Grenzach-Wyhlen Badische Revolution rückt in den Fokus

Rolf Rombach
Spannen bei der Aufarbeitung des Themas „Badische Revolution 1848“ zusammen (von links): Dieter Zeh, Kurt Paulus, Wolfgang Bühler und Martin Leuenberger. Foto: Rolf Rombach

Der Förderverein Emilianum Grenzach arbeitet mit mehreren Partnern an der Aufarbeitung der Badischen Revolution. Dazu soll es einige Veranstaltungen geben.

Zahlreiche Mitglieder des Fördervereins des Grenzacher Emilianums haben derzeit reichlich Arbeit vor sich liegen. Denn der Verein hat sich ein großes Projekt vorgenommen. Deshalb hatte Vorsitzender Kurt Paulus zum jüngsten Treffen im Emilienpark einige Gäste eingeladen, mit denen zusammen der 175. Jahrestag der Badischen Revolution von 1848 aufgearbeitet werden soll.

Vortrag über Philipp Reiter

Ganz oben steht dabei: Es soll nicht um Verherrlichung der Vorgänge von damals gehen. Das ist auch Dieter Zeh wichtig. „Wir dürfen die Geschichte nicht verklären“, betont er. Der frühere Lehrer für Geschichte und Musik in Grenzach beschreibt dabei, wie er sowohl die Französische als auch die Badische Revolution alleine anhand von deren Liedgut in der Schule behandeln konnte. Durch Zufall sei er dann auf Briefe des nach Philadelphia ausgewanderten Philipp Reiter gestoßen – wie Zeh selbst ein gebürtiger Wertheimer. Nach Vorträgen in Basel, Lörrach und Wertheim will Zeh nun in seiner Wahlheimat im Laufe dieses Jahres über den Revolutionär Reiter berichten.

„Es lebe die Freiheit“

„Es lebe die Freiheit!“, skandierte beim Eintritt in den Versammlungsraum Wolfgang Bühler aus Schopfheim. Mit „De Hecker chunnt“ hatte er 2012 ein beeindruckendes Historienspiel organisiert. „Singend auf dem Marktplatz einziehen, wo Tausende Menschen stehen, das ist ein Gänsehautmoment“, schwelgte er in Erinnerungen.

Neuer Hecker-Chor?

Ob der damals im Kontext der Schopfheimer Veranstaltung ins Leben gerufene Hecker-Chor sich erneut zusammenfindet oder ob man in Grenzach-Wyhlen eine eigene Truppe aufstellen wird, werde sich in den kommenden Wochen noch ergeben, heißt es. Dieter Zeh kann aber bereits jetzt die Unterstützung seines Bruders Erhard Zeh vermelden. Dieser ist Präsident des Obermarkgräfler Chorverbands und auch als Liedermacher bekannt.

Erinnerung an Herwegh

Der dritte Gast hatte zahlreiche Buch-Präsente mitgebracht. Der promovierte Historiker Martin Leuenberger aus Basel war als Leiter der Forschungsstelle Baselbieter Geschichte 1998 mit der Aufarbeitung des „Revolutionsjahres 1848“ tätig. Als Exkursionsort empfahl er das in Liestal beheimatete Herwegh-Museum. Der Stuttgarter Dichter Georg Herwegh war in der „Schlacht von Dossenbach“ eine Woche nach der Niederschlagung des Heckerzugs auf der Scheideck württembergischen Truppen unterlegen. Er musste in die Schweiz fliehen, wo er auch begraben wurde.

Veranstaltungen

Während in Schopfheim vermutlich am 3. Oktober wieder eine Veranstaltung zur Badischen Revolution ansteht, wird in Lörrach traditionell der 21. September als Jahrestag des Struve-Putschs begangen.

Über das Jahr möchte der Förderverein Emilianum im Rahmen des Jubiläums eine Veranstaltungsreihe mit Verweis auf weitere Termine zum Thema anbieten. Bis März werden Präsentationen zu verschiedenen Schwerpunkten erstellt. „Diese Plakate verleihen wir dann auch gerne“, sagen die stellvertretende Vorsitzende Sabine Müller-Grote und Kurt Paulus.

Genaue Termine für die Veranstaltungen in der Doppelgemeinde stehen derzeit noch nicht fest .

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