Machtdemonstration Limes
Während der Rhein heutzutage mehrfach als natürliche Grenze herhält, hatten die Römer im Norden des heutigen Stuttgarts mehr Wahlfreiheit. Was verwundert und zugleich beeindruckt: Aus wissenschaftlich nicht geklärten Gründen entschieden sich die Besatzer zum Teil für eine kerzengerade Befestigung. „Wir haben hier ein 80 Kilometer langes Stück Limes. Die größte Abweichung sind 40 Zentimeter“, hob Claudia Greiner die beeindruckende Bauleistung hervor, welche sich nicht – wie sonst zu erwarten – an der Topographie orientierte. „Vielleicht haben sie sich damals gestritten und ein Befehlshaber hat dann ein Machtwort gesprochen“, erwog die Expertin ihre persönliche Theorie.
Am Hochrhein profitierte man indes von der guten Lage an mehreren wichtigen Verkehrswegen und fehlenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Nach Schaffung der Grundlagen konnten repräsentative Gebäude angegangen werden. Ob Tempel, große Gutshöfe oder mit Mosaiken verzierte Bäder – es machte sich bemerkbar, dass die Römer rund 100 Jahre früher am Rhein ankamen als an Rems und Murr.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung kann an Sonn- und Feiertagen in der Grenzacher Römervilla (Hauptstraße 25) von 15 bis 18 Uhr besucht werden. Gruppen können einen Termin bei Helmut Bauckner vereinbaren (Tel. 07624/1813).