Fußball „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Fabian Schreiner
Karl-Frieder Sütterlin – ein Segen für den TuS Binzen. Foto: Grant Hubbs

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wer steigt direkt auf? Wer muss in die Aufstiegsspiele? Bad Bellingen oder Binzen? Zuvor erklärt Karl-Frieder Sütterlin aber noch seine Beweggründe für die Rochade an der Seitenlinie.

BINZEN. Überraschend kam für viele Beobachter des hiesigen Amateurfußballs die Pressemitteilung des TuS Binzen Anfang der Woche, in der verkündet wurde, dass Karl-Frieder Sütterlin auf eigenen Wunsch künftig nur noch die Rolle des Co-Trainers einnehmen möchte. Der bisherige Assistent Gianfranco Disanto ist ab der neuen Runde hauptverantwortlich für die erste Mannschaft des TuS.

Jonny ist inBinzen eine Top-Lösung

„Es kamen zwei, drei Faktoren zusammen“, beginnt Sütterlin seine Ausführungen. „Da war der schmerzliche Tod meiner Frau kurz vor Weihnachten. Zudem bin ich auch schon fünf Jahre beim TuS in der Verantwortung, für eine Trainerzeit bereits über dem Durchschnitt (lacht). Vor allem war es aber das Auftreten von Jonny (Gianfranco Disanto; Anm.d.Red), der immer selbstbewusster in seiner Funktion als Co.-Trainer aufging. Er übernahm nach und nach immer mehr Verantwortung. Da reifte im Laufe der letzten zwei Monate in mir der Gedanke: „Mensch, der könnte es mal machen“, berichtet Sütterlin offen und ehrlich.

So habe er es sich insgeheim immer vorgestellt, „den Zeitpunkt selbst bestimmen und mit einer Top-Lösung den Stab übergeben“, freut sich der 70-Jährige. „Und wenn nicht jetzt, wann dann? Wir verstehen uns top, harmonieren gut und jeder hat seinen Part im Training und in der Kabine.“

Sportlich steht der TuS ohnehin gut da, auch sonst wächst der Verein kontinuierlich weiter. Doch wie haben eigentlich die Verantwortlichen in Binzen reagiert? „Die waren wohl auch etwas überrascht, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, wo es läuft“, informiert „Sütti“. „Das ‚Geschäft‘ ist so schnelllebig, auch schon in unseren Klassen. Vielleicht sollte man deshalb auch mal etwas früher auf die innere Stimme hören, als ein paar Monate zu spät.“

Herten wird Binzenalles abverlangen

Die Mannschaft, glaubt Sütterlin, stehe voll hinter seiner Entscheidung. „Ich glaube, es gibt den Jungs grad jetzt sogar noch einen zusätzlichen Push.“

Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist die Ausgangslage klar. Binzen muss auf einen Patzer des VfR Bad Bellingen hoffen, der noch zweimal auswärts ran muss (Schlüchttal, Wehr-Brennet). Binzen dagegen bekommt es am Sonntag (15 Uhr) mit dem SV Herten zu tun, bevor es dann am letzten Spieltag ins Klettgau zum SV Jestetten geht. „Herten wird uns alles abverlangen. Die letzten drei Spiele gegen sie waren immer enge Kisten. Wir lassen uns von ihren letzten eher etwas schwächeren Auftritten nicht blenden. Ihr Sieg vor Wochen in Bad Bellingen genügt allemal als eindringliche Warnung“, macht Sütterlin deutlich.

Für die Hertener geht es in dieser Saison noch um Platz drei, den die Grün-Gelben gerne verteidigen würden. „Wir wollen immer gewinnen und zeigen, dass nächste Saison mit und zu rechnen ist“, gibt SVH-Coach Bülent Güzel die Richtung vor, der vermutlich aber auf den einen oder anderen Leistungsträger verzichten muss. Sicher nicht mit auf dem Feld sein kann Lucas Eschbach. Der 34-Jährige hatte vor Wochenfrist Gelb-Rot gesehen.

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