Kindergärten: Land macht Rolle rückwärts / Grenzach-Wyhlen öffnet Kitas ab dem 23. März komplett
Grenzach-Wyhlen - Klarer Fall von „Rolle rückwärts“: Nachdem das Land Baden-Württemberg erst vorgestern festgelegt hatte, dass Kindergärten und Krippen generell erst zum 29. Juni wieder den Regelbetrieb aufnehmen dürfen, hat eine Intervention des Städtetags in Stuttgart raschen Erfolg gezeitigt. Folge: Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen öffnet ihre Kindergärten ab Dienstag, 23. Juni, wieder komplett.
„Heute hat uns über den Städtetag die Nachricht aus Stuttgart erreicht, dass Einrichtungen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen und großen Betreuungsbedarf besitzen, nun doch bereits vorzeitig in den Kita-Regelbetrieb zurückkehren können“, teilte Bürgermeister Tobias Benz gestern hocherfreut mit.
Der Grenzach-Wyhlener Rathauschef hatte bereits seit Wochen und auch im Gespräch mit unserer Zeitung vehement darauf gedrängt, die Entscheidung über einen Rückkehr der Kinderbetreuungseinrichtungen in den Regelbetrieb den Kommunen jeweils selbst zu überlassen. Dies, um örtlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Familien Rechnung zu tragen.
Im Entwurf des vorgestern veröffentlichten Eckpunktepapiers war eine Öffnungsklausel noch enthalten gewesen, dann aber von der Landesregierung in der finalen Beschlussfassung am Dienstag wieder einkassiert worden (wir berichteten gestern ausführlich). Demnach hätten die Kitas erst ab dem 29. Juni zum Regelbetrieb zurückkehren können, wie unsere Zeitung gestern noch berichtete. Doch so schnell können sich die Verhältnisse wieder ändern.
„Freie“ sollen mitziehen
Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen hat nun als Träger der drei Kindergärten „Löwenzahn“, „Kinderhaus“ und „Hebelschule“ auf dieser Grundlage entschieden, bereits ab Dienstag, 23. Juni, zum regulären Betreuungsbetrieb zurückzukehren und allen Kindern einen Platz in den gewohnten Gruppen mit den normalen Öffnungszeiten zur Verfügung zu stellen. In allen drei kommunalen Einrichtungen seien die erforderlichen personellen und räumlichen Ressourcen vorhanden, lässt Bürgermeister Benz wissen. „Wir lösen damit unser Versprechen ein, in Grenzach-Wyhlen zum frühestmöglichen Zeitpunkt wieder die maximalen Betreuungskapazitäten anzubieten“, betont der Rathauschef, der selbst Vater zweier Kleinkinder ist.
Dies sei eine bewusste Entscheidung für die Familien und Kinder, nach fast drei Monaten endlich wieder die Kita besuchen zu können. Die Leiterinnen der drei Einrichtungen würden über Details der konkreten Umsetzung noch informieren.
Wie die freien und kirchlichen Träger der übrigen Kindergärten in der Doppelgemeinde mit der Möglichkeit zu früherem Regelbetrieb umgehen, liegt in ihrem Ermessen. Die Gemeindeverwaltung empfiehlt ihnen aber ebenfalls, wenn möglich, von der Öffnungsklausel Gebrauch zu machen und in der ganzen Einrichtung oder wenigstens schrittweise für einzelne Gruppen den Normalbetrieb wieder anzufahren. Dies auch im Sinne einer Harmonisierung.
