Grenzach-Wyhlen Auf ganz großem Parkett tanzen

Die Oberbadische

Wirtschaft: Grenzach-Wyhlen verzichtet auf Präsenz an der „Regio“ und will stattdessen zur „Expo Real“

Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen wird dieses Jahr nicht an der Lörracher Regio-Messe präsent sein. Stattdessen peilt sie eine Teilnahme an der „Expo Real“ an. Die internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen findet im Oktober in München statt.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Mit einem Auftritt auf „der Leitmesse für Gewerbe- und Industrieflächen“, wie Bürgermeister Tobias Benz es im Gespräch mit unserer Zeitung formuliert, will die Doppelgemeinde ihre „Reichweite“ erhöhen.

Die Idee: Benz hegt die Hoffnung, noch rechtzeitig in diesem Jahr die Entwicklungsvereinbarung zwischen Kommune und BASF unter Dach und Fach zu haben – Stichwort: Zukunft „Rheinvorland-West“. Das 32 Hektar umfassende Firmenareal gehört BASF, liegt derzeit aber in weiten Teilen brach – ein riesiges Entwicklungspotenzial.

„Fallberg-Nord“ und BASF-Areal im Gepäck

Des Weiteren hat die Gemeinde Grenzach-Wyhlen mit dem „Fallberg-Nord“ die Schaffung eines neuen Gewerbegebiets im Visier. Interessenten können sich bereits auf eine Warteliste setzen lassen.

Mit den Potenzialen von Rheinvorland-West und Fallberg-Nord im Gepäck will die Kommune sich an die entsprechenden Zielgruppen wenden: potente, attraktive Investoren, die für ihre Projekte passende Entwicklungsmöglichkeiten und -flächen suchen. „Und dafür ist die Expo Real einfach die Leitmesse. Das ist die Messe für die Art von Kontakten, die wir brauchen, wenn wir solche Flächen entwickeln wollen“, sagt Benz.

Sollte die Entwicklungsvereinbarung mit BASF bis zum Herbst noch nicht eingetütet sein, bleiben die Grenzach-Wyhlener Flaggen dieses Jahr allerdings noch einmal eingerollt und sollen erst zur „Expo Real“ 2021 ausgepackt werden, wie Benz auf Anfrage mitteilt. Es gehe auch darum, in der bayrischen Landeshauptstadt die Hochrhein-Region als Ganzes zu repräsentieren, schiebt er nach. „Die ist da bisher noch nicht so vertreten“, hat der Grenzach-Wyhlener Rathauschef bei einem Besuch in München im vergangenen Oktober selbst festgestellt. „Wie gesagt, 2020 ist noch offen, aber 2021 sind wir als Gemeinde in München sicher dabei“, hält Benz fest.

Gemeindepersonal derzeit mehr als ausgelastet

Dass die Gemeinde Grenzach-Wyhlen aufgrund dessen auf eine Präsenz an der Regio-Messe in Lörrach verzichtet, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Ein Hauptgrund für das „Aussetzen“ (Benz) ist vielmehr die Umstrukturierung bisheriger Arbeitsprozesse innerhalb der Gemeindeverwaltung, eine Neuverteilung bestimmter Aufgaben sowie etliche Sonderprojekte. „Das alles bindet bei uns enorme Ressourcen. Und ich kann meine Mitarbeiter halt auch nicht an zwei Stellen gleichzeitig einsetzen“, bittet Benz um Verständnis. Gerade die Bereiche Wirtschaftsförderung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen seien aktuell enorm gefordert. Er könne die damit betrauten Kollegen daher im März nicht auch noch für eine Woche nach Lörrach auf die „Regio“ schicken.

HGV betreibt einen Gemeinschaftsstand

Nichtsdestotrotz wird dort – symbolisch gesprochen – vom 14. bis 22. März die Fahne der Doppelgemeinde wehen. Dafür sorgt der Handwerker- und Gewerbeverein (HGV), der ein stückweit in die Bresche springt. So werden wie gewohnt in der Messehalle 5 in Haagen mehrere Betriebe aus Grenzach-Wyhlen ihre umfassenden Leistungsspektren präsentieren, wie HGV-Vorsitzender Joachim Schlageter auf Nachfrage bekundet.

Weil die Gemeinde mangels Messepräsenz dieses Jahr aber keinen Stand betreibt, an dem sich (kleinere) Firmen aus Grenzach-Wyhlen als „Untermieter“ für ein, zwei Tage zeigen können, hilft der HGV hier ein wenig aus. Er bietet für Interessierte einen Gemeinschaftsstand an. „Wir machen das hemdsärmelig und nehmen das selbst in die Hand“, sagt Schlageter.

Auf ein Gewinnspiel müssten die Besucher jedoch verzichten. „Aber wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren Angeboten aus Grenzach-Wyhlen auf der Regio überzeugen können“, spricht Schlageter aus Erfahrung. Auch sein Unternehmen wird wie gewohnt auf der „Regio“ Flagge zeigen.

Vereine können sich kostenlos präsentieren

Hinzu kommt ein spezielles Angebot der Messe Lörrach GmbH. Sie bietet Vereinen die Möglichkeit an, sich für jeweils einen Tag lang kostenfrei an der „Regio“ zu präsentieren. Gedacht ist das Angebot in erster Linie für Vereine, „die überregional tätig sind“, wie Grenzach-Wyhlens Wirtschaftsförderin Silke d’Aubert erklärt. Für Vereine aus der Doppelgemeinde seien aktuell noch einzelne Plätze frei.  Anfragen nimmt die Wirtschaftsförderung per E-Mail an daubert@grenzach- wyhlen.de entgegen.

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