar war. Und wer weiß, wie die Begegnung vor 462 Zuschauern auch verlaufen wäre, wenn Romano Males nach 45 Sekunden aus kurzer Distanz die riesige Chance zur frühen Führung genutzt hätte. „Das muss das 1:0 sein“, stellte Bächle fest. Überhaupt: Die Weiler Akteure trafen in diesem Derby oft die falsche Entscheidung beziehungsweise spielten mit ihren Patzern den Gästen perfekt in die Karten.

So wie in der 33. Minute, als David Groß viel zu ungestüm im eigenen Strafraum Christian Ophoven anging. Die Folge: Strafstoß. „Berechtigt“, wie Bächle fand. Yannik Domagala bewies Nerven und schoss sein Team in Führung. Bad Bellingen hatte kurz gebraucht, um im Spiel zu sein. „Am Anfang hatten wir zu viel Respekt, dann sind wir mutiger geworden“, so Gottschling. Der VfR versteckte sich dann nicht, sondern agierte aus einem stabilen Abwehrzentrum gefährlich nach vorne. Dreh- und Angelpunkt war dabei Siegin.

Die Hausherren versuchten es immer wieder durch die Mitte, agierten viel zu kompliziert und ohne Durchschlagskraft. Die Außenbahnen wurden kaum einbezogen. Der Frust saß tief. Viele unnötige Fouls waren die Folge und genauso viele Diskussionen mit Schiri Dominik Schätzle.

Nach der Pause drückte der SVW auf den Ausgleich. Almin Mislimovic (64.), Justin Samardzic (66./68.) und auch Yannik Weber (65.) verpassten aber. Und mittendrin in dieser Phase, schwächte sich Weil dann auch noch. Hannes Kaiser, bereits verwarnt, ließ sich im Mittelfeld zu einem unnötigen Foul hinreißen und sah die Ampelkarte (70.). Das bestrafte Siegin drei Minuten später per Kopf mit dem 2:0. Und in der 82. Minute legte Tanh Nam Do Le ihm dann auch noch mustergültig auf – 3:0. „Ein Traumergebnis“, freute sich Gottschling, der seinem Team Respekt für diese disziplinierte Leistung zollte. „Wir waren giftig, haben Weil mürbe gemacht. Der Gegner wurde immer unzufriedener, das war ja auch unser Ziel.“

Gegenüber Bächle gratulierte: „Der Gegner hat unheimlich viel Laufarbeit verrichtet. Sie wollten mehr hier, als so einige andere Teams.“ Und selbst sei man einfach sehr unclever gewesen. „Das zeigt, dass wir noch nicht so weit sind. Unsere Truppe ist jung, da dürfen Fehler passieren.“

Bächle trauerte etwas der vergebenen Chance in Minute eins hinterher: „Ist der Ball drin, ändert sich das Spiel von der Ausrichtung her massiv.“

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