83 Tage sind vergangen, bis am kommenden Samstag wieder der Ball in der Bezirksliga Hochrhein rollt. Auf dem Transfermarkt tat sich einiges. Ein Überblick.
Ende November absolvierte das Gros der Liga zum letzten Mal ein Punktspiel. Eine lange Zeit, findet auch Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen: „In so einer langen Pause werden die Karten wieder neu gemischt.“ Die besten Karten auf den Aufstieg hat allemal Spitzenreiter VfR Bad Bellingen, der mit sieben Punkten vor Binzen (ein Spiel weniger), Buch (zwei Spiele weniger) und Herten (ein Spiel weniger) die Tabelle anführt.
Die Schützlinge von Trainer Peter Johann spielten eine über weite Strecken mehr als überzeugende Hinserie. Mit 50 erzielten Treffern hat der VfR etwa mit Abstand die beste Offensive der Liga. Maßgeblich verantwortlich ist dafür natürlich Goalgetter Tim Siegin (20 Tore). Die Bad Bellinger haben sich in der Winterpause sogar noch einmal prominent verstärken können. Von Verbandsligist FV Lörrach-Brombach wechselte Defensivmann Leon Riede ins Rheinstadion. Dazu stieß Angreifer Kevin Etienne vom FC Steinen-Höllstein zum Johann-Team hinzu.
Eifrig auf dem Transfermarkt war vor allem aber der SV Herten unterwegs. Gleich sechs Spieler um Massimo De Franco und Rückkehrer Tunahan Kocer (beide FSV Rheinfelden) tragen in der Rückrunde wieder das grün-gelbe Trikot an der Steinenstraße. Mit dem SVH sollte daher definitiv zu rechnen sein. Nicht zu unterschätzen ist selbstverständlich auch in diesem Jahr der SV Buch, der einmal mehr das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausholt. Besonders auswärts in Buch hat es keine Mannschaft leicht.
Als der Aufstiegsfavorit schlechthin war der TuS Binzen vor der Saison in die Runde gegangen. So richtig ins Rollen kam das mit zahlreichen tollen Individualisten gespickte Team aber noch nicht. „Wir fahren zweigleisig“, sagt Sütterlin, der mit seiner Mannschaft zum Start in die Rückrunde beim TuS Lörrach-Stetten gastiert.
„Wir wollen aufsteigen, müssen aber nicht.“ Im Bezirkspokal steht Binzen im Halbfinale. Auch da soll die Reise im besten Fall noch nicht zu Ende sein. Die Generalprobe vor dem ersten Pflichtspiel im Jahr 2024 war schon mal erfolgreich. Mit 3:1 bezwang Binzen am vergangenen Wochenende den FVLB.
Durchaus noch der Sprung ins Aufstiegsrennen zuzutrauen ist Lörrach-Stetten (6.). Der Aufsteiger verlor zuletzt zwar die Partie in Buch am Grünen Tisch, wusste aber häufig mit spektakulären Offensiv-Fußball zu überzeugen. Im Test gegen den FC Auggen musste sich der TuS am Wochenende mit 0:3 geschlagen geben. Aufgrund des frühen Platzverweises gegen Sanel Covic spielte Stetten aber auch lange Zeit in Unterzahl. Sechs Punkte auf Relegationsplatz zwei beträgt derzeit der Rückstand des Teams um Coach Sascha Müller. Da ist durchaus noch etwas möglich.
Zwei Zähler hinten dran liegt der FC Wittlingen (8.). Auch die Kandertäler haben sich mit einem bekannten Namen verstärkt. Mittelfeldspieler Lamin Colley spielte für Lörrach-Brombach in der Oberliga und kehrt nun nach seinem Engagement 2021/22 erneut nach Wittlingen zurück. Für die junge und neuformierte Mannschaft von Trainer Fabio Muto ist durchaus noch ein Satz nach oben möglich. Ob es für die vorderen Plätze reicht, bleibt aber abzuwarten, zu inkonstant waren die Leistungen in den ersten 15 Partien.
Die SF Schliengen (7.) und der TuS Efringen-Kirchen (9.) werden sich wohl weiter im Tabellen-Mittelfeld aufhalten.
Für den FC Schönau (12.) und die SG FC Wehr-Brennet (14.) geht es indes einzig und allein um den Ligaverbleib.
Vor allem das Keser-Team enttäuschte in der Hinrunde, gewann gerade einmal vier Begegnungen. „Die Wehrer haben eine gute Mannschaft, wenn sie ihr Potenzial abrufen“, weiß Sütterlin.
Schlechte Karten in Sachen Klassenerhalt haben der SV BW Murg und Schlusslicht SV Laufenburg II. Beide Mannschaften sind in der Tabelle schon ein wenig abgeschlagen. Diese Hypothek wiegt schwer.
