Gemeinderat Hausen Gemeinde will Energie sparen

Christoph Schennen
Die Heizzentrale ist noch in der Schule untergebracht. Foto: Petra Pflüger

Die Zukunft des Nahwärmenetzes ist Thema.

Die Gemeinde will den Verbrauch von Wärme und Strom drosseln und ist auf der Suche nach einem Standort für eine Heizzentrale. Vivek Mehta (Endura Kommunal) hat die Ergebnisse des Quartierskonzepts für Hausen vorgestellt.

Viele Gebäude sind nicht ausreichend gedämmt

Daran beteiligt war nicht nur endura Kommunal, sondern auch die EWS, die nach einer halbjährigen Datenerhebung mit einer Fragebogenaktion, Sprechstunden und drei Infoveranstaltungen die Interessensbekundungen für ein Nahwärmenetz auswertete. Die Gebäudedaten ergaben, dass ein Großteil der Gebäude nicht ausreichend gedämmt sei, sagte Mehta. Außerdem würden 77 Prozent der Gebäude noch mit fossilen Energieträgern beheizt. Ein Manko sei auch, dass nur ein kleiner Teil des durch Photovoltaik und Wasserkraft erzeugten Stroms (2281 MWh von fast 6000 MWh, die produziert werden) lokal eingesetzt werde.

Auf großes Interesse bei den Gemeinderäten stieß das hohe Potenzial von Photovoltaik auf Freiflächen, das eine potenzielle Wärmeerzeugung von 35 900 MWh und eine potenzielle Stromerzeugung von 81 500 MWh betragen soll. Das sind allerdings nur theoretische Werte, die wohl nicht erreicht werden, gab auch Mehta zu.

Er erinnerte daran, dass das Anschlussinteresse im südwestlichen Quartier (westlich vom Burichweg und südlich von der Teichstraße) zu gering und die Erschließung wirtschaftlich nicht möglich sei, weil dort die Leitungslänge hoch sei, die Anzahl der Anschlussnehmer aber gering.

Bürgermeister Martin Bühler teilte mit, eine Erweiterung des Nahwärmenetzes für das restliche Gemeindegebiet sei geplant. Auch über einen möglichen Standort für eine neue Heizzentrale in der Nähe der Wiese wurde nachgedacht. Derzeit eruiere die EWS, wie sie die Nahwärmenetz-Erweiterung finanzieren könne. Unter anderem aufgrund hoher Zinsen sei die Fremdfinanzierung derzeit ein Problem, so Bühler. Die Wärmebereitstellung für das Ausbaugebiet betrage 4700 MWh, sagte Mehta.

Derzeit gibt es in Hausen ein kleines Nahwärmenetz mit einer in der Schule untergebrachten Heizzentrale. Nahwärme bekommen die Schule, der Kindergarten, die Sprachheilschule, die Halle, vier gemeindeeigene Wohnhäuser und das Markus-Pflüger-Heim.

Photovoltaik-Anlagen erscheinen sinnvoll

Abschließend ging Mehta auf das Zielszenario für Hausen ein. Bei der Wärme wolle man 30 Prozent einsparen, beim Strom 20 Prozent. Es gebe noch Potenzial bei der Wärmeerzeugung mittels Aufdach-Solarthermie (1116 MWh), Freiflächen-Solarthermie (4075 MWh) und eines Wärmenetzes (5000 MWh).

Beim Strom sei es möglich, 2060 MWh durch PV-Anlagen auf Dächern zu erzeugen. Mehta hält es außerdem für sinnvoll, Gebäudeeigentümer von Solarenergie, energetischen Sanierungen und klimafreundlicher Mobilität (Ausbau E-Ladeinfrastruktur, Förderung Radverkehr) zu überzeugen.

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