Da der Zugang zur Wartungsklappe scheinbar zunächst baulich versperrt war, dauerte die Klärung länger. „Der Bürgermeister hat so gut es geht vermittelt“, lobte Musikchef Marco Wiehr um Mitternacht noch den Rathauschef.
Vorbereitungen eines ganzen Jahres enden in der Kälte
Nach der zweiten Räumung waren Wiehr und seinen Mitstreitern dann aber die Emotionen anzusehen. Die Vorbereitungen eines ganzen Jahres endeten schlagartig in der Kälte. Wiehr, die Vorsitzenden Markus Müller und Peter Höferlin sowie weitere Cliquenmitglieder entschuldigten sich mit mehreren Rundgängen so gut es ging persönlich bei den Gästen, die nach der Räumung vor dem Gebäude zunächst noch auf die Fortsetzung warteten.
„Am Ende fällt es auf uns zurück, nicht auf die Gemeinde“, bedauerte Wiehr.
War früher eine Brandsicherheitswache obligatorisch bei solchen Veranstaltungen, die erste Löschmaßnahmen und die Nachalarmierung von Einsatzkräften übernehmen sollte, ist das mit der 2017 geänderten Versammlungsstättenverordnung des Landes nicht mehr generell der Fall.
Seit Inbetriebnahme der neuen Anlage entschied das Bauamt daher bei einigen Veranstaltungen bereits, bei den Auflagen auf die Feuerwehr zu verzichten. Eine kurzfristige Komplettabschaltung der Anlage am Freitag hätte allerdings einen Wachdienst der Feuerwehr erforderlich gemacht, was von der Feuerwehrleitung wiederum abgelehnt wurde.
Ein weiteres Kuriosum: Auf Grund einer Übergangsfrist ist die Anlage der Hochrheinhalle noch nicht auf die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst aufgeschaltet, wie es beispielsweise die neuen Kindergärten bereits sind. Bei einem Alarm wird daher lediglich der Hausmeister informiert. Im anderen Fall auch das Ordnungsamt und die Rathausspitze.
So musste beim ersten Alarm zunächst die Feuerwehr durch die Schränzer angefordert werden zur Klärung, ebenfalls die Verantwortlichen aus dem Rathaus.
Vorbildliche Organisation der Schränzer
Am Redaktionstelefon bedauerte Bürgermeister Benz die Ereignisse zutiefst, zumal er privat ebenfalls an der Party bis kurz vor Mitternacht weilte und die vorbildliche Organisation der Schränzer selbst erleben konnte. „Wir werden das zeitnah intern aufarbeiten. Es muss eine Lösung gefunden werden. Für Fasnacht und für die Zukunft“, kündigte Benz an.
Alternativ müsse ein rechtssicherer Plan B geschmiedet werden.
Geplant war die achte "Schränzernacht" eigentlich als rauschendes Geburtstagsfest, auf dem die "Rolli Dudel Schränzer" ihr 60-jähriges Bestehen feiern und ihr neues Häs vorstellen wollten.