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Gemeinderatssitzung Neuer Buchenwald im Entegast

Petra Pflüger
Die Deponie kann noch 45 Jahre weiterbetrieben werden. Foto: MT-Archiv

Für den Deponieausbau wird eine Ausgleichsfläche geschaffen.

Die Kohärenzmaßnahmen sind ein Ausgleich für den Ausbau der Kreismülldeponie Scheinberg. Die Rede ist von rund 6,6 Hektar – und einer einmaligen Entschädigung von 271 000 Euro, die die Stadt dafür erhält, die Fläche bereitzustellen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

„Nicht mehr Verkehr“

Der Deponieausbau wird in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) umgesetzt. Dort ist „der Lebensraumtyp Waldmeister Buchenwald“ geschützt ist. Aufgrund des geplanten Eingriffs muss durch Maßnahmen mit gleicher Wertigkeit ein Ausgleich geschaffen werden, um das FFH-Gebiet zu erhalten. Nach einer Prüfung, an der der Forstbezirk Schopfheim-Kandern beteiligt war, wurden zwei Flächen im Schopfheimer Stadtwald bestimmt, die als Kohärenzmaßnahme in Frage kommen. Die insgesamt 6,6 Hektar großen Flächen liegen zwischen dem Lehrpfad- und Stumpenweg und dem Bajerhütten- und Langenauerweg.

Aus dem dortigen Nadelholz-Laubmischwald soll ab 2024 in 15 Jahren ein „hochwertiger Hainsimsen-Buchenwald“ entwickelt werden.

Felix Straub (Grüne) erkundigte sich, ob es andere Standorte für die Deponie gebe. Für eine Kreisklinik in Schopfheim habe es nicht gereicht, für eine Deponie schon, sagte er und verwies auf das Verkehrsaufkommen. „Es gibt keine besseren Möglichkeiten als der bestehende Standort“, erläuterte jedoch die Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, Silke Bienroth. Im übrigen handle es sich bei der Deponie um eine wichtige infrastrukturelle Einrichtung des Landkreises. Die Zahl der Transporte werde sich nicht erhöhen, im Gegenteil.

Zwar erhöhe sich die Laufzeit durch den Deponieausbau, aber es werde nicht zu Mehrtransporten kommen, da die Deponie nicht „noch von sonst wo“ befüllt werde. Das Verkehrsgutachten werde in der Offenlage einsehbar sein. Auch wegen vermehrter Anstrengungen zur Abfallvermeidung und beim Recyceln würden sich die Anlieferungen verringern.

„Die Bürger sind gestresst“

Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) rechnete vor, dass bei einer Deponienutzung von weiteren 45 Jahren die 1977 eröffnete Deponie dann fast 100 Jahre in Betrieb sein würde. Die Bürger seien gestresst, Kinder und Enkel machten Lärm und Gefährdungen durch den Lasterverkehr mit und das alles in einem Dorf, das nur rund 1,3 Kilometer lang sei. Deshalb stimme er nicht zu.

Bürgermeister Harscher sagte, es handle sich bei der Verkehrsbelastung auch um eine Zunahme des Personenverkehrs. Eine andere Zuwegung beziehungsweise Umleitung für den Lasterverkehr zur Deponie, wie sie Markstahler gefordert hatte, sei aufgrund mangelnder öffentlicher Flächen nicht möglich. Alle Grundstücke entlang der Landstraße in Langenau seien mit Wohnbebauung versehen worden, außerdem scheitere eine Umfahrung am Hochwasserschutzgebiet entlang der Kleinen Wiese. „Eine Tunnellösung wäre am besten“, konstatierte Harscher.

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