Gemeinschaftsschule Maulburg Heike Schmarje verabschiedet

Kathryn Babeck
„Applaus, Applaus – Für deine Art, mich zu begeistern“ singen Schüler für Heike Schmarje, die in der ersten Reihe sitzt. Foto: Kathryn Babeck

Die langjährige Rektorin der Wiesental-Gemeinschaftschule Heike Schmarje wird verabschiedet. Sie hat den Ausbau der Schule zur Gemeinschaftschule maßgeblich vorangebracht: Dabei setzte sie auf Inklusion und Schulsozialarbeit.

Seit 2010 war sie die Rektorin der Wiesentalschule in Maulburg: Heike Schmarje. An diesem Freitag kämpft sie mit den Tränen, holt tief Luft, bevor sie sich von ihren Schülern, Kollegen, Freunden und der Gemeinde Maulburg verabschiedet.

Absoluter Fan von Inklusion

„So geht es nicht“, sagt sie mehr zu sich selbst und wischt die Tränen weg. Eine Rede will sie an diesem Tag nicht halten. Aber dennoch will sie einige Worte sagen, die ihr wichtig sind. Eine gute Schule sei in ihrer Amtszeit geschaffen worden, eine Gemeinschaftsschule. Dank vieler Partner und eines großen Netzwerks sei dies möglich geworden. Absoluter Fan sei sie von Inklusion, aber nur mit einer Schulbegleitung. Schulsozialarbeit dürfe nie gekürzt werden, betont Schmarje. Gemeinsam haben sie gut gearbeitet, aber jetzt wolle sie nur noch die Feier genießen.

„Ein einschneidender Tag“

Unter tosendem Applaus verlässt sie das Rednerpult und die Schülerband singt „Applaus, Applaus“ von Sportfreunde Stiller. Für Schulamtsdirektor Helios Scherer ist das „ein einschneidender Tag“. Schmarje sei eine sehr verlässliche Schulleiterin „aus seinem Sprengel“ gewesen. 34 Jahre sei sie im Schuldienst gewesen, davon 23 Jahre in Leitungspositionen. Sie habe ein Herz für die ihr Anvertrauten gehabt und zukunftsweisend für die Maulburger Schule gewirkt.

Gute Noten, keine Stelle

In Offenbach am Main hat Schmarje 1982 Abitur gemacht, innerhalb von vier Jahren hat sie das Studium an der pädagogischen Hochschule absolviert. Trotz guter Noten sei sie nicht in den Schuldienst gekommen, so Scherer. Mehr als zehn Jahre habe sie auf der Tüllinger Höhe, eine Schule für Erziehungshilfe, gearbeitet. Die Arbeitgeber, zu denen dann die Schüler gekommen sind, hätten sich bei ihm gemeldet und gemeint, aus dieser Schule kämen gute Absolventen.

Vertrauen in Schüler

Seit 2000 war sie dann in Führungspositionen tätig, 2008 wurde sie Konrektorin an der Wiesentalschule und 2010 deren Rektorin. „Sie steht für klare Normen und schafft so Raum für offenen Unterricht“, beschreibt Scherer ihre Vorgehensweise. Bei den Eltern und den Kollegen habe sie hohes Ansehen genossen. Den Umbau des Schulneubaus zu einem Schulcampus habe sie bereits als Konrektorin begleitet. Schülersprecher Selina Kuhlmann und Julien Kaizik dankten Schmarje für das Vertrauen, das sie in die Schüler gesetzt hatte. Sie habe die Schule zu einem besonderen Ort gemacht, an dem man sich wohlfühle und an den meisten Tagen gerne hingehe, sagt Kaizik tief bewegt. Ihr Lächeln und ihre optimistische Art hätte er sehr geschätzt.

Guter Ruf bei Eltern

Die Schule habe einen hervorragenden Ruf bei den Eltern. Das sei ihr Verdienst, sagte Bürgermeister Jürgen Multner. Seit zehn Jahren gibt es nun die Gemeinschaftsschule und es sei die absolut richtige Entscheidung gewesen. Die Einrichtung der Gemeinschaftsschule sei jedoch nur möglich gewesen, weil bei den Gemeinderäten Bildung und Soziales einen hohen Stellenwert hätten. Die Schulsozialarbeit sei ein Qualitätsmerkmal. Über 450 Schüler besuchen mittlerweile die Schule. Der Einzugsbereich umfasse das Kleine sowie das mittlere Wiesental, Rheinfelden und mittlerweile auch Lörrach. Schmarje sei eine Frau der klaren Worte, habe ausgleichend gewirkt. Ihren Humor habe sie immer bewahrt und sie könne über sich selbst lachen, beschreibt Multner die scheidende Rektorin.

Mit aufwendigen Filmen, Musikbeiträgen und einem selbstverfassten Gedicht verabschiedeten Schüler und Lehrer sich von ihrer Rektorin. Die Nachfolgerin, Sabrina Schenk, Konrektorin an der Dreilandrealschule in Weil, tritt offiziell im Oktober ihren Dienst an der Wiesentalschule an.

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