Gesundheitsversorgung in Grenzach-Wyhlen Doppelter Zuwachs an Hausärzten

Rolf Rombach
Bilden nun das Ärzte-Team in der Gemeinschaftspraxis Gartenstraße in Wyhlen: Praxisinhaberin Martina Franke-Rothfuchs, Anna Kristin Reifferscheid, Wolfgang Moersig und Praxisinhaber Andreas Fluck (von links). Foto: Rolf Rombach

Mit dem Abschluss ihrer Weiterbildung zu Allgemeinmedizinern verstärken Anna Kristin Reifferscheid und Wolfgang Moersig das Ärzte-Team in der Gemeinschaftspraxis Gartentraße.

Damit trägt das Bemühen um den Zuwachs an Allgemeinmedizinern erste Früchte. Das war auch mit dem kommunalen Bau des Ärztehauses angestrebt worden.

Mit dem kürzlich erworbenen Abschluss ihrer Zusatzqualifikation als Fachärzte sorgen Anna Kristin Reifferscheid und Wolfgang Moersig dafür, dass nach zahlreichen Renteneintritten örtlicher Mediziner nun endlich ein Zuwachs registriert werden kann. Somit ist auch der Stand von 2014 wieder erreicht. Damals schloss Roland Paetz seine Praxis aus Altersgründen ohne Nachfolger.

Der Vorteil an der großen Gemeinschaftspraxis: Sie ist ganzjährig geöffnet. Einzige Ausnahme sind wenige Brückentage, die durch den kassenärztlichen Vertretungsdienst abgewickelt werden. „Das war und ist der Auftrag der Gemeinde an uns, die hausärztliche Versorgung sicherzustellen. Ich bin froh, dass wir zwei engagierte Kollegen gefunden haben“, freut sich Praxisinhaber Andreas Fluck, der mit Martina Franke-Rothfuchs seit vergangenem Juli verantwortlich zeichnet.

Haus- statt Oberarzt

Wolfgang Moersig schloss die letzte Etappe seiner Weiterbildung in der Gemeinschaftspraxis ab, nachdem er elf Jahre in Duisburg und Basel als leitender Oberarzt der Herz- und Thoraxchirurgie tätig war. „Man benötigt ein umfangreiches Wissen für die Allgemeinmedizin, von Haut über Niere, Herz, Psyche, Lunge – es ist ein unglaublich breites Spektrum. Das macht die Sache sehr interessant, aber auch herausfordernd“, sagt Moersig.

Moersig freut sich, nun in einem tollen und kleineren Team arbeiten zu können. „An der Uni-Klinik hatte ich bis zu 16 Mitarbeiter in einem sehr hierarchischen System. Hier gibt es flache Strukturen und ein Arbeiten auf Augenhöhe“, erläutert er seine Beweggründe für den Wechsel.

In Teilzeit arbeiten wird Anna Kristin Reifferscheid, die an der Praxisgemeinschaft die flexiblen Arbeitszeiten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schätzt. Die gebürtige Pfälzerin kam nach dem Studium in München mit ihrem Mann nach Wyhlen, wo sie inzwischen mit drei Kindern leben.

Mehr Zeit für Familie

Nach ihrer interdisziplinären Assistenzzeit in Basel wechselte sie zur Ausbildung als Allgemeinmedizinerin nach Weil und Wyhlen, um durch weniger Nacht- und Wochenenddienste mehr Zeit für die Familie zu haben. „Das breite Spektrum der Allgemeinmedizin sorgt dafür, dass man viel Abwechslung hat und immer wieder neue Fälle sieht. Gelegentlich auch seltenere Erkrankungen“, erklärt sie ihre Vorliebe für die Fachrichtung.

Wieder mehr Patienten

Wie Andreas Fluck ausführt, können nun wieder Patienten aus Grenzach-Wyhlen aufgenommen werden. Franke-Rothfuchs freut sich, dass mehr Untersuchungen angeboten werden können, für die sonst Überweisungen zu Fachärzten notwendig wären. „Wir haben beispielsweise ein Langzeit-EKG angeschafft, wodurch sich die Patienten zunächst den Weg zum Kardiologen ersparen.“ Das erhöhe die Patientenversorgung, „und das Arbeiten macht mehr Spaß“, ergänzt Reifferscheid.

Neben Famulanten- und Schulpraktikantenplätzen ist die Praxis Ausbildungsbetrieb für Medizinische Fachangestellte und hat zwei freie Plätze für angehende Allgemeinmediziner.

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