Geflüchtete in Maulburg Die alte Alemannenhall muss noch mal ran

Maximilian Müller
In der alten Alemannenhalle sollen wieder Geflüchtete untergebracht werden. Foto: Maximilian Müller

Sie diente schon mal als Unterbringung, dann als Impfzentrum, jetzt sollen wieder Geflüchtete in die Alemannenhalle. Das bringt aber noch weitere Veränderungen für Maulburg mit sich.

Eigentlich sollte es in der Gemeinderatssitzung in Maulburg um die Anschlussunterbringung für Geflüchtete gehen, aber Bürgermeister Jürgen Multner nahm den Tagesordnungspunkt aus zwei Gründen von der Agenda. Dennoch beschäftigte ihn das Thema Geflüchtete weiter. Denn gleich in der Bürgerfragestunde ploppte das Thema Geflüchtete in der alten Alemannenhalle auf.

Info-Abend im Rathaus

Eine Bürgerin kritisierte die Kommunikation. Erst in der Bürgerfragestunde habe sie erfahren, dass wieder Geflüchtete in der alten Alemannenhalle unterkommen sollen. Multner verwies auf seine Aussagen in früheren Gemeinderatssitzungen und Medienberichte, in denen es um Begehungen und Untersuchungen der Halle gegangen war, und eine Pressemitteilung des Landratsamts vom Montagnachmittag.

In dieser wurden ein Info-Abend am Donnerstag, 26. Oktober, 19 Uhr, im Rathaus und der Einzug der ersten Geflüchteten für Ende dieses Monats angekündigt. Es sollen dieses Mal aber weniger als in den Jahren 2015 sein.

Denn wie schon berichtet, sei die Halle „durcher als durch“, sagte Multner. Daher müsste sie erst hergerichtet werden und könnte auch nur 100 Personen Platz bieten. Damit fielen auch weitere Stressfaktoren für die Bewohner weg. Der Mietvertrag gelte erst mal für ein Jahr, sagte Multner. Aber angesichts der Arbeit und auch des Geldes, die man in die Halle gesteckt habe, damit sie menschenwürdig und bewohnbar sei, würde es sich eher lohnen, den Mietvertrag zu verlängern.

Neuer Zuweisungsschlüssel

Von der Unterkunft in der Halle sind aber auch weitere Pläne der Gemeinde betroffen. Denn eigentlich plant die Gemeinde, zwei Gebäude für die Anschlussunterbringung von 60 Personen zu bauen. Doch mit der Belegung der Halle verändert sich der Zuweisungsschlüssel für die Personen, die Maulburg in der Anschlussunterbringung aufnehmen muss. Laut Multner reduziert sich die Zuweisung um 40 Personen.

Dabei hatte die Gemeinde bereits den Bauantrag gestellt, neben dem Hallenbad zwei Gebäude in Modulbauweise für die Anschlussunterbringung von 60 Personen errichten zu dürfen.

Noch keine Rückmeldung

Allerdings habe man vom Baurechtsamt des Landkreises dazu noch nichts gehört, sagte Multner. Das und der neue Schlüssel hatten dazu geführt, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen. Und wie lange sollen Geflüchtete in der alten Alemannenhalle untergebracht werden? Das sei noch nicht absehbar, sagte Multner. Eine Grenze sei wohl sicherlich der 31. Dezember 2027. Ab dann brauche die Sprachlehrschule, die derzeit in Hausen untergebracht ist, neue Räume. Dafür sollte eigentlich an Stelle der alten Alemannenhalle neu gebaut werden. Ein Entschluss des Kreistags dazu steht aber noch aus.

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