^ Grenzach-Wyhlen: Abschied vom Papiercontainer - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Abschied vom Papiercontainer

Rolf Rombach
Kartonage sammelten die „Geister“ als zusätzlichen Service. Foto: Rolf Rombach

Bringsammlung: Dängeligeister geben die Betreuung auf. Aufwand lohnt sich nicht mehr.

Grenzach-Wyhlen - Der himmlische Schleusenwärter musste wohl auch die ein oder andere Träne abdrücken, die in Form von gelegentlichem Regen in Grenzach niederging. Die Dängeligeister betreuten ein letztes Mal den Papier- und Kartoncontainer an der Scheffelstraße.

Wie mehrfach berichtet, lohnt sich für den Verein die wöchentliche Betreuung nicht mehr. Im Gegenteil: „Im Oktober mussten wir 70 Euro drauflegen“, berichtete der 1. Vorsitzende Manuel Lämmlin. Dabei arbeitete die Clique an den vier Samstagen mehr als drei Stunden mit je zwei Helfern. Zwar wird der Papiercontainer von der Abfallwirtschaft finanziert, die Anlieferung des großen Containers für Kartons – immerhin jede Woche 100 Euro – bezahlen die Dängeligeister. „Nur Papier ist für die Bevölkerung zu wenig, wenn man für den Karton dann wieder weiterfahren muss“, erklärt Lämmlin den nicht mehr lukrativen Sachverhalt.

Abschied mit Glühwein, Punsch und Bier

Viele der rund 30 Mitglieder, die über das Jahr wechselnd den Sammelplatz betreuten, kamen am Samstag ein letztes Mal in der Scheffelstraße zusammen. Mit Glühwein, Punsch und Bier verabschiedete man sich von der Bevölkerung. Im Gegenzug brachte mancher auch ein Geschenk für die fleißigen „Geister“ mit, die später mit einem Pavillon ein trockenes Fleckchen zum Plaudern schufen. Nun sind die Zeiten vorbei, wo sich die Bevölkerung am Samstag vor dem Einkauf trifft und miteinander ins Gespräch kommt. Vorbei die Möglichkeit, rechtzeitig vor der Fasnacht noch an eine Grenzacher Plakette zu kommen. Vorbei die Zeit, mit dem Rad oder Einkaufswägelchen zu Fuß die Zeitungen der Woche abzugeben und damit einen örtlichen Verein zu unterstützen. So sammelte neben den Dängeligeistern an zwei Wochenenden im Jahr die DLRG-Ortsgruppe.

Umsatz aus Papier brach ein

Im Januar konnten die Dängeligeister noch mit Gewinn aus den Sammlungen gehen, doch veränderten sich die Zahlungen im Laufe des Jahres. Der Umsatz aus Papier brach weiter ein. Kaum bemerkbar machte sich die lange Schließung und spätere Wiedereröffnung des Hertener Recyclinghofs. Ganz anders die Einführung der „blauen Tonnen“ vor einigen Jahren. Allerdings gibt Lämmlin die Hoffnung nicht auf, eine Fortsetzung starten zu können: „Derzeit laufen Gespräche mit der Gemeinde und dem Landkreis. Wenn ein kleiner Gewinn für unsere Arbeit drin ist, machen wir gerne weiter.“ Für die Abfallwirtschaft des Landkreises geht es offiziell noch weiter. Zumindest sind Sammeltermine auf den 2019er-Kalendern fälschlicherweise wieder vermerkt.

Derweil schauen sich die Dängeligeister nach alternativen Einnahmequellen um. In diesem Jahr nahm der Verein, der 2019 seinen 60sten Geburtstag feiern wird, erstmals am Slow-Up-Festplatz in Grenzach mit einem Stand teil. Diese Einnahmequelle steht 2019 wieder im Kalender der Clique. Ob die Karton- und Papiersammlung zurückkommt, bleibt nun erstmal offen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading