Grenzach-Wyhlen 15 Meter hohe Narrenfreude

Rolf Rombach
„Narrenbaum marsch“ – Matthias Nägelin koordinierte die Narrenbaumsteller, die in wenigen Minuten fertig waren. Foto: Rolf Rombach

Brauchtum: Kurzer Festakt für symbolische Fasnacht 2022 / Aktiv trotz abgesagter Veranstaltungen

Grenzach-Wyhlen - Auch wenn die Narrenzunft Grenzach in diesem Jahr erneut die Fasnachtsveranstaltungen absagen musste, ließen es sich die Narrenbaumsteller nicht nehmen, einen kleinen Gedenkort auf der Zielmatte für die fünfte Jahreszeit zu errichten.

Mit 15 Metern verhältnismäßig kurz geraten, steht er symbolisch für eine kleinere, aber dennoch irgendwie vorhandene Fasnacht 2022.

Gegen 14 Uhr waren neben den Narrenbaumstellern auch einige Vertreter der Grenzacher Cliquen anwesend. Unter dem Kommando von Matthias Nägelin machten sich die Männer vom anliegenden Parkplatz aus in Richtung Zielmatte auf. In Rekordzeit stand das Symbol an seinem seit 2016 etablierten Platz.

Hochmotiviert schaffte man es zeitweise zu zweit, den Baum zu halten, während die Hilfsgerüste in Stellung gebracht wurden. Mit Unterstützung von „Fätze“ Heinz Weiß ging es dann in die finale Position.

Den Hinweis der Beobachter, dass der Narrenbaum ungewohnt schräg stünde, hatte der Zunftspieler schnell erklärt: „Wir kennen uns mit kleinen Bäumen nicht aus“, sagte Weiß mit einem Augenzwinkern. „Vo vorne sieht er grad us“, kommentierte Oberzunftmeister Stefan Koppetsch die Lage.

Auch Matthias Nägelin sah das locker, denn das Entscheidende für ihn: „Die Narren haben die Herrschaft des Ortes übernommen.“ Und damit verbunden besteht die Hoffnung, im kommenden Jahr wieder unter normalen Bedingungen feiern zu können. Auf Bauzäunen vor dem Baum präsentieren sich die Narren mit Planen und dem diesjährigen Fasnachtsversli zum Motto „Zweimol nüt, isch eimol z’viel!“

Bürgermeister lobt die Pflege der Tradition

Bürgermeister Tobias Benz lobte die Kurz-Veranstaltung im Anschluss bei Facebook: „Ich finde es toll, dass diese schöne Tradition trotz der Corona-Pandemie gepflegt wurde, und möchte allen danken, die sich dafür engagiert haben. Hoffentlich können das Narrenbaumstellen und die Fasnacht im kommenden Jahr endlich wieder wie früher gewohnt stattfinden.“ Statt großer Musikanlagen hatte eine Clique eine Box dabei und ließ dezent Musik laufen, während sich mehrere Kleingruppen auf dem Parkplatz und der Wiese unterhielten.

Mit einer kleinen Abordnung war auch die Guggemusik „Node-Chaode“ dabei, die seit dem vergangenen Jahr wieder Mitglied in der Zunft ist. „Wir haben viel getan dafür“, freute sich der 1. Vorsitzende David Stoll mit seinem Vize Lutz Ebert. „Super, dass es dieses Jahr trotz der Situation einen Narrenbaum gibt“, kommentierte Node-Chaode-Musikchefin Daniela König den Nachmittag, wenngleich sie den Ausfall aller weiteren Veranstaltungen bedauert. „Die Fasnacht fehlt. Aktuell proben wir für nichts, das ist schon sehr schade.“

Guggemusiker lassen sich das Proben nicht nehmen

Dennoch sind einige eifrige Musiker regelmäßig aktiv. Unter der 2G-Plus-Regel können sich die Node-Chaode derzeit nur in der Markgrafenturnhalle treffen; wie schon vor Corona sind sie auf der Suche nach einem Probelokal in der Doppelgemeinde. „Wir hoffen einfach auf den Elften-Elften. Ist ja ein schönes Datum: Elf, elf, zweiundzwanzig.“

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