Grenzach-Wyhlen An der Kapazitätsgrenze

Rolf Rombach
Sind aktiv in der Schwimmausbildung: die DLRG-Trainer Matthias Heinecke (von links), Jessica Harvey, Kerstin Kock und Gabriel Rhein. Foto: Rolf Rombach

Ehrenamt: DLRG-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen kämpft sich zurück in die Normalität

Sicherheit im und am Wasser sind die Kernziele der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Angesichts der zahlreichen Einschränkungen und Probleme im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat die Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen die Herausforderung angenommen, dennoch ihre Ziele zu erreichen.

Grenzach-Wyhlen. Am Wochenende war in einem sozialen Netzwerk Kritik an einer Ausschreibung der DLRG-Ortsgruppe aufgekommen, ehe der Themenstrang gelöscht wurde. Stein des Anstoßes: Für die Anfängerkurse bevorzugt die DLRG primär geimpfte Kinder.

Andere Mitglieder dieses Forums ordneten dies umgehend ein: Die DLRG habe weiterhin Sorge zu tragen, dass sie gesund und somit für Einsätze im Bevölkerungsschutz einsatzbereit bleibe. Zwar könnten sich auch geimpfte Personen mit Corona infizieren, doch sei die Übertragungswahrscheinlichkeit geringer als bei ungeimpften Personen.

Für David Heppel, den ersten Vorsitzenden der DLRG Grenzach-Wyhlen, stehen sowohl die Fortführung des Trainingsbetriebs als auch der Schutz seiner Mitglieder an erster Stelle. Daher haben, neben anderen Maßnahmen, die Ausbilder an Land während des Trainings FFP2-Masken an. Das ist im Rahmen der Schwimmkurse, bei denen sich die Ausbilder ebenfalls im Wasser befinden, natürlich nicht möglich.

Ein weiterer Punkt: Trotz Erhöhung des Angebots bleiben große Wartelisten für die Schwimmkurse. Bei geimpften Kindern ist es wahrscheinlicher, dass sie am kompletten Kurs teilnehmen können. „Ist ein Kind erst in Quarantäne und erkrankt verzögert, fehlt es mehrere Einheiten im Kurs“, erläutert Heppel. „Diese Plätze können wir trotz Bedarfs dann nichts anders vergeben.“

Online-Schulungen statt Präsenz

Die Ehrenamtlichen versuchen indes den Ausfall der Vorjahreshallenbadsaison weiterhin zu kompensieren. „Wir haben die Zahl der Kurse verdoppelt und im Sommer erstmals auch Kurse im Freibad angeboten“, erläutert der Vorsitzende. „Wir sind ausgesprochen stolz und dankbar für das große Engagement unserer ehrenamtlichen Ausbilder.“

Zusätzlich bietet die DLRG nach Absprache mit der technischen Leiterin Kerstin Kock die Abnahme von Schwimmabzeichen an, weil die Schwimmmeister ausschließlich Seepferdchen-Prüfungen übernehmen.

Während die Trainings im Hallenbad unter 2Gplus laufen, sind die weiteren sozialen Veranstaltungen ausgesetzt. „Unsere Jugendlichen sind größtenteils geimpft und werden in den Schulen regelmäßig getestet. Das macht es für uns montags einfacher“, freut sich Heppel. Für die Einsatzgruppe finden die monatlichen Treffen aktuell wieder überwiegend digital statt. „Eigentlich schade, denn es gäbe auch in der kalten Jahreszeit mit dem neuen Einsatzfahrzeug und dem Motorrettungsboot spannende Übungsszenarien.“

„Jugend-Einsatz-Team“ ist am Start

Eine Neuerung läuft seit September erfolgreich an: Das JET – die Abkürzung für „Jugend-Einsatz-Team“. Hier werden die jungen Rettungsschwimmer schrittweise an ihre Aufgaben in der Rheinrettung und weiteren Einsätzen an und auf dem Wasser herangeführt.

Vor allem 2021 waren verschiedene Helfer der DLRG- Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen im Impfzentrum sowie den mobilen Impfteams sehr aktiv. Ein positiver Nebeneffekt war, dass damit die finanziellen Ausfälle kompensiert werden konnten, die durch den pandemiebedingten Wegfall verschiedener Einnahmequellen entstanden waren.

Neben der Unterstützung seitens der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und durch das Land müssen die Wasserretter schließlich auch Eigenmittel aufbringen, um ihre Ausrüstung auf dem aktuellen Stand zu halten.

Insgesamt hofft der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe, dass der weitere Verlauf der Pandemie bald nachhaltige Lockerungen der notwendigen Maßnahmen zulässt: „Wir sind froh, dass wir den Trainingsbetrieb und das Anfängerschwimmen wieder ohne allzu große Störungen anbieten können. Aber einfach mal spontan ein kleines Vereinsfest durchführen zu können – ohne groß nachdenken zu müssen – das wäre schon eine feine Sache.“

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