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Fußball Spitzenduo in einer eigenen Liga

Fabian Schreiner

Fußball Kreisliga A - West: Vier Teams kämpfen um den Klassenerhalt / Umdenken beim FC Hauingen

In einer eigenen Liga haben der TuS Lörrach-Stetten und der FC Hauingen über weite Strecken in der Hinrunde der Kreisliga A-West gespielt. Meisterschaft und Aufstieg wird das Duo unter sich ausmachen. Neben einem Schreckmoment erlebte die Liga auch ein Kuriosum sowie gleich vier Spiele, die am „Grünen Tisch“ entschieden worden sind. Ein Rückblick.

Von Fabian Schreiner

Lörrach. Mit solch einer dominanten Vorstellung über mehrere Monate haben wohl nicht einmal die treuesten Anhänger des TuS Lörrach-Stetten gerechnet: Ohne eine einzige Niederlage hat sich die Mannschaft von Trainer Sascha Müller in die Winterpause verabschiedet. 46 Punkte nach 16 Spielen sprechen eindeutig für sich. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Geleisteten - wohlwissend, dass wir noch nichts erreicht haben. Nichtsdestotrotz hätte ich das vor der Runde natürlich so unterschrieben“, sagt Müller, der bei seiner Mannschaft regelrecht ins Schwärmen gerät: „Wir haben einen Kader von 22 Mann. Von diesen Jungs waren immer alle im Training. So habe ich das selbst noch nie erlebt. Wir sind in jedem Mannschaftsteil doppelt besetzt. Das Wichtigste ist aber, dass wir eine Einheit sind.“ Beim TuS gab es keine beleidigten Spieler, die den Kopf hängen ließen und die Unzufriedenheit am Team ausgelassen haben. Im Gegenteil. „Wir haben vor Beginn der Saison gesagt, auf welche Dinge es uns ankommt und das haben alle zu 100 Prozent umgesetzt.“ Trotz der beeindruckenden Hinserie und der tollen Ausgangslage möchte Müller weiterhin nicht über einen möglichen Aufstieg sprechen.

FC Hauingen ändert seine Zielsetzung

Seine Zielsetzung geändert hat allerdings Verfolger FC Hauingen. Die Schützlinge von Trainer Mick Fahr spielten ähnlich wie Stetten eine bärenstarke Halbserie mit 40 Punkten. „Nach dieser Hinrunde und dem aktuellen Tabellenstand ist es ja klar, dass wir versuchen wollen, bis zum Ende oben zu bleiben, um dann am Ende einen der ersten beiden Plätze einzunehmen“, betont Fahr. Vor der Saison hatte man sich noch das erste Tabellendrittel als Ziel gesetzt. Auch Fahr spart für die Leistungen seiner Spieler in den vergangenen Monaten nicht mit Lob: „Meine Mannschaft hat mich begeistert. Mit welchem Ehrgeiz und wie fokussiert die Jungs jede Woche bei den Trainingseinheiten zu Werke gegangen sind, das war schon top.“ Genau wie bei Stetten zogen auch alle Spieler bei den Hauingern bis zum Ende mit und präsentierten sich als eine Einheit. Um möglicherweise auch den Druck im neuen Jahr auf den Primus zu erhöhen, sicherte sich der FCH jüngst die Dienste von Ouael Tijari.

Große Lücke zum Tabellendritten

Hinter dem Topduo klafft bereits eine große Lücke. Das Feld vom Dritten (FC Steinen-Höllstein/30 Punkte) bis zum Elften (Spvgg. Bamlach-Rheinweiler/20 Punkte) ist äußerst eng. Steinen sorgte in dieser Saison für ein Kuriosum. Da die Sportanlage saniert worden war, bestritt das Schulz-Team die ersten neun Ligaspiele allesamt auf des Gegners Platz. Nach einem zwischenzeitlichen Tief liefen die Steinener zum Ende der Hinrunde zur Hochform auf. Mit Björn Gutjahr (24 Tore) hat der FCS auch den besten Torjäger der Liga in den eigenen Reihen. Positiv überrascht hat der SV Karsau. Die Dinkelberger sind zuhause noch ungeschlagen und gehen als Tabellenfünfter in die Pause. Der Aufsteiger um Trainer Hanspeter Elsasser ist unheimlich schwer zu bespielen und hat auch spielerisch etwas zu bieten. Auch ein weiterer Aufsteiger, Bamlach-Rheinweiler, ließ ein ums andere Mal sein Können aufblitzen. Negativ fiel allerdings Trainer Gabriel Iordan auf, der beim Gastspiel in Weil einen Spielabbruch provoziert hatte.

FVLB II hängt den Erwartungen hinterher

Hinter den Erwartungen blieb der FV Lörrach-Brombach II. Coach Thorsten Meier hatte sich im Vorfeld durchaus Hoffnungen gemacht, um die Meisterschaft mitzuspielen. Daraus wird nun aller Voraussicht nach aber nichts mehr. Zu groß ist bereits der Rückstand des Tabellensechsten. Punktgleich mit dem FVLB II ist der SV Schopfheim (25 Punkte), der mit vielen jungen Spielern zumeist überzeugende Auftritte ablieferte. Der erst 18 Jahre alte Anes Mujakic steht etwa schon bei elf Saisontoren in 15 Einsätzen. Auch zahlreiche Teamkollegen Mujakics, die sich in einem ähnlichen Alter befinden, machten im Laufe der Hinrunde auf sich aufmerksam.

Klassenerhalt ist für den BFCF das Saisonziel

Einen großen Umbruch hatte Absteiger Bosporus FC Friedlingen im Sommer vollzogen. Einige Spieler, die zuletzt noch in der C-Klasse für die Reserve gespielt hatten, laufen nun zwei Klassen höher auf. Das macht sich bemerkbar. Mehr als der Klassenerhalt ist für die Truppe von Trainer Cagdas Sahin nicht drin.

Einen Schreckmoment erlebten die Bosporus-Kicker in der Heimpartie gegen den SV Karsau als Schlussmann Zico Struss vom Karsauer Sebastian Franz unglücklich mit dem Ellbogen im Gesicht verletzt wurde. Struss fiel anschließend unkontrolliert zu Boden, war glücklicherweise aber bei Bewusstsein. Der 34-jährige Struss erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma und eine gebrochene Nase. Die Partie wurde beim Stand von 3:1 für Karsau nach 55 Minuten abgebrochen. Anfang März wird das Spiel in voller Gänze nun nachgeholt.

Ein Quartett kämpft neben Bosporus wohl bis zum Schluss um den Ligaverbleib. Die Rede ist von Eichsel, Herten II, Todtnau und Schlusslicht Wittlingen II. Die Wittlinger Reserve wartet seit dem 18. September auf Punkte. „Wir lassen uns deshalb aber nicht einschüchtern und werden die Pause nun nutzen, um dann in der Vorbereitung wieder Vollgas zu geben“, sagt Trainer Sebastian Alesi.

Der Übungsleiter bleibt zuversichtlich: „Es sind ja nur vier Punkte bis zum Relegationsplatz. Es ist noch alles möglich.“ Wegen personellen Problemen hat der FCW II die Begegnung Ende Oktober beim FVLB II nicht antreten können. Insgesamt viermal wurde in der ersten Halbserie eine Partie wegen Nichtantritts am „Grünen Tisch“ entschieden.

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